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ZEITWIRTSCHAFT
Gleitzeitvereinbarungen der einzelnen
Institute musste berücksichtigt werden.
Hinzu kamdie Verarbeitung des hohen
Datenvolumens durch die Transaktionen
von derzeit mehr las 100.000 Mitarbei-
tern, die unterschiedlich intensiv mit der
Softwarelösung arbeiteten. Dies beinhal-
tete auch ein monatliches Aufkommen
von bis zu 4,5 Millionen Buchungen in
der Zeitwirtschaft. Diese Datenmassen
mussten fehlerfrei und zeitnah verar-
beitet werden. Daraus resultierten sehr
hohe Anforderungen an die Leistungs-
fähigkeit der Software. Umfangreiche
Lasttests im Vorfeld stellten sicher, dass
Wohl durchdacht zum Großprojekt
PRAXIS. Mehr als 100.000 Mitarbeiter in 200 Sparkassen erfassen ihre Arbeits-
zeiten mit einer modernen Software. Der Weg dorthin musste gut geplant werden.
D
ie Finanz Informatik (FI)
mit Sitz in Frankfurt am
Main ist der IT-Dienst-
leister der Sparkassen-
Finanzgruppe. Zu ihren Kunden
gehören 428 Sparkassen, acht
Landesbanken und die Dekabank,
zehn Landesbausparkassen sowie
weitere Unternehmen. 2007 stand
die FI vor der Herausforderung,
verschiedene Altsysteme für die
Zeitwirtschaft abzulösen und ein
einheitliches und zukunftsfähiges
Zeiterfassungssystem für alle
Sparkassen bereitzustellen. Im
Zuge eines intensiven Auswahl-
prozesses prüfte und bewertete sie
das Angebot. Die Entscheidung fiel
auf die Software der GFOS mbH.
Die Herausforderungen
Der hohe qualitative und quantita-
tive Anspruch an die Umsetzung
eines solchen Großprojekts stellte
dieVerantwortlichender FI undderGFOS
mbHvor neue technische und organisato-
rische Herausforderungen: Die Software
musste als mandantenfähige Rechen-
zentrumslösung in die bestehende IT-
Landschaft der FI integriert werden. Der
Bestandsschutz für Buchungsterminals
in den Sparkassen musste gewährleistet
werden. Den Mitarbeitern sollte eine
Eigenverantwortung (Employee-Self-Ser-
vice) bei der Beantragung von Fehlzeiten
und der Einsicht der persönlichen Daten
zur Verfügung gestellt werden. Die Ab-
bildung der individuellen Arbeits- und
die Buchungen mehrerer tausend
Mitarbeiter in einem kurzen Zeit-
fenster problemlos verarbeitet
werden konnten.
Die organisatorische Leistung
Auch organisatorisch waren kniff-
lige Aufgaben zu bewältigen. So
musste ein Standardverfahren
für den Rollout der Anwendung
erarbeitet werden, um bis zu 25
Sparkassen parallel einen Wech-
sel zur Zeitwirtschaft zu ermög-
lichen. Sowohl bei FI als auch bei
GFOS waren über Jahre zahlreiche
Mitarbeiter im Projekt involviert.
Regelmäßig fanden Projektsta-
tusmeetings und Lenkungskreis-
sitzungen statt. Nur so konnten
alle Beteiligten auf den aktuellen
Stand gebracht werden. Aufgrund
der Projektdauer von vier Jahren
spielte auch die Fluktuation eine
Rolle: Mitarbeiter wechselten die
Abteilungen, erhielten neue Ver-
antwortlichkeiten oder verließen
das Unternehmen. Mithin verändert sich
kontinuierlich das Know-how im Team.
„Dies kann man nur erfolgreich koordi-
nieren, wenn sich alle Beteiligten in re-
gelmäßigen Abständen auf den aktuellen
Stand bringen“, betont Wolfgang Meyer,
Bereichsleiter für Zeitwirtschaftssys-
teme und HCM-Dienste der FI.
Aktuell sind rund 200 Sparkassen
an das Zeiterfassungssystem angebun-
den. Jede Sparkasse arbeitet nach ihren
eigenen Zeiterfassungsvorgaben. Um
diese abbilden zu können, stellt die FI
bei Anbindung einer neuen Sparkasse
Von
Wolfgang Meyer
und
Thomas Münster
Die FI-Zentrale in Frankfurt: Hier wurde das Projekt gestemmt.
© FINANZ INFORMATIK