Seite 17 - PERSONALquarterly_2015_01

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Als Kontrollvariablen für die Analyse des Einflusses der un-
abhängigen Variablen auf die abhängige Variable wurden das
Alter, das Geschlecht sowie die Anzahl der Kinder einbezogen.
Ergebnisse
Die hier vorgestellten Ergebnisse wurde durch eine hierar-
chisch lineare Regression ermittelt, da es mit ihr gleichzeitig
möglich ist, sowohl die Art, Stärke und Richtung des Einflusses
mehrerer Faktoren auf eine abhängige Variable zu untersuchen
als auch festzustellen, wie sich das Ergebnis durch Hinzufügen
einer bzw. mehrerer Variablen verändert. Im Hinblick auf die
Arbeitszeit zeigt sich, dass eine hohe wöchentliche Zahl an
Arbeitsstunden den zeitbedingten Konflikt, den Berater ver-
spüren, erhöht. Die Arbeitszeit hatte demnach einen positiven
Einfluss auf den Zeitkonflikt (
β
=0,18;
ρ
<0,01). Im Gegensatz
dazu konnte bezüglich des stressbedingten Konfliktes kein si-
gnifikanter Einfluss der Arbeitszeit festgestellt werden. Somit
konnte Hypothese 1a nur teilweise belegt werden. Jedoch ist er-
kennbar, dass sich die Arbeitszeit stärker auf den zeitbedingten
als auf den stressbedingten Konflikt auswirkt (Hypothese 1b).
Der Management-Support als wichtiger Teil der Unterneh-
menskultur kann eine signifikante Reduktion des Konflikt-
potenzials hervorrufen. Er war die stärkste Einflussgröße
auf den zeit- (
β
=-0,4;
ρ
<0,001) und stressbedingten (
β
=-0,23;
ρ
<0,001) Konflikt. Demzufolge bestätigte sich Hypothese 2
mit ihrer Erwartung gegenüber einem negativen Einfluss von
Management-Support auf den Konflikt zwischen Beruf und
Privatleben. Supervisor- und Co-Worker-Support stellten sich
bei keiner Berechnung, trotz starker Korrelation mit demWork-
Life-Konflikt, als signifikant heraus.
Die einzelnen Persönlichkeitsmerkmale haben keinen si-
gnifikanten Einfluss auf den zeitbezogenen Konflikt. Als ein-
ziges Merkmal zeigte emotionale Stabilität eine signifikante
negative Beeinflussung auf den stressbedingten Konflikt. Die-
ses Persönlichkeitsmerkmal reduzierte den durch Stresssitu-
ationen ausgelösten Konflikt (
β
=-0,15;
ρ
<0,05). Somit wurde
Hypothese 3 teilweise belegt. Extraversion, Verträglichkeit,
Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen hatten kei-
nen signifikanten Einfluss auf die beiden Konfliktarten, ob-
wohl alle Persönlichkeitsfaktoren signifikante Korrelationen
mit Zeit- und Stresskonflikt aufzeigten. Die Hypothesen 4, 5,
6 und 7 wurden demnach nicht bestätigt. Obwohl bis auf emo-
tionale Stabilität kein anderes Persönlichkeitsmerkmal einen
signifikanten Einfluss auf die Rollenkonflikte hatte, wurde in
der hierarchischen Regression das Ausmaß des zusätzlichen
Einflusses der Big Five deutlich. Die Persönlichkeitsmerkmale
Quelle: Eigene Darstellung
Abb.:
Zusammenfassung des Untersuchungsdesigns und der Ergebnisse
Arbeitszeit
zeitbedingt
H1a
++
H1b
+
stressbedingt
Work-Life-Konflikt
Unternehmens-
kultur
Management-Support
H2
H2
Co-Worker-Support
Work-Life-Konflikt
Supervisor-Support
H2
Unternehmens-
kultur
Extraversion
H4
H6
Gewissenhaftigkeit
Work-Life-Konflikt
Verträglichkeit
H5
Emotionale Stabilität
Offenheit für Erfahrungen
H3
H7