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AKTUELLES
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personalmagazin 01 / 09
D
er Optimismus der deutschen Arbeitgeber verfliegt. Wie das Manpower
Arbeitsmarktbarometer für das erste Quartal 2009 zeigt, wollen mehr
Arbeitgeber Personal abbauen als aufbauen. Konkret: Rund acht Pro-
zent der befragten Unternehmenwollen imersten Quartal 2009mehr Personal
einstellen. Die Quote der Firmen, die ihre Mitarbeiterzahl reduzieren wollen,
beträgt neun Prozent. Daraus ergibt sich der Netto-Beschäftigungsausblick
vonminus ein Prozent. Manpower-Chef Thomas Reitz dazu: „Die Unternehmen
wissen nicht genau, wie sich die Lage im ersten Quartal entwickelt, und warten
ab.“ Der Ifo-Geschäftsklimaindex hatte jüngst Ähnliches diagnostiziert.
Das Personalmagazin wird ab sofort diesen wichtigen Indikator zur Ein-
schätzung der Arbeitsmarktentwicklung quartalsweise veröffentlichen und
auf seinem Download-Portal zur Verfügung stellen. Das Instrument ist inter-
national seit 45 Jahren im Einsatz, in Deutschland sind an der Erhebung mehr
als tausend Unternehmen beteiligt.
I
n Deutschland werden die Ge-
hälter 2009 voraussichtlich um
knapp vier Prozent, und damit
niedriger als in den Unternehmen
budgetiert, steigen. Sie werden da-
mit aber um 1,7 Prozentpunkte über
der vom Internationalen Währungs-
fonds (IWF) für Deutschland erwar-
teten Inflationsrate von 2,2 Prozent
liegen. Das ist das Ergebnis einer
internationalen Gehaltsstudie, die
das Beratungsunternehmen Mercer
jährlich durchführt. Zu ähnlichen Er-
gebnissen kommen Untersuchungen
des Münchner Ifo-Instituts oder des
Rheinisch-Westfälischen Instituts
für Wirtschaftsforschung RWI: Beide
sagen steigende Reallöhne voraus.
Demgegenüber rechnet die Interna-
tionale Arbeitsorganisation (ILO) da-
mit, dass die Reallöhne 2009 in den
Industrieländern um 0,5 Prozent zu-
rückgehen.
NACHRICHTEN
Einstellungsbereitschaft sinkt
Vergütung: Korrekturen nach unten
Zwei unproduktive Arbeitstage
In deutschen Unternehmen werden zwei
Arbeitstage pro Woche unproduktiv ver-
bracht. Die Hauptursachen sind schlechte
Führung und mangelnde Kommunikation,
analysiert die globale Produktivitäts-
studie der Unternehmensberatung
Proudfoot Consulting.
Trend zur Befristung
Genau 43 Prozent der im Jahr 2006
abgeschlossenen Arbeitsverträge
waren befristet. Im Jahr 2001 lag der
Anteil der Befristungen dagegen erst
bei 32 Prozent, berichtet das Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB) der Bundesagentur für Arbeit in
der Ausgabe 1/2008 der Zeitschrift
IAB-Forum.
BAV im Fokus
Zwei Konferenzen widmen sich der
Frage, wie es mit der betrieblichen
Altersversorgung weitergeht. Der
Zukunftsmarkt Altersvorsorge 2009 von
MCC erwartet hochkarätige Referenten
vom 16. bis 18. Februar im Hilton in
Düsseldorf. Nicht minder prominent
besetzt ist das Programm der 10.
Handelsblatt Jahrestagung BAV vom 30.
März bis 1. April im Hotel Intercontinen-
tal in Berlin.
Wenig Erfolgskontrolle
bei Entsendungen
Die Auslandsentsendungen von
europäischen Unternehmen zwischen
einzelnen Niederlassungen sind um 60
Prozent gestiegen. Jedoch kontrollieren
40 Prozent der Unternehmen den Erfolg
der Entsendungen nicht. Das ermittelte
das Beratungsunternehmen Mercer in
einer Befragung von 200 multinatio-
nalen Unternehmen.
2007
2008
2009
Manpower Arbeitsmarktbarometer
Die Differenz aus der Prozentzahl an Arbeitgebern, die einstellen, und jener, die Perso-
nal abbauen wollen, beläuft sich für das erste Quartal 2009 auf minus ein Prozent: Das
ist acht Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresquartal.
20
10
0
–10
Jahr
Netto-Beschäftigungsausblick in Prozent
Quel le: Manpower, Dezember 2008