Seite 64 - Immobilienwirtschaft_2014_07-08

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Personal & Karriere
i
Facility Management Hochschulen
15 Jahren hat sich eine bundesweite Hoch-
schullandschaft für die FM-Ausbildung
entwickelt. Ihre Merkmale und Perspekti-
ven in Lehre, Vernetzung, Forschung und
Internationalisierungwerden nachfolgend
vorgestellt.
FM-Ausbi ldung mi t geme insamem
Curriculum als Basis
Das Erfordernis
und die Chance, eigenständige FM-Stu-
diengänge einzurichten, wurde in Fakul-
täten mit fachlicher Nähe zum FM in der
zweiten Hälfte der 1990er Jahre erkannt.
Allerdings gab es keine Vorbilder für die
inhaltliche Ausgestaltung. Diese Aufgabe
wurde vom GEFMA-Arbeitskreis Aus-
und Weiterbildung (heute Arbeitskreis
Bildung und Wissen) gelöst.
Das Ergebnis ist ein Rahmenstudien-
plan für ein ganzheitliches FM-Studium.
Er wurde in Zusammenarbeit von Per-
sonalleitern, Bildungspraktikern und
Wissenschaftlern erarbeitet und wird
laufend weiterentwickelt. Das Curricu-
lum garantiert die fachliche Breite und
Tiefe, den Praxisbezug und die persön-
liche Qualifikation. Dieser Vorschlag für
einmarktgerechtes berufsqualifizierendes
FM-Studium ist in der GEFMA-Richtlinie
610 niedergelegt (siehe
Die interdisziplinäre akademische
FM-Ausbildung umfasst Module der Ma-
thematik, der Natur- und der Ingenieur-
wissenschaften, der Informatik sowie der
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
Weitere Blöcke sind Methoden des stra-
tegischenManagements, die FM-gerechte
Planung, Erstellung und Änderung von
baulichen Objekten und Anlagen sowie
das Gebäudemanagement im bestehen-
den Betrieb. Hinzu kommen Seminare zur
Persönlichkeitsbildung, Projektarbeiten
sowie fachspezifische Vertiefungen und
Praxisphasen.
Das vorgestellteCurriculumentspricht
einem fachspezifischen Wirtschaftsinge-
nieur und es führte in den Anfangsjahren
F
acility Management (FM) ist eine
Schlüsselbranche der deutschen
Wirtschaft. Das bestätigt der FM-
Branchenreport 2014. Erwirtschaftung
von mehr als fünf Prozent des Bruttoin-
landsprodukts und Beschäftigung von gut
jedem zehnten Erwerbstätigen bedeuten
einen krisenresistenten Beitrag für die
gesamte Volkswirtschaft. Die Lünendonk-
Liste 2014 der führenden Facility-Ma-
nagement-Unternehmen in Deutschland
zeigt ein Wachstum des Inlandsumsatzes
von 5,3 Prozent im Jahr 2013. Das ist eine
deutliche Steigerung gegenüber 2012 (plus
4,3 Prozent). Ein verstärktes Auslandsge-
schäft und steigende Anforderungen hin-
sichtlich Energiemanagement und Nach-
haltigkeit charakterisieren die künftigen
Schwerpunkte.
Um mit dieser Entwicklung Schritt
halten zu können, werden mehr und
gleichzeitig höher qualifizierte Mitar-
beiter auf allen Ebenen benötigt – von
den einzelnen Facility Services über das
Objektmanagement bis zum leitenden
Management. „Die Branche wurde auch
in jüngster Vergangenheit ihrem Ruf als
Jobmotor gerecht“, so Otto Kajetan Weix-
ler, der Vorstandsvorsitzende des Deut-
schen Verbands für Facility Management
e.V. (GEFMA). Führende FM-Dienstleis-
tungsunternehmen werben um den fach-
lich fundiert ausgebildeten Nachwuchs
und betonen die vielfältigen Chancen
einer „Karriere mit Köpfchen“.
Beachtliche Aufbauleistung
Auchwenn
derzeit in einem Bachelor- oder Master-
studiengang „Facility Management“ nur
etwa 0,1 Prozent der rund 2,6 Millionen
Studierenden in Deutschland sind, steckt
hinter der Bereitstellung von 2.500 FM-
Studienplätzen eine beachtliche Aufbau-
leistung der Hochschulen. Bis kurz vor
der Jahrtausendwende gab es noch kei-
nen Studiengang „Facility Management“
in Deutschland. In den zurückliegenden
Wo die Lehre lebendig ist
Hervorragende berufliche
Perspektiven bestehen insbe-
sondere für akademisch qua-
lifizierte Facility Manager. Wo
und wie sich in Deutschland
etwa 2.500 Studierende, da-
von etwa 30 Prozent Frauen,
derzeit in einem Bachelor-
oder Masterstudiengang
„Facility Management“ auf
die Branche vorbereiten.
„Die Branche wurde
auch in jüngster Vergan-
genheit ihrem Ruf als
Jobmotor gerecht.“
Otto Kajetan Weixler,
der Vorstands-
vorsitzende des Deutschen Verbands
für Facility Management e.V.