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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Geschlecht, Alter oder Studienfach, seg-
mentiert, um noch differenziertere Aus-
sagen zu ermöglichen.
Der weit überwiegende Teil der Arbeit-
geber-Rankings befragt Absolventen und
Berufseinsteiger in westlichen Industrie-
nationen. Weitestgehend nicht existent
sind hingegen vergleichbare Studien in
aufstrebenden Industrienationen wie
China. Diese Lücke wurde nun durch
das „Graduate Barometer 2012 – Chi-
nese Edition“, einer umfassenden Ab-
solventenbefragung durch Trendence,
geschlossen. Die Daten wurden durch ei-
nen standardisierten Online-Fragebogen
erfasst. Dieser wurde im dreimonatigen
Befragungszeitraum von Oktober bis
Dezember 2011 von insgesamt 13.925
Studierenden ausgefüllt und im weite-
ren Verlauf des Jahres 2012 ausgewertet.
Unter den Teilnehmern waren 60 Pro-
zent Männer, das Durchschnittsalter
lag bei knapp 23 Jahren. Die Befragten
waren zum Befragungszeitpunkt an 66
Hochschulen eingeschrieben, die über
das gesamte Land verteilt sind. Dem-
zufolge kann man von repräsentativen
Ergebnissen ausgehen, die eine entspre-
chend hohe Aussagekraft aufweisen
– insbesondere für die Wirtschaftszen-
tren Beijing, Shanghai und Guangzhou,
in denen viele westliche Unternehmen
aktiv sind.
Apple führt das Ranking an
Betrachtet man die Tabelle mit den Top
10 der beliebtesten Arbeitgeber aus Sicht
chinesischer Absolventen (siehe rechts),
so kann man zunächst festhalten, dass
ein vergleichsweise ausgewogenes Ver-
hältnis zwischen einheimischen und
ausländischen Unternehmen existiert.
Weiterhin fällt auf, dass Apple unan
gefochten die Spitzenposition innehat.
Positive „Spill Over“-Effekte, das heißt
ein Abfärben des Produktimages auf
das Arbeitgeberimage, können hier si-
cherlich nicht ausgeschlossen werden.
Diese Annahme wird auch durch die
allgemeine Datenlage gestützt. Denn ge
nerell scheinen „Business to Consumer“-
Unternehmen, also solche, die Produkte
und Dienstleistungen für den privaten
Konsum anbieten, überproportional häu-
fig vertreten zu sein. Die „Business to
Business“-Unternehmen hingegen, de-
ren Produkte und Dienste wesentlich er-
klärungsbedürftiger sind, treten bei den
Absolventen weit weniger in Erschei
nung. Eine erfreuliche Ausnahme, spe-
ziell aus deutscher Sicht, ist Siemens:
Das Unternehmen liegt im Gesamtran-
king auf Platz zehn, bei den Frauen auf
Platz sechs und bei den High Potentials,
zusammen mit der China Petroleum &
Chemical Corporation sowie Philips, auf
dem neunten Rang.
Gesondert soll noch kurz auf die Sicht-
weise der High Potentials eingegangen
werden, da Unternehmen diese Gruppe
aufgrund ihres hohen Leistungs- und Ent-
wicklungspotenzials in Zeiten des „War
for Talent“ besonders intensiv umwerben.
Als High Potential wurden in der Umfrage
die Teilnehmer bezeichnet, die zumBefra-
gungszeitpunkt zu den besten 20 Prozent
ihres Jahrgangs gehörten und außer-
universitäres Engagement, ein erfolg-
ranking
Quelle: Trendence
Rang Gesamt
High Potentials
1 Apple
Apple
2 Bank of China Bank of China
3 China Mobile Accenture
4 Microsoft
Microsoft
5 Samsung
China Mobile
6 Alibaba
Samsung,
McKinsey &
Company
7 China Telecom -
8 Novartis
Alibaba
9 Omron
China Petroleum
& Chem. Corp.,
Philips,
Siemens
10
Siemens
-
Siemens ist der einzige deutsche Be-
trieb unter den Top-10-Arbeitgebern.
reich abgeschlossenes Praktikum sowie
Auslandserfahrung nachweisen konnten.
Folgende Dinge fallen beim Vergleich
der High Potentials mit den anderen Grup-
pen auf: Kein Unterschied ist bei den Spit-
zenpositionen zu attestieren. Mit Apple
und der Bank of China belegen hier zwei
Unternehmen die vorderen Plätze, die
auch insgesamt das Feld anführen. Her-
vorzuheben ist aber der überproportional
große Anteil ausländischer Unternehmen.
In keiner anderen Gruppe sind so wenige
chinesische Unternehmen unter den Top
10 zu finden. Ein weiterer Unterschied ist
das stärkere Gewicht der Unternehmens-
beratungen. Mit Accenture und McKinsey
gehören zumindest zwei von ihnen zu den
beliebtesten Arbeitgebern.
Was chinesische Absolventen wollen
Neben der Frage nach den beliebtesten
Arbeitgebern untersuchte Trendence
zudem, welche Kriterien aus Sicht der
Absolventen konkret zu einer hohen
Arbeitgeberattraktivität führen (sie-
he Grafik auf Seite 35). Herausragende
Bedeutung über alle Gruppen hinweg
besitzen Kriterien, die man der Perso-
nalentwicklung zuordnen kann – näm-
lich die persönliche Entwicklung, gute
Karriereperspektiven sowie Weiterbil-
dungsmöglichkeiten. Dies ist insofern
überraschend, da diese Kriterien das
persönliche Weiterkommen hervorhe-
ben. Chinas Landeskultur ist im inter-
nationalen Vergleich allerdings stark
kollektivistisch geprägt. Die Gruppe
und weniger der Einzelne steht im Vor-
dergrund, wie Geert Hofstede belegte.
Daher würde man die hohe Platzierung
dieser Kriterien wohl eher in westlichen
Kulturräumen vermuten.
Die in den vergangenen Jahren ver-
stärkt aufgekommene Debatte über die
Rolle der Work-Life-Balance scheint
auch für chinesische Absolventen ei-
ne gewisse Relevanz aufzuweisen. Zu-
mindest belegt dieses Kriterium einen
Platz im Mittelfeld. Was das für die Ar-
beitsstunden bedeutet, die Absolventen
bereit sind zu leisten, wurde ebenfalls