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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
der Pilotphase und ersten Supporttä-
tigkeiten bietet das „Of ce“ inzwischen
auch verschiedene Trainingsprogramme
zum Thema kulturelle Diversität an.
Für ihr besonderes Engagement im
kreativen Umgang mit der Unterschied-
lichkeit der Mitarbeiter wurde die Ac-
centure GmbH vom Great Place to Work
Institute mit dem diesjährigen Sonder-
preis „Diversity“ ausgezeichnet.
Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK):
Networking für Frauen
„Wollen-Können-Dürfen“ heißt der
im Frühjahr 2011 ins Leben gerufene
Ansatz zur Frauenförderung bei der
Siemens-Betriebskrankenkasse in Mün-
chen, der in der gesamten Belegschaft
großen Anklang gefunden hat. Mit die-
sem Ansatz verfolgen die Vorstände
Gertrud Demmler und Hans Unterhuber
zusammen mit der Personalabteilung
und der Gleichstellungsbeauftragten das
Ziel, den Frauenanteil in der Führungs-
ebene von bereits 30 Prozent weiter in
Richtung der Mitarbeiterverteilung auf
zwei Drittel zu erhöhen. Konzeptionell
sind die Maßnahmen in die Motivation
der SBK-Frauen zur beruflichen Weiter-
entwicklung (Wollen), in den Kompe-
tenzaufbau (Können) und die Schaffung
geeigneter Rahmenbedingungen auch
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
(Dürfen) eingeteilt.
Eingerahmt in dieses dreistufige Kon-
zept bietet die SBK den Frauen vielfältige
Unterstützungsangebote. So konnten
beispielsweise alle Mitarbeiter und Mit-
arbeiterinnen in einem bundesweiten
Chat mit dem Titel „Will ich? Kann ich?
Soll ich?“ ihre Fragen zur beruflichen
Weiterentwicklung einbringen und dis-
kutieren. Erfahrene Führungsfrauen
haben darin ihre persönlichen Erfah-
rungen eingebracht und Fragen zur
Vereinbarkeit von Beruf, Familie und
Privatleben beantwortet. Das Interesse
der Belegschaft war enorm.
Darüber hinaus ermöglicht das jähr-
liche SBK-Frauennetzwerk-Treffen den
weiblichen Führungskräften viel Raum
zum Networking und informellen Aus-
tausch. Gleichzeitig sind die „Netzwer-
kerinnen“ auch Ansprechpartnerinnen
und Mentorinnen für sich selbst und die
„Führungsfrauen von morgen“ und un-
terstützen die gezielte Entwicklung des
Nachwuchses. Auch spezielle Coaching-
Seminare für Frauen, die sich eigene
Führungsverantwortung derzeit noch
nicht zutrauen, jedoch das Potenzial
dafür mitbringen, bieten Unterstützung
und bringen Selbstbewusstsein für die
zukünftigen Führungsaufgaben.
Dieser beispielhafte Einsatz der SBK
hat das Great Place to Work Institute mit
dem Sonderpreis „Chancengleichheit
der Geschlechter“ gewürdigt.
Gore: Pilotprojekt „Wissensstafette“
Das internationale Unternehmen W. L.
Gore & Associates hat mit der Gründung
der Arbeitsgruppe „Silver Revolution“,
in der nicht nur Beschäftigte über 55
Jahre aktiv sind, auf die demografische
Entwicklung der Belegschaft an seinen
deutschen Standorten reagiert. Diese
Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt,
das Engagement, die Lernbereitschaft
und die Arbeitsfähigkeit der älteren Mit-
arbeiter („Associates“) zu erhalten, zu
fördern und wertzuschätzen. Zugleich
sind diese aufgerufen, ihre wertvolle Er-
fahrung an jüngere Kollegen und Nach-
wuchskräfte weiterzugeben. Mit dem
Pilotprojekt „Wissensstafette“ initiierte
die Gruppe beispielsweise ein Konzept
zur Wissensübergabe beim Ausscheiden
älterer Mitarbeiter aus dem Unterneh-
men. So will man sicherstellen, dass das
personengebundene Wissen und der
große Erfahrungsschatz der älteren Mit-
arbeiter nicht verloren gehen, sondern
erfolgreich weitergegeben werden. Auf
Basis von Interviews und moderierten
Übergabegesprächen zwischen Vor-
gänger und Nachfolger entsteht eine
„Landkarte“, die Wissensinhalte der
Wissensgeber und Fragestellungen der
Wissensnehmer zusammenfügt und so
einen strukturierten generationsüber-
greifenden Know-how-Transfer sicher-
stellt.
In der Pilotphase im Februar 2011
wurden zunächst zehn Mitarbeiter
als „Wissensübergabe-Moderatoren“
ausgebildet. Aktuell starten weitere
Ausbildungen. Mittlerweile ist die „Wis-
sensstafette“ ein fest implementiertes
Übergabeinstrumentarium, das sich
­großer Beliebtheit in den unterschied-
lichen Hierarchieebenen, Altersklassen
und Unternehmensbereichen erfreut
und erfolgreich angewendet wird.
Diese und zahlreiche weitere Akti-
vitäten von Gore in Deutschland, wie
auch die kontinuierliche altersgerechte
Gestaltung der Arbeitsplätze für die Mit-
arbeiter über 55 sowie die Möglichkeit
der Vergabe externer Berateraufträge an
erfahrene Ehemalige und Ruheständler
wurden 2012 durch das Demographie-
Netzwerk (ddn) und das Great Place to
Work Institute mit dem ddn-Sonderpreis
„Demographiebewusstes Personalma-
nagement“ geehrt.
Serie
· Ausgabe 07/2012: Neues von den Besten
·
Ausgabe 08/2012: Besonderes von den Besten
· Ausgabe 09/2012: Gesundheit bei den Besten
Frank Hauser
ist ge-
schäftsführender Gesellschaf-
ter beim Great Place to Work
Institute Deutschland, Köln.
Julia Haase
ist Referentin
der Geschäftsführung beim
Great Place to Work Institute
Deutschland in Köln.