Seite 48 - personalmagazin_2010_09

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WORK-LIFE-BALANCE
personalmagazin 09 / 10
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
konnten entweder in Frankfurt auf ein
Eltern-Kind-Büro ausweichen oder soge-
nannte Notfallbetreuungsplätze über den
externen Familienservice-Dienstleister,
mit dem die DZ Bank zusammenarbeitet,
in Anspruch nehmen. Für die Eltern, die
dieses Angebot nicht nutzen wollten oder
konnten, hieß es, entweder spontan Ur-
laub zu nehmen, kurzfristig von zu Hause
aus zu arbeiten oder sogar das Kind mit
an den eigenen Arbeitsplatz zu bringen.
Da braucht es weit mehr als „nur“ das
Verständnis für Kinderlachen auf den Bü-
rofluren oder ungewöhnlichen Gästen in
der Kantine. Hierfür hatten die Mitarbei-
ter der DZ Bank die volle Unterstützung
der Führungskräfte.
Verbesserungspotenziale
Die Mitarbeiterbefragung bestätigte
auch, dass die Angebote der DZ Bank von
den Mitarbeitern gut angenommen wer-
den. Beispielsweise wurden 2009 von
der Notfallbetreuung des Familienser-
vices insgesamt 403 Tage in Anspruch
genommen, 2007 waren es nur 95 ge-
wesen. Die meisten Maßnahmen wurden
als nahezu optimal eingeschätzt, Kritik
gab es lediglich bei den Belegplätzen in
Kinderbetreuungseinrichtungen. Hier
war in der Vergangenheit die Nachfrage
oft größer als das Platzangebot und die
Wartelisten entsprechend lang.
Verbesserungspotenzial besteht aus
Sicht der Mitarbeiter außerdem beim
Thema Pflege von Angehörigen sowie
dem Dialog zwischen Bank und Mitarbei-
tern. Letzteres hat ein wenig überrascht,
da in der Vergangenheit die Mitarbeiter
immer wieder aktiv aufgefordert wur-
den, ihre Wünsche zu platzieren. Auch in
der Mitarbeiterbefragung selbst wurden
nochmals explizit „Wunschangebote“ ab-
gefragt. In Zukunft wird weiterhin an der
Verbesserung der Dialog- und Kommuni-
kationsmaßnahmen gearbeitet.
Zum Thema Pflege wurden bereits auf
Basis der Befragungsergebnisse neue
Initiativen in Angriff genommen. Im
November 2009 gab es vor der Kantine
einen Infostand des Familienservices,
an dem eine Expertin für Home- und
Eldercare als Ansprechpartnerin zur
Verfügung stand. ImRahmen des bereits
seit 2007 angebotenen unternehmens-
übergreifenden „Kompetenztrainings
für pflegende Mitarbeiter“ sollen re-
gelmäßige Treffen zum persönlichen
Austausch – auch über Unternehmens-
grenzen hinweg – initiiert werden. Das
erste Treffen fand im April 2010 statt
und wurde von allen Teilnehmern sehr
geschätzt. Seit Juni 2010 hat sich auch
ein „internes Pflegenetzwerk“ etabliert.
Hier treffen sich einmal pro Monat be-
troffene und interessierte Mitarbeiter
der DZ Bank zum Austausch.
Eine lohnende Investition
Die Angebote werden auch extern hono-
riert. Beim Oekom-Rating 2009 wurde
unter anderem die Vielfalt der Work-Life-
Balance-Maßnahmen positiv hervorgeho-
ben. BeimBestPersAward 2009 hat die DZ
Bank in der Kategorie „Familienfreund-
lichkeit“ den ersten Platz belegt. Als
besonders innovativ wurden dabei zum
Beispiel die Aktion „Mitarbeiterkinder
basteln Tannenbaumschmuck“ und das
oben beschriebene „Kompetenztraining
für pflegende Angehörige“ bewertet.
Familienfreundlichkeit wird immer
mehr zum harten Wettbewerbsfaktor.
Mit entsprechenden Angeboten können
Unternehmen in Sachen Arbeitgeberat-
traktivität punkten sowie intern die Zu-
friedenheit der Mitarbeiter signifikant
steigern. Die DZ Bank hat hier schon viel
erreicht – aber auch noch viel vor. Ob
dies gelingt, wird gemeinsam mit dem
FFP erneut überprüft werden.
Das Familienbewusstsein in der Bank
soll künftig regelmäßig untersucht wer-
den. Weitere Benchmark-Partner wären
dabei wünschenswert. Interessenten
können sich gerne an die DZ Bank oder
das FFP wenden.
MASSNAHMEN DER DZ BANK
Alle Mitarbeiter profitieren von
alternierender Telearbeit: Arbeiten vom Büro und von zu Hause – je nach Bedarf
Teilzeitarbeit: Individuelle und an die familiären Umstände angepasste Arbeitszeiten
Eltern profitieren von
Elternzeit für Mütter und Väter – je nach Antrag sogar bis zum 8. Geburtstag des Kindes
dem Eltern-Kind-Büro zum Überbrücken kurzfristiger Betreuungsengpässe
Betreuungsangeboten: Lösungen von Krippe und Kita bis zu Betreuung in Notfällen
sowie Ferienbetreuung
Mitarbeiter mit hilfebedürftigen Angehörigen profitieren von
Freistellung zur häuslichen Pflege
kurz- und langfristigen Lösungen für Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen
Eldercare und Homecare: Verschiedene Pflegelösungen für hilfebedürftige Angehörige
Eldercare-Seminaren: Informationen zu Pflegebedürftigkeit und Pflege, praktische
Hilfen im Pflegealltag sowie finanzielle und rechtliche Aspekte
ist bei der DZ Bank zu-
ständig für die Angebote
im Bereich Beruf und
Familie sowie Gesundheitsmanagement.
Christiane Erbacher
ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin am
Forschungszentrum
Familienbewusste Personalpolitik.
Helen Wieners
Quel le: DZ Bank