Seite 53 - personalmagazin_2009_01

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MAB keine gesonderten Folgepro-
zesse erfordern. Ergebnisse aus der
Befragung fließen vielmehr in die re-
gelmäßige Steuerung des Unterneh-
mens ein, ähnlich wie Kennzahlen
zu Umsatz oder Gewinn eines Unter-
nehmens. Weil die Ergebnisse aus
den regelmäßigen MAB nicht nur in-
teressant, sondern auch relevant für
die Umsetzung der Unternehmens-
strategie sind, erfahren sie auf na-
türliche Weise die Aufmerksamkeit
in den Situationen, wo über den wei-
teren Verlauf einer Strategieumset-
zung entschieden wird, etwa in den
üblichen Meetings der Unterneh-
mensleitung. Wenn Ergebnisse aus
strategischen MAB dort nicht regel-
mäßig diskutiert werden, ist das ein
sicheres Zeichen dafür, dass in der
MAB offenbar die falschen Themen
adressiert wurden.
Strategischer Beitrag
In den vergangenen Jahren wurde
unter Personalern viel über den stra-
tegischen Beitrag des Personalma-
nagements diskutiert. Leider ging
es bei dieser Diskussion vor allem
darum, wie sich die Personalarbeit
durch technische Lösungen und
neue Organisationsmodelle von ad-
ministrativen Aufgaben lösen kann,
um sich als „Business Partner“ im
Unternehmen neu zu positionieren.
Strategische Mitarbeiterbefra-
gungen ermöglichen im Rahmen
des Personalmanagements Möglich-
keiten, einen strategischen Beitrag
zu leisten. Wer sich Gehör auf der
Ebene der Unternehmensleitung
schaffen möchte, muss Antworten
auf drängende Fragen dieses Kunden
einer MAB liefern.
sollen. Entsprechend hoch ist der
Aufwand, möglichst alle Mitarbeiter
in die Befragung, die Identifikation
von Herausforderungen und die Ent-
wicklung notwendiger Lösungen ein-
zubinden. Strategische MAB folgen
einem anderen Ansatz. Hier geht es
darum, möglichst valide und reprä-
sentative Antworten auf strategiere-
levante Fragen zu erhalten. Hierfür
ist es nicht erforderlich, alle Mitar-
beiter zu befragen. Vielmehr genü-
gen Stichproben.
Monatliche Befragung möglich
Klassische MAB werden alle zwei
bis fünf Jahre durchgeführt. Häu-
figer wäre auch kaum möglich und
würde zu viele Ressourcen aufseiten
aller Beteiligten binden. Strategische
MAB können jeden Monat durchge-
führt werden. Aus den bisherigen
Ausführungen wurde deutlich, dass
Stichproben genügen, sodass der ein-
zelne Mitarbeiter bestenfalls einmal
pro Jahr oder sogar seltener befragt
wird. Die Häufigkeit der Teilnahme
einzelner Mitarbeiter kann durch ei-
ne intelligente Stichprobenziehung
einfach gesteuert werden. Dieser
Aspekt macht erneut deutlich, dass
es sich bei einer strategischen MAB
eher um ein Barometer für die Unter-
nehmensleitung handelt, als um ein
Instrument der Organisationsent-
wicklung im Sinne der klassischen
Survey-Feedback-Methode.
Eine Herausforderung dieser
Herangehensweise liegt in der Er-
reichung einer hinreichenden Rück-
laufquote, weil eine eventartige
Kommunikation an die Mitarbeiter,
wie sie bei klassischen MAB üblich
ist, entfällt. Hilfreich ist, wenn die
Einladung zur Befragung durch den
Geschäftsführer beziehungsweise
durch den CEO erfolgt.
Keine Folgeprozesse
Ein weiterer Unterschied zu klas-
sischen MAB ist, dass strategische
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PULSBEFRAGUNG
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ist Professor an der
Hochschule Furtwan-
gen, HR-Management.
Prof. Dr. Armin Trost