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TALENTMANAGEMENT
personalmagazin 01 / 10
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Prozesse optimieren
SOFTWARE. Ein professionelles Talentmanagement ist ohne den Einsatz einer
speziellen Software nicht mit halbwegs vernünftigem Aufwand umsetzbar.
weil in den Fachabteilungen oft in Silos
gedacht werde. Allerdings sei ein ganz-
heitliches, mit weiteren HR-Prozessen
verknüpftes Talentmanagement definitiv
im Kommen. Attila Bock, Marketingleiter
bei Stepstone, ergänzt: „In Unternehmen,
in denen die Qualifikation der Mitarbeiter
hoch ist, ist TM-Software häufiger im Ein-
satz als in anderen Unternehmen.“
Die meisten Unternehmen entschei-
den sich für eine eigenständige TM-
Suite, auch wenn einige Hersteller von
HR-Management-Systemen teilweise
TM-Funktionalitäten anbieten. Die be-
kanntesten Anbieter eigenständiger Lö-
sungen sind Stepstone, SuccessFactors,
Cornerstone OnDemand und Taleo.
Argumente für die Software
Nur der Software-Einsatz gestattet erheb-
liche Optimierungen der Arbeitsabläufe
– von der digitalen Verfügbarkeit aller
relevanten Daten über den effizienteren
Ablauf von Reviews bis zu komplexen
Analysen und Reporten auf Knopfdruck.
Armin Trost, Professor für Human Re-
lations an der Business School der FH
Furtwangen, meint dazu: „Einer der
wichtigsten prozessualen Vorteile einer
solchen Lösung liegt in ihrer digitalisier-
ten Verfügbarkeit. Stellen Sie sich einmal
vor, wie hoch der Aufwand ist, wenn Sie
Reviews von mehreren, vielleicht sogar
hundert Mitarbeitern gleichzeitig durch-
führen wollen.“ Seiner Erfahrung nach
erlaubt nur der Einsatz einer leistungs-
fähigen Software im Zusammenspiel mit
guter Präsentationstechnik derlei Pool-
Reviews. „Dafür hätten Sie früher Tage
benötigt und gleichzeitig viel Personal
gebunden“, sagt er.
Nachfolgeplanung oder auch eine stär-
kere Transparenz im Talentmanagement
sind die vonUnternehmen amhäufigsten
genannten Gründe für die Einführung
einer TM-Software. Die Frage nach den
Basisanforderungen beantwortet Eber-
hard Hübbe, Talentmanagementexperte
und Mitglied der Geschäftsführung bei
Kienbaum Management Consultants:
„Zunächst müssen, ähnlich wie bei vie-
len anderen Software-Einführungen, die
Prozesse im Unternehmen sauber sor-
Von
Ulli Pesch
N
och fehlen aussagekräftige
Zahlen zur Verbreitung des
Einsatzes von Talentmanage-
ment (TM)-Software in deut-
schen Unternehmen. Aber eine Umfrage
unter Software-Anbietern zeigt: Nicht
nur Großunternehmen setzen solche Lö-
sungen mittlerweile ein, sondern auch
sehr viele mittelständische Firmen. Nach
Auskunft von SAP ist TM-Software hierzu-
lande noch nicht ganzheitlich im Einsatz,
Verständnis von Talentmanagement
Was Unternehmen unter Talentmanagement verstehen, ist entscheidend für den
Software-Einsatz. Bisher ist das Bild aber noch uneinheitlich bei den 106 Befragten.*
* Mehrfachnennungen möglich
Identifikation von Leistungs- und Potenzialträgern
Personalentwicklung
92 %
85 %
Nachfolgeplanung
Internes Recruiting
47 %
Employer Branding
Mitarbeiterbindung
30 %
28 %
Personalauswahl
Externes Recruiting
28 %
28 %
25 %
Personalmarketing
Integriertes System
19 %
15 %
Effizienzmessung einzelner HR-Maßnahmen
Quel le: Mercer Talent Management-Studie 2009
0 %
Andere
75 %