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DEMOGRAFIE
TITEL
01 / 09 personalmagazin
Konzernarbeitskreis Mensch & Gesund-
heit. Gero Hesse, Senior Vice President
Human Resources, hebt besonders die
Gesundheits-Check-ups heraus, die seit
2006 allen Mitarbeitern ab 45 Jahren
offenstehen. „Der Check-up für die Mit-
arbeiter umfasst in etwa das Siebenfache
eines Standard-Check-ups in der gesetz-
lichen Krankenkasse“, erläutert Hesse.
Er kann alle vier Jahre wiederholt wer-
den. Die Kosten werden von der Firma
getragen; absolute Vertraulichkeit wird
gewährleistet. Die Mitarbeiter nehmen
das Angebot gerne an. Die Teilnahme-
quote liegt bei über 40 Prozent.
DieweiterenAngebote des betriebsärzt-
lichen Diensts decken eine breite Palette
medizinischer Maßnahmen ab, wie Grip-
peschutzimpfungen, Hepatitisimpfung
für Ersthelfer, Knochenmark-Spenden-
aktionen in diversen Firmen, Einführung
von halbautomatischen Defibrillatoren
zur Verhinderung des plötzlichen Herz-
tods und vieles mehr. Hintergrund des
umfassenden Gesundheitsangebots, so
Hesse, ist zum einen die partnerschaft-
liche Unternehmenskultur bei Bertels-
mann, aber ebenso die Erkenntnis, dass
gesunde Mitarbeiter in Zeiten des demo-
grafischen Wandels immer mehr zum
Wettbewerbsvorteil werden.
Kontakt: Gero Hesse, Senior Vice President HR,
Bertelsmann AG,
Vattenfall Europe: Gesundheit als
wichtige Führungsaufgabe
Vattenfall Europe hat in einem Perso-
nalstrategieprojekt die Risiken aus dem
demografischen Wandel analysiert.
Ein Ergebnis ist, dass durch längere
Fehlzeiten älterer Mitarbeiter und eine
altersbedingte Zunahme der Schicht-/
Berufsunfähigkeit erhebliche Kosten auf
das Unternehmen zukommen können.
Um einer solchen Entwicklung vor-
zubeugen, beschloss Vattenfall die Füh-
rungskräfte zu sensibilisieren, denn
diese haben einen großen Einfluss auf die
Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Dazu wur-
de die externe Beratungsfirma „Padoc
– Health & Productivity Management“
beauftragt, ein nachhaltig wirksames
Konzept zu entwickeln. Der Hamburger
Sportmediziner Dirk Lümkemann hat ge-
meinsam mit Vattenfall eine kompakte,
dreistündige Veranstaltung mit maximal
zwölf Personen konzipiert und mit den
leitenden Betriebsärzten durchgeführt.
70 Prozent der Führungskräfte nahmen
daran teil. Diese haben den Nutzen des
betrieblichen Gesundheitsmanagements
erarbeitet, die Führungsaufgabe Gesund-
heit definiert und deutlich gemacht, wie
sie in den kommenden Wochen ihre Mit-
arbeiter zu mehr Gesundheit motivieren
wollen. Dieses Element zur Nachhaltig-
keit hat gewirkt, denn drei Monate nach
den Veranstaltungen gaben 80 Prozent
an, dass sie mit ihrer erhöhten Gesund-
heitskompetenz ihre Vorhaben, zum
Beispiel Dialog führen und Angebote
vermitteln, umgesetzt haben.
Gleichzeitig äußerten die Führungs-
kräfte den Wunsch, einige Themen,
wie zum Beispiel Work-Life-Balance,
intensiver zu bearbeiten. Diese Themen
werden allen Interessierten in einem ein-
tägigen Seminar angeboten. Mit einem
individuellen Coaching und einer sechs-
monatigen Nachbetreuung durch Padoc
werden die Führungskräfte bei dem
Transfer in den Führungsalltag unter-
stützt und begleitet. Zusätzlich können
die Teilnehmer auf vorbildliche Rahmen-
bedingungen zurückgreifen: Vattenfall
hat das betriebliche Gesundheitsma-
nagement organisatorisch fest verankert
und mit dem Arbeitsschutz verknüpft.
Die umfangreichen Maßnahmen sind in
einem übersichtlichen Katalog zusam-
mengefasst und eine wertvolle Basis für
den Dialog mit den Mitarbeitern.
Die beschriebene Qualifizierungs-
maßnahme für Führungskräfte stellt
gesundheitsbezogene Gespräche in den
Mittelpunkt, denn wer mit seinen Mit-
arbeitern spricht, setzt das wirksamste
Führungsinstrument ein, um eine hohe
Leistungsfähigkeit der Beschäftigten
insbesondere mit zunehmendem Le-
bensalter zu sichern.
Kontakt: Cynthia Glaw, Koordinatorin
Gesundheitsmanagement, Vattenfall Europe AG,
ThyssenKrupp: Talentmanagement
gegen den Fachkräftemangel
Die ThyssenKrupp Steel AG ist mit
rund 19.000 Mitarbeitern der größte
Stahlhersteller Deutschlands und ist
darüber hinaus an verschiedenen au-
ßereuropäischen Standorten vertreten.
Der demografische Wandel stellt auch
ThyssenKrupp Steel vor große Heraus-
forderungen, denen der Konzern mit
„ProZukunft“ begegnet. Im Lenkungs-
kreis des Programms sitzen Vertreter
der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmer-
Gero Hesse, Bertelsmann AG
„Unser Gesundheits-Check-up um-
fasst in etwa das Siebenfache eines
Standard-Check-ups in der GKV.”
Cynthia Glaw, Vattenfall Europe AG
„Gesundheitsbezogene Gespräche
sind Führungsaufgabe in unserem
Unternehmen.”