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personalmagazin 01 / 09
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MARKTÜBERSICHT
Befragungen etablieren sich
TREND. Mitarbeiterbefragungen sind inzwischen ein fester Bestandteil der Personal-
arbeit. So erwarten die Anbieter auch in der Rezession steigende Umsätze.
N
och trotzen sie der Krise: 61
Prozent der 44 befragten An-
bieter von Mitarbeiterbefra-
gungen schätzen, dass sie im
kommenden Geschäftsjahr ihren Umsatz
um mehr als fünf Prozent steigern wer-
den. Ein Viertel erwartet eine Steigerung
um bis zu fünf Prozent. Zwei Unterneh-
men denken, dass ihr Umsatz stagnieren
wird. Einen sinkenden Umsatz prognos-
tizieren zwei weitere Unternehmen mit
der Begründung, dass sich unter ande-
rem die Finanzkrise noch stärker auf die
Realwirtschaft auswirken wird.
Befragungen in der Strategie verankert
Aus dem vergangenen Geschäftsjahr
nehmen die Anbieter von Mitarbeiterbe-
fragungen aber mit, dass das Instrument
inzwischen im Bewusstsein der Unter-
nehmen und auch in der Unternehmens-
strategie verankert ist. So verzeichneten
70 Prozent eine Umsatzsteigerung von
mehr als fünf Prozent und elf Prozent
eine Steigerung von bis zu fünf Prozent.
Die nur etwas verhaltenere Prognose für
das kommende Jahr begründen einige
Unternehmen auch mit der Finanzkrise.
Ein Unternehmen sieht aber die Chan-
ce, Mitarbeiterbefragungen noch stärker
zu etablieren, da die Unternehmen auf
interne Mitarbeiterpotenziale zurück-
greifen müssen.
Die Kosten für eine Befragung diffe-
rieren nach den Angaben der Anbieter
sehr stark. Sie sind unter anderem davon
abhängig, ob die Befragung individuell
oder standardisiert durchgeführt wird,
ob die Maßnahmenableitung danach be-
gleitet wird, ob Trainings nach der Befra-
gung durchgeführt werden und wie viele
Mitarbeiter zu befragen sind.
Finanzieller Aufwand lohnt sich
Dass sich die Kosten für eine Mitarbeiter-
befragung auf jeden Fall lohnen, davon
sind 46 Prozent der überwiegend mittel-
ständischen Unternehmen bei einer ak-
tuellen Umfrage des Personalmagazins
und der Compamedia GmbH überzeugt.
Nur drei Prozent der 107 Befragten sind
der Meinung, dass sich die Kosten eher
nicht lohnen. Dass die Kosten sehr stark
variieren können, spiegelt sich jedoch
in der Antwort von 51 Prozent der Be-
fragten wider, die angeben, dass sich
dies schwer messen lasse. An der nicht
repräsentativen Studie zum Thema Mit-
arbeiterbefragungen haben 107 Unter-
nehmen, die zwischen 2005 und 2008
das Gütesiegel „Top-Job“, „Top 100“ oder
„Ethics in Business“ erhalten haben, teil-
genommen.
Die Gründe, sich für eine Mitarbei-
terbefragung zu entscheiden, liegen für
die Befragten meist darin, erkennen zu
wollen, wo Verbesserungspotenziale in
der Personalarbeit liegen (63 Prozent),
herauszufinden, wie zufrieden die Mitar-
beiter wirklich sind (62 Prozent) und die
Quelle für Unzufriedenheit aufzudecken
(57 Prozent).
Maßnahmen tatsächlich umsetzen
Ein positives Ergebnis der Umfrage ist,
dass 76 Prozent der Befragten mehr als
die Hälfte der Maßnahmen, die sie aus
den Mitarbeiterbefragungen ableiten,
auch tatsächlich umsetzen. Renate Trell,
Personalleiterin bei der Rose Plastic AG
und Teilnehmerin der Studie, rät den
Kollegen: „Machen Sie eine Mitarbeiter-
befragung jedenfalls nur dann, wenn Sie
auch wirklich die Absicht haben, sich die
Antworten zu Herzen zu nehmen und
Veränderungswünsche der Mitarbeiter
aufzunehmen und umzusetzen. Andern-
falls laufen Sie Gefahr, nach der Befra-
gung mehr frustrierte Mitarbeiter zu
haben als vorher!“
Von
Kristina Enderle
(Red.)
Die ausführliche Marktübersicht
der Anbieter von Mitarbeiterbe-
fragungen können Sie in unserem
Online-Portal herunterladen. 44
Unternehmen haben daran teilge-
nommen. Stichwort: „Marktüber-
sicht Mitarbeiterbefragungen.“
Download
„Machen Sie eine Befragung nur, wenn Sie sich
auch wirklich die Antworten zu Herzen nehmen.“
Renate Trell, Personalleiterin bei der Rose Plastic AG