03 / 13  personalquarterly
            
            
              25
            
            
              
                Summary
              
            
            
              
                Research question:
              
            
            
              If migrant and native children shared the same
            
            
              socioeconomic background, would we still observe differences in
            
            
              education outcomes?
            
            
              
                Methodology:
              
            
            
              Statistical analysis of household data using matching
            
            
              techniques.
            
            
              
                Practical implications:
              
            
            
              Simply comparing averages can be mis-
            
            
              leading. Personnel policy that aims at promoting the chances of
            
            
              disadvantaged groups should take the applicants’ socioeconomic
            
            
              background more thoroughly into account.
            
            
              
                ANNABELLE KRAUSE
              
            
            
              Master of Science in Economics,
            
            
              Resident Research Affiliate
            
            
              Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn
            
            
              
                e-mail:
              
            
            
            
            
              
                Literaturverzeichnis
              
            
            
              Algan, Y./Dustmann, C./Glitz, A./Manning, A. (2010):  The Economic
            
            
              Situation of First and Second-Generation Immigrants in France, Germany and
            
            
              the United Kingdom. The Economic Journal, 120, 542, 4-30.
            
            
              Entorf, H./Tatsi, E. (2009): Migrants at School: Educational Inequality and
            
            
              Social Interaction in the UK and Germany. IZA Discussion Paper 4175, Institut
            
            
              zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn.
            
            
              Krause, A./Rinne, U./Schüller, S. (2012): Kick it like Özil? Decomposing the
            
            
              Native-Migrant Education Gap. IZA Discussion Paper 6696, Institut zur Zukunft
            
            
              der Arbeit (IZA), Bonn.
            
            
              Lüdemann, E./Schwerdt, G. (2013): Migration Background and Educational
            
            
              Tracking: Is there a Double Disadvantage for Second-Generation Immigrants?
            
            
              Journal of Population Economics, 26, 455-481.
            
            
              OECD (2006): Where Immigrant Students Succeed: A Comparative Review of
            
            
              Performance and Engagement in PISA 2003. Organization for Economic Coope-
            
            
              ration and Development (OECD), Paris.
            
            
              Riphahn, R.T. (2003): Cohort Effects in the Educational Attainment of Second
            
            
              Generation Immigrants in Germany: An Analysis of Census Data. Journal of
            
            
              Population Economics 16(4), 711-737.
            
            
              Statistisches Bundesamt (2010): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit:
            
            
              Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2010.
            
            
              Fachserie 1, Reihe 2.2.
            
            
              Wagner, G. G./Frick, J. R./Schupp, J. (2007): The German Socio-Economic
            
            
              Panel Study (SOEP) - Scope, Evolution and Enhancements. Schmollers Jahrbuch
            
            
              127 (1), 139 -169.
            
            
              
                DR. ULF RINNE
              
            
            
              Deputy Director of Research und
            
            
              Personal Advisor to the Director
            
            
              Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn
            
            
              
                e-mail:
              
            
            
            
            
              
                Zusammenfassung und Implikationen
              
            
            
              Im Ergebnis lassen sich die Unterschiede im Bildungserfolg
            
            
              zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund –
            
            
              wenn überhaupt – nur in sehr geringem Maße auf migrati-
            
            
              onsspezifische Faktoren zurückführen. Die Unterschiede sind
            
            
              vielmehr der Tatsache geschuldet, dass Kinder mit Migrations-
            
            
              hintergrund überdurchschnittlich häufig aus Familien mit ver-
            
            
              gleichsweise geringem sozio-ökonomischem Status stammen.
            
            
              Kinder ohne Migrationshintergrund, die eine vergleichbare
            
            
              soziale Herkunft haben, sehen sich jedoch mit ähnlichen Hin-
            
            
              dernissen hinsichtlich ihres schulischen Erfolges konfrontiert
            
            
              und weisen vergleichbare Schulkarrieren auf. Ein einfacher
            
            
              Vergleich der durchschnittlichen schulischen Erfolge ist in die-
            
            
              sem Fall also irreführend, da sich beide Gruppen (Kinder mit
            
            
              und ohne Migrationshintergrund) auch in anderen Merkmalen
            
            
              systematisch voneinander unterscheiden. Diese Erkenntnis
            
            
              führt die Anwendung statistischer Methoden deutlich zutage,
            
            
              bei der wir insbesondere die systematischen Unterschiede in
            
            
              der sozialen Herkunft berücksichtigen. Vor dem Hintergrund
            
            
              unserer Ergebnisse sollten sich Politikmaßnahmen daher auf
            
            
              die Senkung genereller sozialer Ungleichheiten im deutschen
            
            
              Bildungssystem konzentrieren. Dabei sollte vor allem eine qua-
            
            
              litativ hochwertige frühe Förderung von Kindern aus sozial
            
            
              benachteiligten Schichten in den Fokus rücken und Priorität
            
            
              bekommen. Denn solche Maßnahmen versprechen den größten
            
            
              Erfolg beimAbbau von Unterschieden beimÜbergang in weiter-
            
            
              führende Schulen, die der sozialen Herkunft geschuldet sind.
            
            
              Implikationen für die Personalauswahl lassen sich auf Grund-
            
            
              lage unserer Ergebnisse nur im weiteren Sinne treffen. Einen
            
            
              möglichen Ansatzpunkt sehen wir in der Förderung benachtei-
            
            
              ligter Gruppen. Wenn dies ein Ziel der Unternehmenspolitik ist,
            
            
              sollte neben Merkmalen wie Geschlecht oder Migrationshinter-
            
            
              grund auch die soziale Herkunft als relevante Dimension für die
            
            
              Personalauswahl stärker in den Fokus rücken.
            
            
              
                SIMONE SCHÜLLER
              
            
            
              Dipl.-Vw., Resident Research Affiliate
            
            
              Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn
            
            
              
                e-mail: