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WORK-LIFE-BALANCE
ORGANISATION
09 / 10 personalmagazin
bei 63 Punkten, der Wert der DZ Bank
liegt bei 75.
Zentrale Befragungselemente des neu
entwickelten Mitarbeiterbefragungsins-
truments waren Items, die – in Anleh-
nung an den „berufundfamilie-Index“
– das Familienbewusstsein über die drei
Dimensionen Dialog, Leistung und Kul-
tur messen. Diese erfassen neben den fa-
milienbewussten Personalmaßnahmen
(Leistungsdimension) zusätzlich sowohl
Aspekte einer familienbezogenen Infor-
mations- und Kommunikationspolitik als
auch einer entsprechenden Unterneh-
menskultur. Die Befragungskonzeption
ermöglicht die Identifikation von Stär-
ken und Schwächen im Zusammenhang
mit dem Familienbewusstsein im Allge-
meinen sowie im Kontext der Rolle des
direkten Vorgesetzten im Besonderen.
Da diesem eine Schlüsselstellung bei der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu-
kommt, wird seine Rolle in einem kom-
pletten Frageblock explizit abgefragt.
Ergebnisse der Befragung
DenMitarbeiternwurde einOnline-Frage-
bogen zur Verfügung gestellt, auf den sie
über das bankinterne Intranet zugreifen
konnten. Der Befragungszeitraum betrug
drei Wochen. Die Befragungsergebnisse
zeigen, dass zwischen dem betrieblichen
Familienbewusstsein und der Arbeitszu-
friedenheit ein verhältnismäßig starker
Zusammenhang besteht und die Verein-
barkeit von Beruf und Familie von den
Mitarbeitern der DZ Bank insgesamt als
sehr wichtig angesehen wird. Zwei Drit-
tel von ihnen kümmern sich neben der
Arbeit um Kinder oder zu pflegende An-
gehörige. Für die Mitarbeiter wäre bei der
Wahl eines neuen Arbeitgebers die Ver-
einbarkeit von Beruf und Familie nahezu
genauso bedeutsam wie das Gehalt. Ein
erfreuliches Ergebnis war die Tatsache,
dass sich das Familienbewusstsein in der
Bank im Zeitablauf positiv verändert hat
(siehe Grafik unten) und auch das Famili-
enbewusstsein des direkten Vorgesetzten
durchweg als sehr positiv beurteilt wur-
de. Dies ist sehr wichtig, denn die Einstel-
lung der Führungskräfte gegenüber den
Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf
und Familie ist die Basis für ein gutes Ge-
lingen im täglichen Miteinander.
Pragmatische Lösungen
Die Befragung zeigte auch, dass einige
der Mitarbeiter mit Kindern und pflege-
bedürftigen Angehörigen schon einmal
wegen ungelöster Vereinbarkeitspro-
bleme fehlten. Eine schnelle Lösung
findet man dann nur, wenn auf der
Führungsebene Verständnis sowie die
Bereitschaft vorhanden sind, sich auch
auf pragmatische und unbürokratische
Lösungen zu einigen. Während des KiTa-
Streiks im Frühjahr 2009 beispielsweise
waren berufstätige Eltern sehr spontan
mit demBetreuungsproblem ihrer Kinder
konfrontiert. Die Mitarbeiter der DZ Bank
Mitarbeiterbefragung
Die Befragung wurde im Sommer 2009 bei der DZ Bank durchgeführt und spiegelt die
Wahrnehmung des betrieblichen Familienbewusstseins aus Mitarbeitersicht wider.
Quel le: FFP
Inhalte
Ergebnisse
Fragen zum Familienbewusstsein
im Zeitablauf
Fragen, die – in Anlehnung an den
„berufundfamilie-Index“ – das
Familienbewusstsein über die drei
Dimensionen Dialog, Leistung und
Kultur messen
Fragenblock zum direkten Vor-
gesetzten sowie zu angebotenen
Maßnahmen
Im Allgemeinen bewerten die Mitarbeiter die Entwicklung des
Familienbewusstseins positiv – auch im Vergleich zum Vorjahr.
Signifikante Unterschiede hinsichtlich der Bewertung des
Familienbewusstseins konnten zwischen Vollzeit- und Teilzeit-
beschäftigten sowie zwischen pflegenden und nicht pflegenden
Beschäftigten identifiziert werden.
Das Familienbewusstsein des direkten Vorgesetzten wird von
den Mitarbeitern der DZ Bank sehr positiv beurteilt.
Die angebotenen Maßnahmen sind den Mitarbeitern insgesamt
bekannt, auch die Bewertung der Maßnahmen zeigt ein
positives Bild.
1
Familienbewusstsein
Positive Entwicklung: Die Mitarbeiter der DZ Bank bewerten das Familienbewusstsein
ihres Unternehmens 2009 besser als noch ein Jahr zuvor.
Quel le: FFP
35
30
25
20
15
10
5
0
5
6
7
4
3
2
Anteil der Mitarbeiter in Prozent
gar nicht
familienbewusst
sehr familien-
bewusst
2008, n = 535
2009, n = 557