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MITARBEITERBEFRAGUNGEN
personalmagazin 10 / 11
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an kr ist ina.enderle@personalmagazin.de
Erst fragen, dann ändern
STUDIE. Viele Firmen nutzen Mitarbeiterbefragungen. Doch was bringen diese
wirklich? Eine Umfrage zeigt: Richtig durchgeführt, fördern sie das Engagement.
seltenen Durchführung der Einsatz am
geringsten ist. Etwa ein Drittel der Be-
fragten schätzt die Unterstützung der
Unternehmensführung für Mitarbeiter-
befragungen als stark ein, weitere sechs
Prozent sogar als sehr stark.
Arbeitszufriedenheit ist meist die Basis
Fast alle Befragten geben an, dass in ih-
rem Unternehmen eines oder mehrere
der drei gängigsten inhaltlichen Kon-
zepte von Mitarbeiterbefragungen an-
gewendet wird: Als Basis der Befragung
dient meist das Betriebsklima, also die
individuelle und kollektive Zufrieden-
heit mit Tätigkeit, Unternehmen und
Rahmenbedingungen. 81 Prozent geben
dies als das inhaltliche Konzept ihrer
Befragung an. Das sozialpsychologische
Konzept des Commitments, also der
Grad der Verbundenheit mit dem Unter-
nehmen, steht ebenso im Fokus der Be-
fragungen (67 Prozent). Nur knapp die
Hälfte der Unternehmen (44 Prozent) fo-
kussiert zusätzlich auf das Engagement
und damit darauf, ob Mitarbeiter positiv
über ihr Unternehmen sprechen, darin
verbleiben wollen und bereit sind, sich
Von
Gesine Lüdke
und
Jan-Marek Pfau
M
itarbeiterbefragungen sind
ein fester Bestandteil des
personalwirtschaftlichen
Instrumentariums
der
meisten Unternehmen. Doch welche
Strategien verfolgen die Verantwort-
lichen damit? Welchen Veränderungs-
bedarf bedienen sie? Und mit welchen
Ergebnissen? Diesen Fragen ist die Ma-
nagementberatung Kienbaum mit ihrer
Studie „Strategic Engagement Manage-
ment“ nachgegangen. Insgesamt haben
128 Führungskräfte und HR-Mitarbeiter
an der Online-Befragung im Mai und Ju-
ni teilgenommen. Etwa 70 Prozent der
Teilnehmer geben an, dass bereits eine
Mitarbeiterbefragung in ihrem Unter-
nehmen stattfindet. Die teilnehmenden
Führungskräfte und HR-Mitarbeiter
stammen aus Unternehmen in verschie-
denen Ländern, wobei Unternehmen
aus Deutschland die Mehrheit bilden
(86 Prozent). 27 Prozent der Befragten
geben an, dass die Befragung alle zwei
Jahre durchgeführt wird, in 34 Prozent
der Unternehmen sogar jährlich.
Wenn keine Befragung stattfindet,
wird meist Ressourcenknappheit als
Grund genannt (34 Prozent). 32 Prozent
nennen den fehlenden Einsatz der Ge-
schäftsführung. Ohne die Geschäftslei-
tung und deren Interesse daran, gibt es
keine Mitarbeiterbefragung. Dies zeigt
sich auch daran, dass in Unternehmen
mit jährlich durchgeführten Mitarbeiter-
befragungen der wahrgenommene Ein-
satz des Topmanagements am höchsten
ist, während in Unternehmen mit einer
Veränderungen nach Mitarbeiterbefragung
Eine Veränderung bei der Fluktuation, das wird am häufigsten als Folge einer Befragung
wahrgenommen. Gut 47 Prozent bewerten die Veränderung positiv.
Quel le: Kienbaum
Fluktuation
Arbeitszufriedenheit
Veränderung festgestellt (Angaben in Prozent)
positive Beurteilung der Veränderung (Angaben in Prozent)
gelebte Unternehmenskultur
Verhältnis zwischen Führung und Mitarbeiter
Motivation
Arbeitgeberattraktivität
Mitarbeiterbindung
Verständnis der Unternehmensstrategie
Engagement
externe Servicequalität
10 20 30 40 50 60 70 80 90
Prozent
100
0