Seite 24 - personalmagazin_2012_08

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Management
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NEWS
Ältere Beschäftigte werden in Sachen
Weiterbildung häufig vernachlässigt. So
existierten im Jahr 2008 laut dem Deutschen
Bildungsbericht nur in etwa jedem sechsten
Betrieb, der Personen ab 50 Jahre beschäf-
tigte, betriebliche Maßnahmen für ältere
Mitarbeiter. Gründe, die aus betrieblicher
Sicht gegen umfassende Qualifizierungs-
maßnahmen für Ältere sprechen, sind die
relativ hohen Aufwendungen und kürzeren
Amortisationszeiten, zeigt die Studie zur Be-
schäftigungssituation Älterer des Deutschen
Gewerkschaftsbunds. Dabei rechnet sich die
Weiterbildung durchaus für alle Beteiligten:
Wie eine Studie des arbeitgebernahen
Instituts der deutschen Wirtschaft belegt,
profitieren die Beschäftigten von höheren
Lohnzuwächsen, sie sind zufriedener und
mit der Weiterbildungsbeteiligung geht ein
besserer Gesundheitszustand einher. Für
Unternehmen rechnen sich die Maßnahmen
insbesondere, wenn sie Wissen über neue
Prozesse und Produkte vermitteln. Detail-
lierte Auswertungen zeigen, dass spezielle
Fördermaßnahmen für ältere Mitarbeiter
positiv mit den Innovationsaktivitäten der
Betriebe korrelieren. Werden informelle
Lernformen wie altersgemischte Teams
eingesetzt, erhöht sich auch die relative
Produktivität der älteren Mitarbeiter.
Weiterbildung Älterer lohnt
Nachholbedarf trotz guter Zahlen
N
ach einem aktuellen OECD-Bericht war Deutschland das OECD-Land,
das 2010/2011 den größten Anstieg der Migration verzeichnet hat.
Auch die Beschäftigungssituation der Migranten hat sich stärker ver-
bessert als in den anderen OECD-Ländern. Wie eine Studie des Instituts der
deutschen Wirtschaft in Köln zeigt, hat die Zuwanderung in den vergangenen
zehn Jahren einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland
geleistet. Dennoch könnten mit dem jetzigen Zuwanderungssaldo die bis 2020
fehlenden Fachkräfte nicht ausgeglichen werden, besagt die Manpower Group
in ihrer Studie „Talent Shortage Survey 2012“. Und: Die im OECD-Bericht
abgebildete Zuwanderung sei vor allem konjunkturell bedingt und resultiere
nicht aus strategischen Maßnahmen, so Manpower. Deutschland hat also
bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte Nachholbedarf. Die Anwerbe-
versuche misslingen laut der Studie in etwa 80 Prozent der Fälle. Mehr als
25 Prozent der befragten Unternehmen sehen in den nicht ausreichenden
Deutschkenntnissen der Bewerber die größte Hürde bei der Anwerbung. Im
EU-Durchschnitt scheitern daran aber nur 16 Prozent der Unternehmen.
Führen auf Distanz kommt nicht gut an
Bereits jede dritte Fach- und Führungskraft arbeitet in virtuellen Teams. Aber nur 20
Prozent der Chefs von virtuellen Teams gefällt diese Form der Mitarbeiterführung. Zwar sehen fast 50 Prozent aller Befragten die Kostenein-
sparung als Vorteil, doch die Abhängigkeit von der Technik bewerten zwei Drittel und die erschwerte persönliche Kommunikation knapp 60
Prozent als schwerwiegende Nachteile.
Mindestlohn für die Weiterbildungsbranche soll kommen
Beschäftigte in der Aus- und Weiterbildung sollen zum
1. August einen Mindestlohn bekommen. Eine entsprechende Verordnung von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat das Bundes-
kabinett nun gebilligt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erhofft sich davon eine positive Wirkung auf die Qualität der Bildungs­
angebote. Die Höhe des Mindeststundenlohns beträgt künftig 12,60 Euro in Westdeutschland und in Berlin sowie 11,25 Euro im Osten.
Work-Life-Balance kommt zu kurz
Ganze 49 Prozent der deutschen Beschäftigten wollen in ihrem Urlaub bis zu drei Stunden
am Tag arbeiten. Fast jeder Zehnte arbeitet sogar mehr als drei Stunden, statt am Pool zu entspannen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Befragung des Bürodienstleisters Regus, an der weltweit rund 16.000 Beschäftigte teilgenommen haben.
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Deutsche Unternehmen tun sich schwer, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben.
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