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personalmagazin 07 / 12
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ORGANISATION
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NEWS
Nachgerechnet
Alle sprechen von der Quote: Die EU–
Kommissarin Viviane Redding strebt die
verhältnismäßige Verteilung von Vorstands-
und Aufsichtsratsposten in börsennotierten
Unternehmen an. Und deutsche Politike-
rinnen machen sich dafür stark, dass mehr
Führungspositionen mit Frauen besetzt wer-
den. Bundesarbeitsministerin Ursula von der
Leyen fordert eine für alle Großunternehmen
verpflichtende Frauenquote von einheitlich
30 Prozent bis 2018. Kanzlerin Angela Merkel
und Bundesfamilienministerin Kristina Schrö-
der propagieren das Modell der Flexiquote,
bei der Unternehmen die angestrebte Ver-
teilungsquote selbst festlegen. Doch erfüllt
auch die Regierung ihre Quotenvorstellungen
nicht: Wie die Beratungsfirma Kienbaum
ermittelt hat, sind in Kanzleramt und
Ministerien nur knapp 25 Prozent aller Füh-
rungspositionen von Frauen besetzt. Dieses
Ergebnis könnte auch in den Quotenregeln
der regierungsbildenden Parteien begründet
sein: Während Grüne, Linke und CSU sich auf
eine Frauenquote von mindestens 50 Prozent
verpflichtet haben und die SPD mit 40 Pro-
zent dicht folgt, gilt in der CDU lediglich ein
Quorum, nach dem Frauen an Parteiämtern
und öffentlichen Mandaten mindestens zu
einem Drittel beteiligt werden sollen. In der
FDP gibt es weder Quorum noch Quote.
Frauenquoten
Sammelfahrt online organisieren
F
ahrgemeinschaften schonen Geldbeutel und Umwelt – diese Effekte las-
sen sich auch bei dienstlich veranlassten Fahrten und dem täglichen
Weg zur Arbeitsstätte nutzen. Die Organisation eines „Car Sharing“ bei
der Fahrt zum oder vom Flughafen bietet das Onlineportal Transfairo.com.
Ziel ist, über das Netzwerk Transfer-Sharing für jeden beliebigen Start- und
Zielflughafen weltweit zu ermöglichen. Besonders geeignet ist das Konzept
bei Messen oder großen Kongressen, wenn viele Geschäftsreisende das glei-
che Ziel haben.
Interessant für Berufspendler ist auch die Möglichkeit, sich per Internet
spontan zu Fahrgemeinschaften zusammenzufinden. BeimAngebot der Firma
Pocket Taxi
erden die Mitarbeiter der teilnehmenden
Unternehmen über Fahrer oder potenzielle Mitfahrer auf ihrer Fahrtstrecke
informiert. Dabei können auch Einzelfahrten, Teilstrecken, Umwege und Al-
ternativrouten berücksichtigt werden. Nach dem Start in Karlsruhe können
ab August auch Unternehmen in der Region Rhein/Main das System ihren
Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Ein bundesweiter Roll-out ist geplant.
Fachkräftemangel hausgemacht
Für Probleme bei der Suche nach geeigneten Fachkräften wird meist der demografischen Wan-
del verantwortlich gemacht. Doch nach der Studie „Fachkräftemangel 2012“ der Manpower Group trifft die deutschen Unternehmen selbst
ein Teil der Schuld: Sie zeigen sich in ihren Anforderungen zu unflexibel. Junge Bewerber bekommen zu wenig Chancen, ältere werden kaum
angesprochen. So bleiben Fachpositionen im Schnitt bis zu 55 Tage unbesetzt.
Gefühlte Überlastung
Deutsche Arbeitnehmer empfinden die tägliche Arbeit als besonders belastend. 66 Prozent der Deutschen
geben in einer Umfrage von Rundstedt HR Partners an, dass ihr Arbeitspensum hoch oder sogar zu hoch sei. In Großbritannien oder den USA,
liegt der gefühlte Stressfaktor deutlich niedriger (44 beziehungsweise 42 Prozent). Die tatsächliche Arbeitszeit unterstützt dieses Bild jedoch
nicht: Nach einer OECD-Studie arbeiten Mitarbeiter in den USA täglich im Schnitt 289, in Großbritannien 261 und in Deutschland 232 Minuten.
Überhöhte Altersversorgung
Die Dax-Konzerne werden, so eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung, bei neuen Vorstandsmitgliedern
die Altersversorgung kürzen. Überhöhte Sätze aus der Vergangenheit sollen, so Studienautor Heinz Evers, auf ein Normalmaß zurückgefahren
werden. Im Schnitt hat 2011 jedes DAX 30-Unternehmen sieben Millionen Euro Altersversorgung an frühere Vorstandsmitglieder gezahlt.
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