Seite 45 - PERSONALquarterly_2013_01

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Summary
Research question:
How can we establish a corporate culture which is
fostering the health and well-being of the workforce and by this contri-
butes to the sustainable competitiveness of enterprises?
Methodology:
An intensive case study within Swiss Post was realized.
By qualitative research analysis the existing culture could be diagnosed.
Recommendations for deeper cultural embedding are made.
Practical implications:
The authors see the most promising chance for
changing the culture by embedding the health dimension into the instru-
ments of corporate management and all functions of human resource
management.
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betrieblichen Anreizsystems an. Dieses muss im Einklang mit
dem Ziel- und Strategiesystem stehen und darf immaterielle
Komponenten nicht vernachlässigen.
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Personalfreistellung
: Abschließend gilt bezüglich der Per-
sonalfreistellung das Postulat, sich konsequent von Personen
zu trennen, die sich nachweislich und über einen längeren
Zeitraum als kulturinkompatibel erweisen. Diese Ausrichtung
drängt sich besonders bei Führungskräften auf, weil sie den
größten Schaden bezüglich der Glaubwürdigkeit der im Leit-
bild festgehaltenen Werte und Verhaltensvorgaben verursa-
chen können (Negativmultiplikatoren).
Fazit
Basierend auf konzeptionellen Überlegungen sowie Einsichten
aufgrund der Intensivfallstudie beim zweitgrößten Arbeitge-
ber innerhalb der Schweiz, konnten Gestaltungsempfehlungen
für die Verankerung einer Gesundheitskultur entwickelt wer-
den. Die Verfasser vertreten die Überzeugung, dass dieser
Verankerungsprozess bei den Führungsinstrumenten (Unter-
nehmenskultur, Ziel- und Strategiesystem, Organisation) be-
ginnen muss. Nach diesen generellen Aktionsparametern ist
der Gesundheitsgedanke konsequent in alle Funktionen des
Personalmanagements zu integrieren. Bis dato erfolgt allzu
oft eine primär vordergründige Ausrichtung des BGM. Eine
solche schlägt sich exemplarisch im Einsatz von isolierten
Fachverantwortlichen, der Durchführung saisonaler, aktions-
getriebener Kampagnen sowie in der zusammenhanglosen
Auswertung einzelner Kennzahlen nieder. All dies ist wichtig,
verharrt allerdings hauptsächlich auf der Ebene der Artefakte.
Das vorgestellte Gesundheitskulturkonstrukt zeigt die Viel-
schichtigkeit auf, mit welcher unternehmens- und menschbe-
zogene Resultate erreichbar sind.
DR. ANNA OSTERSPEY
Beraterin im Bereich Human Capital
Advisory Services bei Deloitte Consulting
e-mail:
PROF. EM. DR. NORBERT THOM
ehemals Direktor am Institut für
Organisation und Personal (IOP)
der Universität Bern
e-mail: