Seite 49 - PERSONALquarterly_2013_01

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Prof. Dr. Torsten Biemann
Universität Mannheim
e-mail:
Prof. Dr. Heiko Weckmüller
FOM Hochschule für Oekonomie und Ma-
nagement Hochschulstudienzentrum Bonn
e-mail:
liefern die analog aufgebauten Längsschnittstudien von Kows-
ke et al. (2010), Wong et al. (2008), Families and Work Institute
(2006) und Wey et al. (2002).
Bei altruistischen Motiven und der Bedeutung intrinsischer
Belohnungen besteht eine leichte Bedeutungsabnahme über al-
le drei Generationen hinweg. Dass die Generation Y besonders
anspruchsvoll bezüglich der Arbeitsinhalte wäre, lässt sich so-
mit nicht nachweisen. Bezüglich der Bedeutung extrinsischer
Anreize wie Geld, Macht, Prestige besteht interessanterweise
eine Trendumkehr: Generation X ist am stärksten extrinsisch
orientiert.
Strategische Ausrichtung der Personalarbeit
Zentral für die strategische Ausgestaltung der Personalarbeit
ist die zunehmende Bedeutung der Freizeitorientierung, der
in Work-Life-Balance-Programmen und deren Kommunikation
im Rahmen des Aufbaus einer Arbeitgebermarke Rechnung
getragen werden sollte.
Wenn auch empirisch nur schwer nachweisbar, ist davon
auszugehen, dass gerade bei der Freizeitorientierung der Ge-
nerationeneffekt in Längsschnittuntersuchungen übertrieben
ausfällt. Freizeitorientierung muss man sich leisten können.
Der übergreifende Wohlstandsgewinn zwischen 1976 und 2006
dürfte mit verantwortlich dafür sein, dass heute der Freizeit
eine höhere Bedeutung zugemessen wird.
Zusammenfassung und praktische Implikationen
3
Die Unterschiede in den Einstellungen und Werthaltungen
der Generationen X und Y sind gering im Vergleich zur Be-
deutung von Trends und Alterseffekten.
3
Die wichtigste Änderung entsteht bei der höheren Bedeutung
von Freizeit im Vergleich zur Arbeit, der mit Work-Life-Balan-
ce-Maßnahmen begegnet werden sollte.
3
Die Ableitung von Handlungsempfehlungen alleine auf Basis
der subjektiven Einschätzung von Unterschieden ist gefähr-
lich. Bevor generationenspezifische Maßnahmen umgesetzt
werden, sollten fundierte Ergebnisse auf Basis von Längs-
schnittuntersuchungen berücksichtigt werden.
In anderen, aber treffenden Worten: „The one thing that does
not change is that at any and every time it appears that there
have been ‚great changes‘“ (Marcel Proust, „Within a Budding
Grove“ zitiert nach Bennett et al., 2008).