Seite 12 - PERSONALquarterly_2015_01

Basic HTML-Version

12
PERSONALquarterly 01 / 15
SCHWERPUNKT
_WORK-LIFE-BALANCE
Eigenschaften
Arithmetisches Mittel
Relative Häufigkeiten (gesamt)
Fachliche Verantwortung
Führungsverantwortung
Unterstellte Mitarbeiter­Innen
Hierarchischer Aufstieg
Entscheidungsmacht
Hohes Gehalt
Wenig Freizeit für Familie und/oder Privatleben
Hohe Arbeitsbelastung
Einfluss/Macht im Unternehmen
Gesellschaftliches Ansehen
Statussymbole
Abwechslungsreiche Tätigkeiten
Viele Flow-Erlebnisse
Work-Life-Balance realisieren
Viele interessante Herausforderungen
Generation Y anders gesehen. Für sie ist Arbeit und Leben
oft eng verzahnt. Es geht ihr um ein harmonisches (nicht un­
bedingt ausbalanciertes im Sinne von 50:50) Nebeneinander
ihrer unterschiedlichen Neigungsfelder (Domsch et al. 2013).
Das können mehrere Berufstätigkeiten zur gleichen Zeit sein
oder die Verknüpfung von sozialen und beruflichen Aktivitäten.
Jedes Individuum der Generation Y verfügt entsprechend über
ein einzigartiges Muster sogenannter „life domains“ (Lebens­
bereiche), die unterschiedlich eng und komplex miteinander
verzahnt sind. Als Job-Mixer oder sogenannte Multi-Jobber
verbinden sie nicht nur Patchwork-Jobs hinter-, sondern auch
nebeneinander, bewusst und selbstbestimmt (manchmal aber
auch als „Generation Praktikum“ gezwungenermaßen). Da
kombiniert der Unternehmensberater seine (selbst gewählte)
projektbezogene reduzierte Vollzeittätigkeit (80%) mit der Ver­
anstaltung von Konzerten und dem Restaurieren von Klavieren.
Oder die Verfasserin von Wirtschaftsartikeln arbeitet einen Teil
ihrer Arbeitszeit als Corporate Volunteer in sozialen Projekten.
Die Generation Y lässt ein „Du musst Dich aber entscheiden:
entweder – oder“ nicht gelten und realisiert selbstbewusst ein
„sowohl als auch“. Work-Life-Balance wird immer weniger nur
mit Familienverpflichtungen verbunden, sondern stark auch mit
der Konstruktion des individuellen „Freizeit- und Soziallebens“.
Karrierevorstellungen der Generation Y
Die Generation Y ist leistungs- und karrierebewusst. Bei an­
gestrebten Entwicklungspfaden bevorzugt sie deshalb zuneh­
mend eher eine Fach- als eine Führungslaufbahn, da sie hierbei
– ihrer Meinung nach – eine bessere Work-Life-Balance errei­
chen kann. Die Fachlaufbahn erlaubt mehr Flexibilität, Home
Office und/oder Sabbaticals (Domsch/Ladwig 2011; Domsch et
al. 2013). Viele junge Männer der Genera­tion Y, aufgewachsen
mit Computerspielen und in Spieler-Communities sozialisiert,
verzichten z. B. bewusst auf eine Fünf-Tage-Woche-Vollzeit­
Quelle: Domsch et al. (2013)
Abb. 3:
Einschätzung von Studierenden zu Eigenschaften des Begriffs „erfolgreiche Karriere“
Was verbinden Sie persönlich mit dem Begriff „erfolgreiche Karriere“?
Trifft nicht zu /
trifft eher nicht zu
Trifft eher zu /
trifft zu
Trifft (überw.) nicht zu/
trifft eher nicht zu
teils, teils
Trifft eher zu/
trifft (überw.) zu
Arithmetisches Mittel
weiblich
Arithmetisches Mittel
männlich
Arithmetisches Mittel
gesamt
25,02
31,53
13,83
16,60
9,21
9,00
17,11
27,09
33,00
22,31
33,53
11,66
33,03
10,42
29,98
29,47
24,02
24,71
10,66
27,42
9,74
80,36
65,32
41,98
74,60
34,94
cc
53,14
87,08
53,51
62,47
66,78
67,36
88,50
63,58
88,18
teils, teils
2,54
7,59
8,06
3,08
7,93
0,84
2,75
2,08
2,50
Angaben in Prozent