Seite 24 - Immobilienwirtschaft_2015_02

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Investment & Entwicklung
i
Finanz-Interview
gleich mit denen unseres Bestandsmoni-
torings. Gleichzeitig werden die Auswir-
kungen einer Investitionsentscheidung
auf das Gesamtportfolio analysiert.
Welche Objekte kommen dann letztlich
in die engere Wahl?
Erworben werden
ausschließlich Immobilien aus den Be-
reichen Office, High Street, Retail und
Hotel. Neben Spitzenimmobilien mit lan-
gen Mietvertragslaufzeiten (Core) stehen
Objekte mit mittleren Vertragslaufzeiten
(Core plus) in Bestlagen – als Beimischung
– auf unserer Einkaufliste. Aktuell wird
folgende Portfoliostruktur angestrebt: 70
Prozent Core- und Core-plus-Immobilien
in internationalenMetropolen, 20 Prozent
Core-Immobilien in einzelnen nationalen
Märkten und zehn Prozent Core-Immo-
bilien in Städten mit besonders großem
Zukunftspotenzial.
Nennen Sie doch bitte ein Beispiel für
eine Metropole mit herausragendem
Wachstumspotenzial?
Nehmen Sie unse-
re Erstinvestitionen inHamburg, Paris und
Brüssel, um drei Beispiele herauszupicken.
Wie viele Objekte umfasst das Immo-
bilienportfolio?
Regional konzentrieren
wir uns zunächst auf Westeuropa und
die USA. Investiert wurde – wie bereits
erwähnt – in Objekte in Hamburg, Brüs-
sel und Paris. In Hamburg handelt es sich
konkret um ein Geschäftshaus nahe der
Binnen-Alster, in Brüssel – nachWashing-
ton D.C. übrigens der zweitgrößte Ta-
gungsort der Welt – ein Apart-Hotel und
in Paris fünf Einzelhandelsobjekte nahe
der Bastille. Die Risikostreuung im Fokus
war uns von Anfang an wichtig, wobei die
Objektmischung wichtiger ist als die Zahl
der Immobilien, in die investiert wurde.
Momentan boomen die Immobilien-
märkte global. Wie ist es da möglich,
günstig bewertete Objekte zu finden?
Herr Schadly, warum hat sich KanAm
Grund nach Inkrafttreten des Kapital-
anlagegesetzbuches (KAGB) so schnell
entschieden, den Leading Cities Invest
aufzulegen?
Einer muss den Anfang
machen, und die neuen Regeln passen
gut zu Anlage-Ideen, die wir zu diesem
Zeitpunkt bereits hatten. Wem gehört
die Zukunft? – Nahezu alle Zukunftsfor-
scher sind überzeugt: den Metropolen.
Jedes Jahr steigt die Zahl der städtischen
Bevölkerung weltweit um 60 Millionen
Menschen.
Früher wurden Offene Immobilienfonds
gerade für Privatanleger, was den An-
lagefokus betrifft, breiter aufgestellt.
Warum konzentrieren Sie sich auf die
Leading Cities?
Für die neue Generation
der Offenen Immobilienfonds gilt – so
sehen wir das –, dass Größe ab einem ge-
wissen Punkt zum Nachteil werden kann.
Wenn das Fondsmanagement neue Trends
erkennt und diese umsetzen möchte, ist
das bei 2,5 Milliarden Euro Volumen
leichter als bei 10,0 Milliarden Euro.
Deshalb wird der Leading City Invest ge-
deckelt, sobald dessen Anlagevermögen
diesen Wert erreicht. Wir verfügen über
eine umfangreiche Datenbank, um mög-
liche Standorte des Anlageuniversums
mit speziellen Analyse-Tools genau unter
die Lupe zu nehmen. Sie umfasst 7.300
Einzeldaten aus 30 Ländern in Europa,
Nord- und Südamerika sowie dem asia-
tisch-pazifischen Raum und bezieht sich
unter anderem auf deren Innovations-
stärke, Lebensqualität, die Infrastruktur,
aber auch die Umweltstrategie.
Nach welchen Kriterien erfolgt die Ob-
jektbewertung?
Der Kriterienkatalog er-
streckt sich auf über 100 Parameter. Dazu
gehören unter anderem die Vermietungs-
situation, das Alter und der Zustand des
Objektes und dessen Verwertbarkeit. Die
Kriterien sind im Übrigen fast deckungs-
Der Immobilienmarkt
wird immer differenzierter
Die gesetzlichen Anlage-
regeln für Offene Immobili-
enfonds wurden geändert.
KanAm Grund legte als erstes
Investmenthaus auf dieser
Basis einen neuen Fonds auf.
Manager
Sascha Schadly
erläutert dessen Konzept und
die Entscheidungsprozesse
rund um Immobilieninvest-
ments.
3
,
2
%
Der Performance-Auftakt ist
gut gelungen. 2014 legte der
Leading Cities Invest im Wert
um 3,2 Prozent zu.