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MOBILE ARBEITSWELT
Privat-IT: „Bring your own device“
ÜBERBLICK. Nutzen Mitarbeiter private Laptops, iPhones und Co. am Arbeitsplatz,
bringen Datenschutz, IT-Compliance und Steuerfragen neue Herausforderungen.
Wie viele dieser Mobiltelefone wohl vom Arbeitgeber gestellt sind?
Verschmelzung von beruflicher und pri-
vater Nutzung der mobilen Endgeräte zu
verdanken. Sogar das Europaparlament
hat schon angekündigt, die Abgeordne-
ten mit iPads ausstatten zu wollen.
Studien zeigen, dass die sogenante
„Konsumerisierung“ der IT am Arbeits-
platz nicht mehr aufzuhalten ist. So hat
etwa das Marktforschungsunternehmen
You Gov Psychonomics kürzlich rund
700 kleine und mittelständische Un-
ternehmen aus Deutschland, Großbri-
tannien und Frankreich befragt: Mehr
als jeder Zweite (52 Prozent) nutzt sein
privates Handy auch in der Firma. Fast
jede dritte Firmenleitung in Deutschland
(30 Prozent) ermutigt ihre Angestellten,
private Smartphones oder Tablet-PCs
mitzubringen. Auch die heute weit-
verbreitete Nutzung von Social-Media-
Netzwerken wie Facebook oder Xing
führt dazu, dass die Grenzen zwischen
privatem und dienstlichem Raum immer
weiter verschwimmen.
Kosten teilen, Motivation steigern
Statt gegen den Trend anzukämpfen, ver-
suchen Unternehmen, die Entwicklung
für sich zu nutzen. Firmen wie Procter
& Gamble, Citrix, EMC und Kraft Foods
haben Pilotprogramme gestartet, um
die private Anschaffung von IT-Geräten
für beide Seiten gewinnbringend zu ge-
stalten. Sie gehen etwa Kooperationen
mit bestimmten Hardware-Herstellern
ein und bieten Beschäftigten günstige
Kooperationen für den Kauf eines pri-
vaten Laptops, der auch im Büro genutzt
werden kann. Oder sie überlassen die
Anschaffung der Geräte völlig dem Ar-
beitnehmer und gewähren dafür einen
finanziellen Zuschuss. Den darüber hi-
nausgehenden Teil der Kosten trägt der
Arbeitnehmer, der oftmals einen hoch-
wertig ausgestatteten PC oder ein erst-
klassiges Notebook wählt. Im Gegenzug
verpflichtet er sich, das Gerät auch für
die Arbeit zu verwenden. (Wie Sie solche
Absprachen lohnsteuerrechtlich behan-
deln, lesen Sie im Kasten auf Seite 19).
Diese Art der IT-Beschaffung trägt
erheblich zur Zufriedenheit der Nutzer
bei und kann auf Firmenseite die Kosten
nachhaltig senken. Laut einer Untersu-
chung des IT-Marktforschungsunter-
Von
Michael Rath
W
ährend es aufgrund von
Sicherheitsbedenken vor
Kurzem noch undenkbar
war, dass eine firmeninter-
ne IT-Abteilung die Nutzung fremder Ge-
räte in ihrer IT-Infrastruktur duldet, sind
private Geräte im Büro mittlerweile kei-
ne Seltenheit mehr. „Bring your own de-
vice“ (BYOD) – auf Deutsch: „Bring dein
eigenes Gerät mit“ – heißt der Trend, der
aus den USA nach Deutschland herüber-
geschwappt ist. Nicht zuletzt dem Sie-
geszug des iPads ist die immer stärkere
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