Seite 34 - personalmagazin_10_2011

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Plus“. Dort geht es weniger um die kon-
krete Rekrutierung, sondern vielmehr
um eine Präsentation als Arbeitgeber.
„Wenn ich sehe, welche semi-professio-
nellen Auftritte manche Großkonzerne
dort haben, frage ich mich, ob dies das
gewünschte Ergebnis bringt“, so Falk Iß-
mer. Sein Unternehmen achtet daher ge-
zielt auf einen professionellen Auftritt.
Das heißt, er und seine Kollegen stellen
regelmäßig aktuelle Nachrichten ein und
achten darauf, dass sich alle Mitarbeiter
mit demselben Unternehmensnamen
anmelden –wegen der Einheitlichkeit.
Zusätzlich veröffentlicht Peiker Stel-
lenanzeigen auf Xing sowie auf der ei-
genen Facebook-Fanseite. Die größten
Vorzüge an den Social-Media-Anzeigen
liegen für Falk Ißmer in der Kommentier-
und Weiterempfehlungsfunktion für die
Nutzer. „Damit erhöht sich die Verbrei-
tung enorm“, sagt er.
Günstiger als ein Headhunter
Eine konkrete Zahl an Einstellungen
kann der Projektleiter digitale Medien
nicht nennen. Der Grund: Alle Maß-
nahmen sind untereinander vernetzt.
Daher ist nicht genau nachvollziehbar,
wo die Kandidaten erstmals auf das Un-
ternehmen aufmerksam wurden. Seine
Schätzung ist, dass Peiker fünf bis sechs
Auch der Mittelstand kann Xing
PRAXIS. Die Rekrutierung über Social Media ist auch für mittelständische
Unternehmen gut geeignet. Das belegen drei Beispiele aus der Praxis.
P
eiker aus Friedrichsdorf ist ein
international ausgerichtetes Fa-
milienunternehmen der Auto-
mobilzulieferindustrie mit 516
Mitarbeitern in Deutschland und 740
weltweit. 2011 wurden bislang rund 30
Stellen im administrativen Bereich neu
besetzt, weitere 30 Positionen sollen
2011 noch folgen.
Das Unternehmen sucht vor allemKan-
didaten mit Fachwissen in Spezialgebie-
ten. „Heute wird von Unternehmensseite
immer mehr Spezialwissen gefordert,
nicht nur im Ingenieurbereich“, sagt Falk
Ißmer, Senior-Projektleiter digitale Me-
dien. „Auch in der Verwaltung wird die
Messlatte für die fachliche Qualifikation
der Mitarbeiter stetig höher gehängt, da
die Anforderungen an die Unternehmen
fortlaufend steigen. Damit wird die Su-
che nach geeigneten Kandidaten immer
mehr zu einer Herausforderung.“
Aktive Suche, Image und Anzeigen
Deshalb regte er vor dreieinhalb Jahren
an, eine aktive Kandidatensuche im
Business-Netzwerk Xing zu testen. „Und
es funktionierte ganz gut“, bilanziert
er. Zudem nutzt sein Unternehmen seit
einiger Zeit das „Unternehmensprofil
Mitarbeiter über Social Media eingestellt
hat. Mit diesem Ergebnis ist Falk Ißmer
zufrieden. Seine Meinung: „Wenn ich
nur einen einzigen Mitarbeiter auf die-
sem Weg für uns gewinnen kann, dann
habe ich für unser Unternehmen schon
viel getan. Und ich habe gegenüber der
Beauftragung eines Headhunters eine
Menge Geld gespart.“
Allerdings bedeutet die Nutzung von
Social Media auch mehr Aufwand. Das
Unternehmen musste komplett neue
Workflows schaffen. Früher wurde ei-
ne Stellenanzeige klassisch in einem
Printmedium geschaltet. Heute be-
kommt die Abteilung Öffentlichkeits-
arbeit Input von der Personalabteilung
und wird mit der Schaltung beauftragt.
Das heißt, die Stellenanzeige wird bei
Stepstone geschaltet, als Logo-Anzeige
bei Xing veröffentlicht und zudem bei
Facebook und der Firmenwebsite online
gestellt. Außerdem gibt es verschiedene
Verlinkungen mittels „Gefällt-mir“- und
„Weiterleiten“-Buttons. Dafür sorgt vor-
nehmlich ein neuer Mitarbeiter, der gut
ein Drittel seiner täglichen Arbeitszeit
für diese Tätigkeiten verwendet.
Infos für Bewerber und Kunden
Die Cadcon-Gruppe aus Gersthofen ist
ein Unternehmen aus der Maschinen-
bau- und Betriebstechnikbranche, das
derzeit über 450 Mitarbeiter an neun
deutschenStandortenbeschäftigt. In allen
Geschäftsbereichen besteht ein enor-
mer Mitarbeiterbedarf. „Bis Jahresende
wollen wir die 500er-Marke überschrei-
ten“, erklärt Miriam Stannat, Referentin
Personalmarketing und Recruiting.
Von
Daniela Furkel
(Red.)
personalmagazin 10 / 11
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SOCIAL MEDIA
SERIE: RECRUITING
„Durch die Weiterempfehlungsfunktion
erhöht sich die Verbreitung enorm.“
Falk Ißmer, Peiker