Seite 17 - personalmagazin_2009_09

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40 FÜHRENDE KÖPFE
TITEL
09 / 09 personalmagazin
Der Alliierte
Der Quirlige
Anderthalb Jahre ist Karl-Heinz Stroh nun Personalvorstand bei
der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG. Und schon hat
er von sich Reden gemacht. Seine Aktion, als Erster im Handel
auf Kurzarbeit zu setzen, stieß auf Kritik. Durchgezogen hat er
sie dennoch und damit gepunktet. Seinen „Goinger Kreis“ hat
er in die aufstrebende HR Alliance eingebracht, als Redner ist er
gefragt. Stroh hat die Gabe, Bindeglied zu sein und Menschen
für sich und seine Ideen einzunehmen. Seine Mission ist es, das
Personalwesen dichter ans Geschäft heranzubringen. Bei seiner
vorletzten Station, der DB Netz AG, ist ihm das gelungen.
Phoenix Contact aus dem ostwest-
fälischen Blomberg mit gut 10.000
Mitarbeitern könnte ein typischer Mit-
telständler mit typischen Problemen der
Arbeitgebermarke sein, wäre da nicht
Geschäftsführer Prof.Dr. Gunther Olesch.
Er setzt auf altersgemischte Teams,
stellt bewusst Arbeitnehmer über 50
ein und bezieht die Mitarbeiter bei der
Umsetzung der Unternehmensziele ein.
Andere Firmen machen Ähnliches, aber
Olesch versteht es, all das zum Wohle
der HR-Szene nach außen zu tragen.
Der Demografieexperte
Mag die Demografie auch unsere Arbeitswelt verändern, das
Beständige im Wandel verkörpert Dr. Jürgen Pfister. Seit-
dem der Leiter Personal und Soziales bei der Metro AG dem
Demographie Netzwerk (ddn) vorsteht, hat er dieses zu neuen
Höhen geführt: 190 Mitgliedsfirmen, lebendige Arbeitskreise,
hochprofessionelle Kongresse, prominente Beiräte und erste
Regionalgruppen. Für Projekte zur Integration lernbehinderter
Jugendlicher bei Metro hat Pfister das Bundesverdienstkreuz
erhalten. Es wird spannend sein zu sehen, wie er und seine
Ideale dem Krisendruck standhalten.
The Role Model
Brigitte Hirl-Höfer lebt in ihrem Unter-
nehmen vor, was andere noch in der
Theorie unter „Diversity“ verstehen:
2007 hat sie aus der Elternzeit heraus
den Karrieresprung in die Führungsriege
bei Microsoft Deutschland geschafft
und setzt sich seitdem als Personal-
chefin für die Chancengleichheit im
Unternehmen ein. Der Frauenanteil
liegt bei 30 Prozent und damit über dem Branchendurchschnitt. Gut
ein Viertel des Top-Managements sind Frauen. Mentoring weiblicher
Talente, „Women-Konferenzen“ und Netzwerke für Frauen zeigen
Wirkung. Der Sonderpreis „Chancengleichheit der Geschlechter“ im
Arbeitgeberwettbewerb „Great Place to Work“ belohnte 2008 dieses
Engagement, und ein TÜV-Siegel bestätigte ihr die Diskriminierungs-
freiheit im Unternehmen. Auch den Testlauf des „Logib-D“, ein Tool
des Bundesfamilienministeriums zur Überprüfung der Lohngleichheit,
unterstützt die Managerin.
Der Durchstarter
Der Werdegang von Ulrich Sieber
gleicht einem Marsch durch die
Institutionen. Bei der Bayerischen
Vereinsbank als Azubi zum Bankkauf-
mann eingestiegen, führt ihn sein
Weg über den Personalreferenten
bei der Credit Suisse ins Investment
Banking bei JP Morgan Deutschland
und dann zur Dresdner Bank. Dort
leitet Sieber erstmals ein Integrationsprojekt bei der Übernahme
durch die Allianz. Ab Januar 2006 steht Sieber dem Personalwesen
der Commerzbank vor und implementiert dort ein exzellentes
HR-Cockpit, treibt das Employer Branding voran und erneuert das
Stellenbewertungssystem. Im Juni dieses Jahres rückt Sieber, 43,
in den Vorstand auf. Als Integrationsbeauftragter schultert er eine
Herkulesaufgabe, die er erstaunlich geräuschlos erledigt. Einer wie
er wäre der Richtige, Antworten auf die brennenden HR-Fachfra-
gen rund um die Finanzkrise zu geben. Wir sind gespannt.
Praktiker Baumärkte
Karl-Heinz Stroh
Commerzbank
Ulrich Sieber
Microsoft Deutschland
Brigitte Hirl-Höfer
Phoenix Contact
Gunther Olesch
Metro
Jürgen Pfister