Seite 26 - Immobilienwirtschaft_2015_02

Basic HTML-Version

26
Investment & Entwicklung
i
Immobilienmarkt 2015
beispielsweise die Großräume Hamburg
und Berlin, die sich vor zwei Jahren noch
überwiegend im „kalten“ Bereich befan-
den, nunmehr jedoch im großflächigen
Umkreis von bis zu 50 Kilometer um die
jeweiligen Metropolen ausstrahlen. Als
durchaus „heiße“ Wohnimmobilienmär-
kte lassen sich München, Sylt und bei-
spielsweise die Gemeinden Kreuth und
Rottach-Egern in Bayern ausmachen. Da-
rüber hinaus sind mittlerweile nicht nur
die Top-7-Städte Hamburg, Frankfurt und
Berlin als warme Immobilienmärkte zu
bezeichnen, sondern auch Städte wie Ro-
stock, Bremen, Hannover und Freiburg.
An all diesen Standorten ist zu be-
obachten, dass die Kaufkraft der ansäs-
sigen Bevölkerung nicht zu den aktuell
an den lokalen Immobilienmärkten auf-
gerufenen Kaufpreisen passt. Während
die Bevölkerungsentwicklung und Wan-
Z
ur Beurteilung der Lage am Wohnei-
gentumsmarkt ist ein Vergleich der
aktuellen Situation mit der Marktsitu-
ation vor zwei Jahren aufschlussreich. Die
von Wüest & Partner seinerzeit für den
Wohnungsmarktatlas 2012 erstellte „Fie-
berkarte“ (siehe unten) zeigt deutlicheUn-
terschiede zur aktuellen Karte des Jahres
2014. War im Jahr 2012 noch der Großteil
des deutschen Wohnungsmarktes „kalt“
und nur an wenigen Standorten – wie im
Raum München oder auf Sylt – eine Er-
wärmung auszumachen, so hat sich das
Bild inzwischen grundlegend verändert.
In nahezu allenGemeindenDeutschlands
sind die Wohnungsmärkte innerhalb der
letzten zwei Jahre um eine Kategorie „hei-
ßer“ geworden. Besonders auffällig ist, wie
die bereits „warmen“ oder sogar „heißen“
Gebiete in den Ballungsräumen auf das
Umland abstrahlen. Zu nennen sind hier
Deutschlands Immobilienmärkte –
noch warm oder schon heiß?
Sind die Immobilienmärkte
hierzulande überhitzt?
Diese Frage wird immer
heftiger diskutiert. In der Tat
ist nahezu in allen Immobili-
ensegmenten ein spürbarer
Rückgang der Renditen zu
beobachten. Allerdings muss
sorgfältig nach Regionen und
Assetklassen differenziert
werden.
In der Wüest & Partner-Fieberkarte
wird auf Gemeindeebene darge-
stellt, inwiefern eine Überhitzung
am Wohnimmobilienmarkt für
Eigentumswohnungen und Einfami-
lienhäuser vorliegt. Jeder Gemeinde
wird jeweils eine Punktezahl für
insgesamt 23 Indikatoren zugeord-
net, indem die Ausprägung der je-
weiligen Kennzahlen auf einer Punk-
teskala von 1 bis 100 eingeordnet
wird. Beachtet werden vor allem die
Entwicklungen auf dem Eigenheim-
und Eigentumswohnungsmarkt.
Die Daten stammen aus verschie-
denen offiziellen Quellen wie dem
Statistischen Bundesamt oder den
Statistikämtern der Länder.
Fieberkarte 2012 und 2014:
Wo droht eine Überhitzung am Wohnimmobilienmarkt?
Quelle: Wüest & Partner Deutschland
Fieberkarte
2012
Fieberkarte
2014
heiß
warm
mittel
kalt
sehr kalt