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40 und 49 Jahren. Das Unternehmen hat
es sich zur Aufgabe gemacht, ein ganz-
heitliches Konzept zu entwickeln, um
dem demografischen Wandel zu begeg-
nen und diesen als Chance zu begreifen.
So ist das Wicke-Personal-Entwicklungs-
Haus (Wicke-PE-Haus) entstanden. Es
betrachtet das Thema Personalmanage-
ment durch die demografische Brille.
Das Haus besteht aus dem Fundament,
dem Erdgeschoss, der ersten und zwei-
ten Etage sowie dem Dach.
Das Fundament bildet die Basis des
Wicke-PE-Hauses. Das Management des
Unternehmens legt in einer alljährlichen
Jahrestagung die Ziele des folgenden Jah-
res und die mittelfristigen Ziele für die
nächsten fünf Jahre fest, wobei die daraus
abgeleiteten Personalentwicklungsziele
eingeschlossen sind. Geschäftsführung
und Führungskräfte der Bereiche erar-
beiten und überprüfen diese Jahresziele
wie auch die strategischen Ziele.
Die Berufsausbildung sowie die
Rekrutierung und Einarbeitung neuer
Mitarbeiter bilden das Erdgeschoss im
Wicke-PE-Haus. Hier sind die Anstren-
gungen darauf ausgerichtet, Fachkräf-
te zu gewinnen und zu halten. Mit dem
„Wicke-8-Hürden-Programm“ bekommen
neue Mitarbeiter durch feststehende Be-
urteilungszeitpunkteeinkontinuierliches
Feedback über ihre Leistung. Insbeson-
dere die gewerblichen Auszubildenden
erhalten nach Ausbildungsabschluss
eine Übernahmegarantie nach bestan-
dener Prüfung. Industriekaufleuten wird
ergänzend zur Ausbildung das Bachelor-
Studium ermöglicht. Fast 25 Prozent der
Gesamtbelegschaft in Sprockhövel sind
heute „Eigengewächse“. Die Gesamtheit
dieser Maßnahmen ist dafür verantwort-
lich, dass der Anteil der an- und unge-
lernten Mitarbeiter in den vergangenen
20 Jahren von 60 Prozent auf heute 20
Prozent gesenkt werden konnte.
In der ersten Etage stehen Sozialleis-
tungen, Arbeitsorganisation, Public
Relation, Fort- und Weiterbildung so-
wie Gesundheitsschutz im Zentrum.
Für die Fort- und Weiterbildung gibt es
ein Budget. Vorgesetzte sind gehalten,
Qualifizierungsbedarfe und -interessen
gemeinsam mit den Mitarbeitern fest-
zustellen und diese für Weiterbildungen
vorzuschlagen. Großgeschrieben wird
bei Wicke der Gesundheitsschutz. Von
Arbeitsschutz bis Werksarztuntersu-
chungen werden viele Aspekte rund
um das Thema Gesundheit und Sicher-
heit bearbeitet. All diese Themenfelder
finden auch in dem neu aufgebauten
Bereich der betrieblichen Gesundheits-
förderung Beachtung.
Die zweite Etage des Wicke-PE-Hauses
steht unter dem Schlagwort Demografie.
Das Unternehmen hat im Jahr 2005 ei-
nen Masterplan Demografie entwickelt.
Er beinhaltet folgende Themenfelder,
die bis 2013 bearbeitet werden sollen:
• betriebliche Laufbahnplanung,
• systematischer Wissenstransfer,
• betriebliches Gesundheitsmanagement,
• altersgemischte Teams (Produktion),
• Arbeitsplatzgestaltung und arbeitsor-
ganisatorische Maßnahmen sowie
• neue Instrumente zur Arbeitszeitge-
staltung.
Das Dach des Wicke-PE-Hauses be-
steht aus Personalberichten und einem
jährlichen Gesundheits- und Arbeitssi-
cherheitsbericht. Diese Aspekte bilden
das strategische Personalentwicklungs-
Controlling zur Evaluierung und Ent-
wicklung des Wicke-PE-Hauses. Dass ein
demografiesensibles Personalmanage-
ment auch von außen wahrgenommen
wird, zeigt die Verleihung des Dortmun-
der Personalmanagement-Prädikats
2011 an das Unternehmen.
DR. HANS-DIETER SCHAT
Wissen-
schaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-
Institut für System- und Innovationsfor-
schung (ISI)
DR. THOMAS MÜHLBRADT
Geschäfts-
führer GOM, Gesellschaft für Organisati-
onsentwicklung & Mediengestaltung
PETER STEINMANN
Leiter Personalwe-
sen Wicke GmbH & Co. KG, Sprockhövel
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