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IDEENMANAGEMENT
MANAGEMENT
Ideen finden, fördern, binden
STUDIE. Innovative Vorschläge sind für Unternehmen wichtig. Anhand der
Einordnung in fünf Systemtypen lässt sich das eigene Ideenmanagement prüfen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind
bestimmte Erfolgsfaktoren bedeutend.
Mittels einer Vorstudie und der Abfrage
in der Benchmark-Studie wurden acht
relevante Faktoren ermittelt, die im Fol-
genden in absteigender Relevanz aufge-
führt sind.
Unterstützende Führungskultur
●
Transparenz und Nachvollziehbarkeit
●
des Prämiensystems sowie der Einrei-
chungs- und Bewertungsprozesse
Controlling der Effektivität und Effizi-
●
enz des Systems
Nachhaltigkeit in der Weiterentwick-
●
lung der Ideen
Schnelligkeit des Prozesses
●
Weiterbildung für Ideenmanager und
●
Gutachter
Zusammenarbeit und Vernetzung der
●
Beschäftigten
Offenheit des Ideenmanagements
●
Auf der Basis dieser Erfolgsfaktoren
konntenzudemfünfUnternehmenstypen
identifiziert werden, die spezifische Pro-
file und Ausprägungen hinsichtlich der
Erfolgsfaktoren besitzen. Sie sind hin-
sichtlich der ersten sieben Erfolgsfak-
toren signifikant. Es lassen sich bei allen
fünf Typen einige Optimierungspotenzia-
le aufdecken.
Typ 1: Die Ganzheitlichorientierten
Bei den Ganzheitlichorientierten sind
alle Erfolgsfaktoren überdurchschnitt-
lich ausgeprägt mit Ausnahme der
Nachhaltigkeit. Besonderes Merkmal ist
bei ihnen die Führungskultur: Die Un-
ternehmenskultur unterstützt das Ide-
enmanagement. Geschäftsleitung und
Führungskräfte setzen sich dafür ein. Die
Beschäftigten sind motiviert, Vorschläge
einzureichen. Eine ebenfalls herausra-
gend positive Ausprägung erreicht der
Erfolgsfaktor „Qualifikation und Weiter-
bildung“ der am Ideenmanagement Be-
teiligten. Positive Ausprägungen zeigen
sich auch bei „Transparenz und Nach-
vollziehbarkeit“, „Controlling“ sowie
„Zusammenarbeit und Vernetzung“.
Die fünf wichtigstenZiele des Ideenma-
nagements, die Ganzheitlichorientierte
in hohem bis sehr hohem Maße verfol-
gen, sind Kosteneinsparungen sowie
Prozess- und Produktverbesserungen,
Nutzung des Wissens und der Kreativi-
tät der Mitarbeiter sowie Schaffen von
Wettbewerbsvorteilen.
Ganzheitlichorientierte verstehen es,
die Beschäftigten zum Einreichen von
Vorschlägen zu motivieren. Es gelingt ih-
nen besser als allen anderen Typen, Ideen
aus den verschiedensten Bereichen des
Unternehmens zu erhalten. Die Ganzheit-
lichorientierten verfügen zudem über die
mit Abstand größte Zahl an Ideenmana-
gern im Verhältnis zu den Beschäftigten.
Sicherlich erfordern die ganzheitliche
Orientierung und die Verfolgung sehr
vielfältiger Ziele auch mehr Ressourcen.
Von
Sarah Dittrich
A
llein aus rein ökonomischen
Aspekten ist das Ideenmanage-
ment eindeutig lohnenswert:
Bei den 176 teilnehmenden Un-
ternehmen der Benchmark-Studie „Ide-
enmanagement 2011“, die das Deutsche
Institut für Betriebswirtschaft (DIB) in
Kooperation mit der Unternehmensbe-
ratung Fließ & Partner und der Fernuni-
versität Hagen durchführte, wurden im
Jahr 2010 insgesamt 1,37 Milliarden Eu-
ro eingespart. Durchschnittlich reichte
jeder Mitarbeiter branchenübergreifend
0,61 Vorschläge ein, von denen rund 69
Prozent umgesetzt wurden.
Grund genug, einmal das Ideenma-
nagement genauer unter die Lupe zu
nehmen. Gerade Personaler sind hier
gefordert, denn organisatorisch ist das
Ideenmanagement laut der Studie vor-
wiegend im Personalbereich angesie-
delt (zu 40 Prozent). Ein Fünftel der
Befragten zählt das Ideenmanagement
zum Produktions- und Logistikbereich
und in einem weiteren Fünftel gehört es
zu den Bereichen Organisationsentwick-
lung oder Qualitätsmanagement.
Entsprechend der organisatorischen
Aufhängung sind auch die Ziel unter-
schiedlich, die mit dem Ideenmanage-
ment erreichtwerden sollen (sieheGrafik
auf Seite 32). Sowohl Kostensenkung
und Effizienzsteigerung von Prozessen
spielen hier eine Rolle als auch das Ziel,
Ideenmanagement als Instrument zur
Mitarbeiterführung und Erhöhung der
Identifikation mit dem Unternehmen zu
nutzen.
Eine ausführliche Beschreibung der
Erfolgsfaktoren können Sie online
herunterladen; Stichwort „Erfolgs-
faktoren Ideenmanagement“.
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