Seite 26 - personalmagazin_2012_12

Basic HTML-Version

personalmagazin 12 / 12
26
Management
_
NEWS
Personalauswahl
Laut einer Delphi-Studie über die Zukunft der Personalauswahl werden künftig weniger unstrukturierte Interviews
eingesetzt, mehr Evaluation betrieben und vor allem ein Methodenmix die Personalauswahl bestimmen. „Wer Bewerber vor allem danach
auswählt, ob sie sympathisch wirken oder die gleiche Universität besucht haben, gehört bald zu einer aussterbenden Spezies“, resümieren
die Studienautoren in der Zeitschrift „Harvard Business Manager“.
Motivation
Warum Mitarbeiter des Monats motivierter sind, erklärte Frank Hauser dem Haufe Personal Portal: „Wenn ­Unternehmen ­Anlässe
nutzen, Mitarbeitern Anerkennung zukommen zu lassen, ist das sehr positiv, denn das passiert noch deutlich zu wenig. Das ­klassische Format
‚Mitarbeiter des Monats‘ enthält aber Fallstricke, die die gute Absicht konterkarieren können. Zum einen bleibt die Nachvollziehbarkeit der
Auswahl häufig auf der Strecke. Zum anderen gibt es das Phänomen, dass der Preis in einer Gruppe von Mitarbeitern wandert.“
Social Media
Personaler müssen oft lange gegen interne Widerstände kämpfen, bis sie eine Karriereseite in den Social Media veröffent-
lichen dürfen. Wer dies schafft, investiert inzwischen mehr Ressourcen und Know-how, so eine Studie der Hamburger Digitalagentur Atenta
zu den HR-Aktivitäten auf Facebook. Trotzdem hapert es noch an der direkten Kommunikation mit den Social-Media-Nutzern.
News des Monats
+ + + A k t u e l l e N ews + + + H i n t e r g r ü n d e + + + t ä g l i c h u n t e r
+ +
Entwurf gestoppt
G
roße Aufruhr hatte der Ent-
wurf zum Jahressteuergesetz
2013 in der Weiterbildungs-
branche verursacht. Wie bereits in
Ausgabe 10/2012 berichtet, hätte die
darin geplante Umsatzsteuerbefrei-
ung von Weiterbildungsleistungen
hohe Kosten zur Folge gehabt – für
Anbieter und Kunden. Nun ist das
Vorhaben erst einmal vom Tisch.
In der öffentlichen Anhörung zum
Gesetzentwurf hatte es laut Presse-
dienst des Deutschen Bundestags
„heftigen Widerspruch von den
Sachverständigen gegeben“. Mit Än-
derungsantrag der Koalition wurde
die geplante Umsatzsteuerbefreiung
dann zurückgenommen, weil erheb-
licher Aufwand drohe.
Ursprünglich sollte der neu formu-
lierte § 4 Nr. 21 Umsatzsteuergesetz
(UStG) alle Weiterbildungsleistungen von der Umsatzsteuer befreien, um so
eine EU-Richtlinie umzusetzen. Damit wäre der Vorsteuerabzug für die Ein-
gangsleistungen der Seminaranbieter wie Trainerhonorare oder Schulungs-
unterlagen entfallen. Die Umsatzsteuer hätte sich von einem durchlaufenden
Posten zu einem handfesten Kostenfaktor entwickelt. Die so entstandenen
Mehrkosten hätten auch die Seminarteilnehmer tragen müssen. Weiterbildung
und Personalentwicklung wären teurer geworden. Dagegen wehrten sich An-
bieter und Verbände der Weiterbildungsbranche – zuletzt mit einer Petition
des Q-Pool 100 e.V., einem Trainerverband. Nun bleibt abzuwarten, wie die
Bundesregierung die EU-Richtlinie wirtschaftlich vertretbar umsetzen wird.
Das wacklige Kartenhaus ist zusammengeklappt.
Es war ein Desaster für Fußballfans, was sich
im Spiel der Nationalelf gegen Schweden
abspielte. Nachdem der Vorsprung von vier
Toren eingeholt war, rangen die Beteiligten
um Erklärungen für die Verunsicherung, die
sich in der Mannschaft in der zweiten Halb-
zeit ausgebreitet hatte. Sportpsychologen
erklärten sich das mit dem Phänomen der
„Sozialen Ansteckung“: Ein Spieler überträgt
seine Emotionen auf die anderen Teammit-
glieder. Dieser Effekt existiert auch in der
Arbeitswelt, wie Professor Susanne Kauffeld,
Mitherausgeberin des Wissenschaftsjournals
„Personal Quarterly“, erläutert: „Wir können
dieses Phänomen zum Beispiel auch für das
Jammern in Meetings nachweisen. Jam-
mert ein Mitarbeiter in einer Teamsitzung,
stimmen die Kollegen sehr oft ein oder
stimmen ihm zumindest zu. Auf diese Weise
entstehen ganze Jammerspiralen, die sogar
zu nachweisbaren Produktivitätseinbußen
oder weniger Innovationen führen können.“
Eine solche Jammerspirale zu durchbrechen,
sei über eine zielorientierte Diskussions-
führung möglich, denn so lasse man den
jammernden Kollegen weniger Raum für ihre
Aussagen. Zusätzlich können altersgemischte
Teams helfen: Eine Studie belegt, dass das
Jammern in Teams zunimmt, umso mehr
ältere Mitarbeiter daran beteiligt sind.
Soziale Ansteckung
Nachgefragt