Seite 19 - personalmagazin_2009_09

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40 FÜHRENDE KÖPFE
TITEL
09 / 09 personalmagazin
Das Superhirn
Die Systemikerin
Der Querdenker, der stets nach Verbin-
dungen zwischen Gehirnforschung und
Wirtschaft sucht und der als charis-
matischer Redner auf Veranstaltungen
immer wieder mit verblüffenden
Ergebnissen im Bereich der kollektiven
Intelligenz aufwartet, erfreut sich
einer wachsenden Fangemeinde.
Nicht nur deswegen hält er sich zum
dritten Mal in dieser Liste. Mit den Software-Tools „nextmoderator“
und „nextexpertizer“ hat er konkrete Werkzeuge auf den Markt
gebracht, die seine Methoden auch Praktikern zugänglich machen.
Roswita Königswieser gilt als
Pionierin des systemischen Bera-
tungsansatzes im deutschsprachigen
Raum und unterstützt Unternehmen
seit etwa 20 Jahren bei komple-
xen Veränderungsprozessen. Die
Vorsitzende der Geschäftsführung
von Königswieser & Network (Wien,
München, Bremen) gilt gleichzeitig
als Erfinderin der Komplemen-
tärberatung. Die Komplementärberatung legt Wert auf eine
Kombination von Fachwissen und systemischem Prozesswissen
in einem Beraterteam. Königswieser, promovierte Pädagogin und
Tiefenpsychologin, bildet zudem Veränderungsmanager und Berater
in der Komplementärberatung weiter. Ein Klassiker der Fachliteratur
ist ihr Buch „Systemische Intervention: Architekturen und Desings
für Berater und Veränderungsmanager“, in dem sie das Werkzeug
systemischer Berater anschaulich beschreibt. Auch im Coaching
von Top-Managern hat sich Roswita Königswieser einen Namen
gemacht, natürlich unter dem Systemansatz. Sie ist zudem Mitglied
des ACC Austrian Coaching Council.
Der Sparringspartner
Nachdenklichkeit ist nicht gerade eine
Schlüsselkompetenz für die Bera-
tungsprofession. Sie hat Martin Claßen
dennoch weit gebracht. Der Leiter der
Change-Management-Beratung bei
Capgemini Consulting ist gerade des-
halb ein geschätzter Sparringspartner
bei HR-Führungsklausuren namhafter
Unternehmen. Seine praxisorientierten,
aber sehr reflektierten Veröffentli-
chungen stechen aus der gängigen Beraterliteratur heraus. Gut ange-
nommen wurde sein Buch zum Change Management. Seine Studien
zum selben Thema sowie sein HR-Barometer werden häufig zitiert.
Der Praktiker
Mangelnde Praxisnähe ist Christoph
Beck nicht vorzuwerfen. Vor seiner
Hochschullaufbahn war er unter
anderem als Bereichsleiter Unter-
nehmensentwicklung in einem IT-
Unternehmen sowie als Personal- und
Organisationsberater tätig. Wissen-
schaftliche Meriten stehen bislang
noch aus. Großes Lob in Fachkreisen
erntete jedoch seine Idee der HR-
Image-Studie, mit der er in Kooperation mit dem Personalmagazin
und Psychonomics eine Forschungslücke abdeckte. Die Befragung
zum Image von Personalmanagern in Unternehmen ergab, dass
Arbeitnehmer die Personaler für kompetent in Verwaltungsdingen
halten, sich aber ansonsten von der Abteilung alleingelassen
fühlen. Grund genug für Beck, das Dogma vom Business-Partner
kritisch zu hinterfragen. Auch der von ihm ins Leben gerufene
Recruiting Convent, der in diesem Krisenjahr zum dritten Mal
stattfand und exzellent besucht war, zeigt, dass Christoph Beck
es versteht, ein Thema zu besetzen und durch seine Kontakte zur
Wirtschaft mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen anzureichern.
Der Kultivierte
Frank Hauser wirbt für eine vertrau-
ensbasierte Arbeitsplatzkultur. Der
Betriebswirt, der auch als englischer
Lord durchginge, hat den Wettbewerb
„Deutschlands Beste Arbeitgeber“
zum führenden Benchmark in
dieser Frage gemacht. Kein Wunder,
dass sein Wettbewerb im Design
(Mitarbeiterbefragung) und in der
Bezeichnung („Beste Arbeitgeber“) von Konkurrenten kopiert
wird. Nun arbeitet Hauser mit Studien daran, die Aussagekraft des
ursprünglich amerikanischen Ranking-Ansatzes zu untermauern.
Das schafft Transparenz und bereichert die Fachdebatten.
nextpractice GmbH
Peter Kruse
Great Place to Work
Frank Hauser
Fachhochschule
Koblenz
Christoph Beck
Königswieser &
Network
Roswita Königswieser
Capgemini Consulting
Martin Claßen