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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Aus einer Hand: Gemeinsam müssen IT und Management an einer Strategie arbeiten.
Unabgestimmte Einzelaktionen erzeugen Reibungsverluste und sind nicht erfolgreich.
IT also immer noch streng getrennt. Da-
bei zeigen sich die befragten IT-Experten
als relativ tolerant, was ihre Ansprüche
an IT-Fachwissen der beteiligten Fach-
abteilungen angeht: Während sie von
sich selbst ein sehr gutes geschäftliches
Know-how für ihre Rolle als Business
Partner fordern, erwarten sie von der
Geschäftsleitung nur ein durchschnitt-
liches IT-Verständnis. Allerdings sind die
meisten Befragten der Ansicht, dass ei-
ne Partnerschaft zwischen Management
und CIO am besten funktionieren würde,
wenn beide Parteien das Fachgebiet des
anderen ungefähr gleich gut verstünden,
vor allem angesichts der Tatsache, dass
die IT in immer mehr Prozesse vordringt
und selbst aus traditionelleren Branchen
wie dem produzierenden Gewerbe nicht
mehr wegzudenken ist.
Die Fachabteilung investiert
Die IT-Projekte selbst drehen sich in
diesem Jahr unter anderem um mobile
Anwendungen und um die Auswertung
unstrukturierter Daten. Das zeigt: Die
Unternehmen investieren weiter in In-
novation, allerdings stehen immer häu-
figer Effizienz und Kostensenkung im
Vordergrund. Die regen Investitionen
sind vor allem auch deshalb möglich,
weil die Kosten für die Erhaltung der IT-
Landschaft konsequent gesenkt wurden.
Der Betrieb, die Aktualisierung von In-
frastrukturkomponenten sowie Updates
und Harmonisierungen machen nur
noch 71 Prozent des Gesamtbudgets aus
– ein nach Einschätzung der Studienau-
toren relativ niedriger Anteil.
Laut Studie geben nicht nur die IT-
Verantwortlichen Geld für Technologie
aus, sondern auch die Fachabteilungen.
Diese tragen mit 16 Prozent zu den ge-
samten Technologieausgaben eines Un-
ternehmens bei. Dabei handelt es sich
insbesondere um Pilotprojekte, die mit-
hilfe externer Berater aufgesetzt wer-
den. Auch hier raten die Studienautoren
den Fachabteilungen dazu, alle IT-Pro-
jekte eng mit den IT-Verantwortlichen
abzustimmen – nicht nur wegen mög-
licher Sicherheitslücken, sondern auch
wegen der effizienten Abwicklung der
IT-Leistungen. Nur durch eine enge Zu-
sammenarbeit zwischen der Fach- und
IT-Seite könne das Entstehen einer
Schatten-IT und neuer Datensilos ver-
mieden werden. Eine spätere Reinte-
gration verursache hohe Kosten. Wenn
sich diese Lösungen bewähren, werden
sie von der IT-Abteilung entsprechend
angepasst und in den laufenden Betrieb
übernommen. Zudem geht es um Soft-
warelösungen, die sehr spezielle An-
forderungen abdecken und als Service
eingekauft werden, wobei die Daten in
externen Rechenzentren liegen.
Aktuelle IT-Projekte
Bei der Frage nach den Inhalten aktu-
eller IT-Projekte wurden am häufigsten
Datenschutz und Datenzugriffskontrolle
genannt – Themen, die gerade auch für
das Personalwesen eine wichtige Rolle
spielen. Auch Aspekte wie „Single Sign
On“, Anwendungen für mobile Endgeräte
und die Umsetzung von Social-Media-
Systemen stehen auf den To-Do-Listen
der IT-Verantwortlichen ganz weit oben.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Ar-
beiten mit dem eigenen privaten Gerät
wie I-Phone oder Notebook im Firmen-
netzwerk unter dem Motto „Bring Your
Own Device“. Auch dieses Thema könnte
also in nächster Zeit den Personalbe-
reich betreffen – wenn auch nicht unbe-
dingt von technischer Seite her, sondern
mit Blick auf einen eventuell benötigten
„Code of Conduct“.
Innovative Technologien, die die breite
Masse jedoch noch nicht benötigt, wer-
den dagegen nicht als kritisch zur Zu-
kunftssicherung bewertet. Dazu gehören
auch die sogenannten Mashups, die zur-
zeit vor allem im Web genutzt werden,
um Informationen aus verschiedenen
Quellen zu kombinieren und in inte-
grierter Form wieder selbst als Daten-
quelle oder Dienst anzubieten.
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