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TALENTMANAGEMENT
Personalplanung beginnt und unter an-
derem ein sauberes Jobfamilienkonzept
beinhaltet“, kommentiert er. „Denn das
Fehlen solcher Grundstrukturen führt
nicht selten dazu, dass Sourcing und Re-
cruitment in vielen Unternehmen eher ad
hoc durchgeführt wird, was die Stellenbe-
setzung mit den richtigen Mitarbeitern
erheblich erschweren kann.“
Wie Software unterstützt
Ist eine Strategie entwickelt, geht es um
deren Operationalisierung, das heißt,
ihre Übertragung in Software. In den
Personalabteilungen ist längst klar, dass
Entwicklung und Vergütung inside
TREND. Talentmanagement scheint sich zu einer Königsdisziplin zu entwickeln,
deren Aufgabenspektrum – nicht zuletzt getrieben durch immer neue Software –
ständig wächst. Lesen Sie, was die Lösungen können (sollten).
E
ine sich stark verändernde Zu-
sammensetzung der Belegschaft
und extrem volatile Märkte ver-
ändern das Aufgabenspektrum
von Personalmanagern zusehends. All
dies – flexiblere Arbeits-
formen, flachere Hierarchien
und die Verfügbarkeit neuer
Arbeitswerkzeuge – hat zu
einem Bewusstseinswandel
in den Unternehmen geführt
und eine Neubewertung im
Umgang mit dem Mitarbeiter
in Gang gesetzt. Mehr denn
je gilt es, sowohl die vorhan-
denen Talente zu fördern und
zu binden als auch geeignete
neue Mitarbeiter an Bord zu
nehmen und sie weiterzuent-
wickeln. Die Definition und
Umsetzung der Unterneh-
mensstrategie, und darauf
aufbauend die strategische
Mitarbeiterplanung, bilden
die Voraussetzungen.
Daher gilt: Die Entwick-
lung und Umsetzung einer
Talentmanagementstrategie
ist zu einem zentralen Dreh- und Angel-
punkt der Personalarbeit avanciert. Für
Eberhard Hübbe, Direktor bei Kienbaum
Management Consultants, beginnt Talent-
management allerdings lange vor dem
Einsatz von unterstützender Software.
„Zunächst muss eine Strategie vorhanden
sein, die bei der mittel- und langfristigen
auch strategische Personalarbeit ohne
IT-Einsatz heute nicht mehr denk- und
machbar ist. Aufgrund der integrierten
Konzeption sind Personaler mit einem Ta-
lentmanagementsystem in der Lage, die
Entwicklung der Mitarbeiter strategisch
zu handhaben und umzusetzen, wobei
der Vorteil darin liegt, dass
sie auf alle Mitarbeiterdaten
zugreifen und sie ineinander
verzahnt nutzen können. Sö-
ren Frickenschmidt, Berater
bei Promerit, erklärt deren
Nutzen ganz pragmatisch:
„SolcheSystemehelfenOrgani-
sationen bei der soliden Beset-
zung von Schlüsselpositionen
mit externen und internen Ta-
lenten. Dabei unterstützen sie
die Administration und erhö-
hen die Effizienz der Prozesse,
sie schaffen Transparenz
durch die Bereitstellung aller
relevanten Daten, und nicht
zuletzt tragen sie zur Anwen-
dung einheitlicher Verfahren
und Standards bei.“
In den vergangenen Jahren
haben die Software-Anbieter
zahlreiche Funktionalitäten
und Aufgaben, die unter dem Oberbe-
griff des Talentmanagements zusam-
mengeführt werden, in ihren Systemen
ausgebaut. Für Personalentscheider gilt
es nun abzuwägen, welche dieser Funk-
tionalitäten ihren Ansprüchen am besten
gerecht werden. Deshalb müssen sie die
Technologie verstehen lernen, um unab-
Von
Ulli Pesch
Die Talente an den optimalen Platz zu steuern ist eine komplexe Aufgabe.
© PANTHERMEDIA .NET, MICHAEL KÖLSCH