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Schwerpunkt
_chancengleichheit
Summary
Research question:
To what extent are job adverts formulated in a
neutral way when applying the 2006 General Act on Equal Treatment?
How, and why, has the Act brought about a change in that respect?
Methodology:
The study is based on a content analysis of roughly
330 job adverts in two daily newspapers, the Frankfurter Allgemeine
Zeitung and the Neue Westfälische Zeitung, in the years 2005 and
2010.
Practical implications:
It is indicated that employers should pay
more attention to neutral job adverts in order to maintain their repu-
tation and to attract a larger pool of applicants.
PROF. DR. MARTIN SCHNEIDER
Universität Paderborn, Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Personalwirtschaft
e-mail:
AUHOFF
Doktorandin, Universität Paderborn,
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
e-mail:
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Unternehmen. Bei ihnen ist nicht nur die Zahl derjenigen, die
nichtneutrale Anzeigen veröffentlichen, besonders stark zu-
rückgegangen. Sie sind ja auch die Gruppe der Unternehmen,
die besonders häufig Schwierigkeiten haben, offene Stellen
adäquat zu besetzen. Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber
interpretieren – ob zu Recht oder zu Unrecht – nichtneutrale
Stellenanzeigen als Hinweis auf Diskriminierung.
Auf ihre Reputation bedachte Arbeitgeber sollten daher ganz
besonders auf die Formulierung von Stellenanzeigen achten.