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GESUNDHEITSMANAGEMENT
personalmagazin 12 / 11
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Wo die Krankenkassen helfen
EINBLICK. Noch erschöpfen sich die meisten Kooperationen mit Krankenkassen
im BGM in Einzelaktionen, doch strategische Bündnisse werden immer wichtiger.
derung neben der bereits vorgeschrie-
benen Primärprävention zuerst noch als
„Kann-Leistung“ eine Ergänzungsmaß-
nahme zum Arbeitsschutz, wandelte der
Gesetzgeber 2007 diese in eine Pflichtlei-
stung um. So sind Krankenkassen seit-
her nach § 20 SGB V zur betrieblichen
Gesundheitsförderung aufgefordert.
Basis hierfür bildet der Leitfaden
„Prävention“, in dem der GKV-Spitzen-
verband Handlungsfelder und Kriterien
des Engagements der
GesetzlichenKranken-
versicherung (GKV)
in der betrieblichen
Gesundhe i t s f örde -
rung definiert. „Ziel
betrieblicher Gesund-
heitsförderung ist die
Verbesserung der ge-
sundheitlichen Situa-
tion und die Stärkung
gesundheitlicher Res-
sourcen der berufs-
tätigen Versicher-
ten“, heißt es dort.
Entsprechend sollen
sich die Aktivitäten
der Krankenkassen
auf die Bereiche Be-
wegung, Ernährung,
St ressbewä l t i gung
und Suchtmittelkon-
sum konzentrieren.
A r b e i t s b e d i n g t e
körperliche
sowie
psychosoziale Belas-
tungen rücken dabei
immer stärker in den
Fokus. Aber das Bud-
get ist begrenzt: Der Orientierungswert
nach dem Gesetz lag 2010 bei 2,86 Euro
je Versichertem. Wichtig zu wissen ist,
dass die Krankenkassen ausschließlich
zeitlich befristete Maßnahmen fördern.
Um die Breitenwirksamkeit der verfüg-
baren finanziellen Mittel zu erhöhen, ist
ferner die Förderung durch die Kranken-
kassen auf maximal zwei Kurse pro Ver-
sichertem und Kalenderjahr begrenzt.
Die Wiederholung gleicher Maßnahmen
im Folgejahr schließen die Kassen aus.
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen
Pflichtleistungen hat jede Krankenkasse
entsprechend ihrer Satzung einen Spiel-
raum von fünf Prozent für zusätzliche
und spezielle Angebote.
Zusammenarbeit mit hohem Stellenwert
Im Rahmen des von Handelsblatt, TÜV
Süd Life Service und EuPD Research seit
2009 ausgeschriebenenCorporateHealth
Awards findet eine jährliche Erhebung
des Status des betrieblichen Gesund-
heitsmanagements in Deutschland statt.
„Wie sich zeigt, besitzt die Zusammenar-
beit mit den Sozialversicherungsträgern
für die Unternehmen traditionell einen
hohen Stellenwert. Rund 80 Prozent der
teilnehmenden Unternehmen geben an,
bei internen Gesundheitsaktionen und
-leistungen fest mit den Krankenkassen
zusammenzuarbeiten“, soDr. Oliver-Timo
Henssler, Direktor des Sustainable Ma-
nagement Centers von EuPD Research.
Die Hälfte verfügt über eine Kooperation
mit nur einer einzigen Kasse. Knapp ein
Drittel der Unternehmen arbeitet mit
zwei bis drei Kassen, rund zwölf Prozent
mit vier und mehr.
Von
Carolin Müller
S
eit Einführung der Kassenwahl-
freiheit 1996 ist der Markt der
gesetzlichen Krankenkassen
einem permanenten Wandel un-
terworfen. Insbesondere durch die im
Jahr 2007 beschlossene Gesundheitsre-
form hat sich das Wettbewerbsverhalten
der Krankenkassen enorm intensiviert.
War die betriebliche Gesundheitsför-
Aktion für gesunde Betriebe: Die Initiative „Mit dem Rad zur Arbeit“.
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