personalmagazin 07 / 12
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ORGANISATION
_DEMOGRAFIEMANAGEMENT
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
• Instrumentelle Dimension: Werkzeuge
zur Umsetzung
• Soziale Dimension: Communities of
Practice und Benchmarking.
Etwas plakativ könnte man formulie-
ren: Exzellentes Demografiemanage-
ment benötigt Herz, Hirn und Hände.
Dabei entspricht dem Herz die norma-
tive, dem Hirn die instrumentelle und
den Händen die soziale Dimension (si-
ehe dazu Kasten Seite 43). Ein solches
dreidimensionales, übergreifendes Kon-
zept nennen wir „Dachkonstruktion“.
Sie übernimmt eine dreifache Funktion:
darstellen, organisieren und schützen.
Als gemeinsames Dach für Maßnah-
men wirkt eine solche Dachkonstrukti-
on, indem sie eine zusammenhängende
Darstellung der Maßnahmen erlaubt,
Ordnung und Organisation der Maßnah-
men gewährleistet und den Schutz der
Maßnahmen vor Angriffen durch ihre
Einbindung und Organisation realisiert.
Konkretisiert heißt dies:
• Darstellung: Erstellt wird ein klar
formuliertes Konstrukt, das zur Spra-
che und zur Kultur des Unternehmens
passt.
• Organisation: Der Geltungsbereich
wird klar abgegerenzt, innere Zusam-
menhänge beschrieben und operative
Maßnahmen aus dem Dachkonstrukt
abgeleitet und begründet.
• Schutz: Alle Maßnahmen haben einen
belegbaren Bezug zum Unternehmens-
erfolg, integrierte Messkonzepte und
-instrumente sind vorhanden.
Diese drei Funktionen können von
den Modellen EFQM, BSC, EKS und wei-
teren Ansätzen realisiert werden. Wenn
die Wahl besteht, wird ein Betrieb sich
für ein Modell entscheiden, das bei der
Anwendung (planen, messen, kommuni-
zieren) sparsam im Verbrauch von Res-
sourcen ist.
Ein durchaus überlegenswerter Ansatz
besteht darin, eine solche Dachkonstruk-
tion für das eigene Unternehmen selbst
zu entwickeln. Hierdurch kann nicht
nur dem Kriterium der Ressourcenscho-
nung Rechnung getragen werden. Durch
eine Beteiligung von Beschäftigten des
eigenen Betriebs kann die Akzeptanz
deutlich erhöht werden – ein „fremdes“
Konzept wird eher abgelehnt als ein „ei-
genes“. Durch Sprache, Gliederung und
Schwerpunktsetzung kann eine eigene
Dachkonstruktion dem eigenen Betrieb
und seinen Rahmenbedingungen gut an-
gepasst werden.
Beispiel aus der Praxis: Wicke-PE-Haus
Ein anschauliches Beispiel aus der Pra-
xis, wie Personalmanagement auf die
demografischen Herausforderungen aus-
gerichtet werden kann, liefert das Perso-
nalentwicklungshaus der Firma Wicke.
Die Wicke GmbH & Co. KG mit Sitz
in Sprockhövel, Nordrhein-Westfalen,
ist ein führender Hersteller von Rädern,
Lenk- und Bockrollen. Aktuell sind am
Standort Sprockhövel rund 250Mitarbei-
ter beschäftigt. 80 Prozent sind Mitarbei-
ter mit einschlägigem Facharbeiter- oder
Fachangestelltenabschluss. War das Gros
derMitarbeiter im Jahr 1999 zwischen 20
und 29 Jahren alt, so ist heute die Mehr-
heit der Mitarbeiter im Alter zwischen
DAS WICKE-PE-HAUS
Jahrestagung Jahresziele/Fünfjahresziele
Kundenorientierung – Nachbarschaft
Standort – Vorgesetzte – Nachfolgeregelung
Integration Auszubildende
Dach
Büro
Neue Mitarbeiter
„8-Hürden-Programm“
Infobroschüre
Beurteilung
Werkstatt
Ausbildung – gewerblich
Ausbildung – kaufmännisch
Arbeitszimmer
Gruppenarbeit
Gruppengespräch
Zielvereinbarung
ERA
Rückkehrgespräche
Küche
Altersvorsorge
Mittagessen
Jubiläen/runde
Geburtstage
Weihnachtsfeier
Besuchertag
Lesezimmer
Zeitungs-
veröffentlichungen
Wicke-Kontakt
Image
Wohnzimmer
Fort-/Weiterbildung
(Budget/Planung)
Mitarbeiterförderung
Kompetenzermittlung
Qualifikation
Speisezimmer
Arbeitssicherheit/
Umwelt
Ersthelferausbildung/
Sicherheitsfachkräfte/
Werksarzt/ Ausschuss
Planungsraum
Altersstrukturanalyse
Masterplan, Wissenstrans-
ferprojekt „Nova. PE“
Fitnessraum
Betriebliche Gesundheitsförderung
AOK, Berufsgenossenschaft
Demografie-Siegel
Personalbericht (monatlich)
jährlicher Gesundheits- und Arbeitssicherheitsbericht
Fundament
2. Etage
1. Etage
Erdgeschoss