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BUCHTIPPS
PERSÖNLICH
COACHING.
Anhand
eines Buchs kann
man das Coachen
sicherlich nicht er-
lernen, geben die
Autoren Oliver Bar-
tels und Kerstin
Wundsam zu. Aber sie sagen auch:
Der Leser kann sein Verständnis für
Coaching entwickeln und die eigene
Coaching-Kompetenz erweitern. Das
ist das Ziel ihres Buchs, in dem sie
zunächst eine Einführung in das sy-
stemische Coaching geben und dann
den Ablauf von der Auftragsklärung
bis zur Maßnahmenkontrolle und
zum Abschluss eines Coaching-
Projekts detailliert beschreiben. Das
alles ergänzen sie mit Beispielen aus
der Praxis, geschrieben von Coaches,
die sich an ihre ersten Coaching-Er-
fahrungen zurückerinnern.
BEWERTUNG:
Die dargestellten Er-
fahrungsberichte sind unterschied-
lich informativ. Wer sich selbst für
einen Einstieg ins Coaching interes-
siert, der kann hier erste Eindrücke
sammeln. (dfu)
Erfahrungsberichte
vom ersten Coaching
Oliver Bartels, Kerstin Wundsam: Mein erstes Mal.
Was Coaching alles verändern kann. 220 Seiten,
Literatur-VSM, Wien, 2011. 19,90 Euro.
MEIN KLASSIKER
Flexibilität mit Folgen
Christian Scholz: Spieler
ohne Stammplatzgarantie,
263 Seiten, Wiley-VCH
Verlag, Weinheim, 2003.
Erika Regnet
ist Professorin für Personal und Organisation an der Hochschule Augsburg.
PERSONALMANAGEMENT.
Das Buch „Spieler
ohne Stammplatzgarantie“ erschien 2003, als
die New-Economy-Blase geplatzt war. Der Titel
wurde schnell zum geflügelten Wort. Beim
erneuten Lesen erscheint das Buch aktueller
denn je: Lebenslange Beschäftigungsgaran-
tien gehören der Vergangenheit an, an ihre
Stelle sind Outsourcing, Minijobs und befristete
Verträge getreten. Gleichzeitig erlebt man eine
( junge) Generation, die sich nicht festlegen
will, bei Stellen pokert, kurzfristig agiert. Scholz
bezeichnet diese Entwicklungen in ihrer wech-
selseitigen Beeinflussung als Darwiportunismus.
Dabei will er den Opportunismus auf Mitarbei-
terseite durchaus positiv verstanden wissen
– der einzelne Mitarbeiter sucht die besten
Optionen für sich. Als Darwinismus aufseiten des
Unternehmens bezeichnet er die Strategie, alles
auszusortieren, was nicht zur Wettbewerbsfähig-
keit beiträgt. Die Gefahren dieser Entwicklung
werden ausführlich beschrieben: Im Extremfall
kämpft jeder gegen jeden, loyale Mitarbeiter
sind die Dummen. Zudem gibt es Billigjobs für
diejenigen, die keine Verhandlungsmacht
am Arbeitsmarkt besitzen. Es ist ein Buch,
das mich immer wieder zum Nachdenken
anregt: Wie kann die Personalarbeit die
Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und
Mitarbeiterbindung finden? Was ist der Preis
der gewünschten Flexibilisierung und wel-
che Regelungen sind nötig? Und was kann
ich den jungen Menschen sagen, mit denen
ich tagtäglich an der Hochschule zu tun habe
und die sich ein Stück Begleitung und Rat
wünschen? Aber auch: Wo sind Unterneh-
menskulturen, die einen Weg jenseits des
Darwiportunismus gefunden haben, und was
macht diese Unternehmen erfolgreich?
INNOVATION.
Im Sep-
tember 2011 jährte
sich der erste Ar-
beitstag von Howard
Schultz bei Star-
bucks zum 29. Mal.
Damals begann er
dort als Marketingleiter. Die weiteren
Schritte: Er gründete ein eigenes Kaf-
feeunternehmen, übernahm 1987
Krisenmanagement
bei Starbucks