01 / 13 personalquarterly
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Abstract
Forschungsfrage:
Sind Quoten oder andere Maßnahmen effektive Mittel, um den Anteil
von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen? Welche Barrieren müssen adressiert wer-
den und mit welchen Ansätzen?
Methodik:
Auswertung langfristiger Daten und wissenschaftlicher Studien sowie ein
Abgleich mit in der Praxis etablierten Modellen.
Praktische Implikationen:
Statt gesetzlicher Regelungen sind Gender-Diversity-Maßnah-
men zur Erhöhung des Frauenanteils im Management zielführend, die auch bewusst und
gezielt die Unternehmenskultur verändern.
terien. Eine tiefere Analyse soll daher weiteren Aufschluss
über die Wirksamkeit verschiedener Ansätze zur Erhöhung
des Frauenanteils in Führungsfunktionen geben. Vergleicht
man hierzu die relativen Entwicklungen in Privatwirtschaft
und öffentlichem Dienst (d. h., normiert auf die Ausgangslage
1999) so zeigt sich, dass die Bundesbehörden – mit dem stark
regulativen BGleiG – geringere Erhöhungen erzielt haben als
die freiwilligen Initiativen der Privatwirtschaft (siehe Abb. 2).
Die Selbstverpflichtungen der DAX 30
Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses kann es nicht (mehr)
als unumstößliche Annahme gelten, dass gesetzliche Rege-
lungen notwendigerweise zu deutlicheren oder schnelleren
Entwicklungen führen als freiwillig entfaltete Maßnahmen.
Diese Feststellung ist vor allem für die Bewertung von Fort-
schritten in der Vergangenheit, aber auch für die Formulie-
rung von Erwartungen bzw. das Stecken von Zielen von hoher
Bedeutung. Letzteres erfolgte im Zuge eines Treffens der zu-
ständigen BundesministerInnen mit VertreterInnen der DAX
30 im September 2011. Die Großunternehmen veröffentlichten
bei diesem Anlass ihre aktuellen Frauenanteile in Führungs-
positionen, kombiniert mit selbst gesteckten Zielwerten. Diese
sollen nun vor demHintergrund der Entwicklungen der letzten
zehn Jahre auf ihr Ambitionsniveau und ihre Erreichbarkeit
untersucht und anschließend mit Blick auf ihre praktische Um-
setzung diskutiert werden. Aufgrund der unterschiedlichen
Datenqualität sind für die folgenden Auswertungen zwischen
25 und 29 Datenpunkte verfügbar gewesen.
Die Ausgangssituation der DAX 30 verteilt sich (im Jahre
2010) aufgrund der Unterschiedlichkeit der Branchen über ei-
ne Bandbreite von 4,3 % bis 29 % Frauenanteil in Führungs-
positionen. Jeweils rund die Hälfte der deutschen Bluechips
steckt sich kurzfristige (Zeiträume von zwei bis sechs Jahren)
bzw. mittelfristige Ziele (in sieben bis neun Jahren). Über diese
Planungshorizonte verteilt, streben die Unternehmen absolute
Steigerungen zwischen 1,4 und 13 % an (nämlich auf Zielwerte
Quelle: Eigene Darstellung, entwickelt nach den Daten des BMFSFJ (2010 ) und der Hoppenstedt-
Firmendatenbank.
Abb. 1:
Frauenanteile, absolut, in Leitungsfunktionen
im öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung, entwickelt nach den Daten des BMFSFJ (2010 ) und der Hoppenstedt-
Firmendatenbank.
Abb. 2:
Frauenanteil, normiert (1999 = 100),
im öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft
35%
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
250
200
150
100
50
0
1999
1999
2002
2002
2004
2004
2007
2007
2008
2008
2009
2009
2010
2010
3
3
3
3
3
3
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im Bundesdienst
im Bundesdienst
in der Privatwirtschaft
in der Privatwirtschaft
Frauenanteile in Prozent
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