Seite 46 - Immobilienwirtschaft_2014_07-08

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Immobilienmanagement
i
medienversorgung
(OTT= „Over the Top“) sind geübte Pra-
xis und gehören zumindest in der Alters-
gruppe der 14- bis 28-Jährigen zum All-
tag
2
. Aber auch die Gruppe der Jahrgänge
1950-1970 zwischen 44 bis 64 Jahren greift
ver­stärkt auf die Möglichkeiten des Inter-
net zu. Die Nutzung von Mediatheken,
etwa der öffentlich-rechtlichen Anbieter,
und das Angebot von Videoabrufen über
das Internet (VoD „Video on Demand“)
wie Maxdome, Watchever oder Margine
sind auch in dieser Altersgruppe en vogue.
Die Konkurrenzen zwischen Telekom-
und kabelnetzanbietern
Die hohe
Frequenz-Bandbreite der Kabelnetze (862
MHz), die eine parallele Ausstrahlung
vieler analoger, digitaler und hochauflö-
sender Fernsehangebote erlaubt, ermög-
licht zudemdie Bereitstellung von Telefon
und breitbandigem Internet. Kabelnetz-
betreiber und Telekommunikationsanbie-
ter stehen hier im scharfen Wettbewerb.
Denn die Internetnutzung liegt bereits mit
fast drei Stunden
3
täglich auf dem dritten
Platz, hinter der nach wie vor auf Platz
zwei liegenden Hörfunknutzung
3
. Das
Internet hat gerade bei der jüngeren Be-
völkerung die Nutzung von klassischem
Fernsehen fast vollständig abgelöst.
Nachfragen zur Internet-Versorgung
in derWohnung gehörenmittlerweile zum
Standard bei Vermietungsgesprächen.
Leider gibt es hohe Internetgeschwindig-
keiten noch nicht flächendeckend. So ist
man häufig in ländlichen Regionen abge-
hängt und mit Bandbreiten von 2 Mbit/s
(Megabit per second) weit abgeschlagen
von den in Städten vorhandenen Angebo-
ten von über 100 Mbit/s.
Das Angebot, ein Glasfasernetz bis
in die Wohnung (FTTH= „Fibre to the
Home“) zu führen, ist zwar die tech-
nisch beste Lösung, leider in der Regel
noch nicht bezahlbar, zumal der Bedarf
an hohen Internetgeschwindigkeiten von
anderen Infrastrukturen ohne Weiteres
T
rotz aller Vorhersagen vom Ende des
klassischen Fernsehens erlebt die
bunte Flimmerkiste im Wohnzim-
mer gerade eine Renaissance. Mit durch-
schnittlich etwas über vier Stunden täglich
war die Sehdauer der jugendlichen und
erwachsenen Zuschauer im Jahr 2013
1
in Deutschland ungebrochen hoch. Mit
über 40 Millionen Flachbildschirmen in
den Haushalten besteht eine Fülle von
TV-Programmangeboten in digitaler und
hochauflösender Bildqualität. Etwa 17,6
Millionen Zuschauer werden über das
Breitbandkabel versorgt, dicht gefolgt vom
Satelliten mit 17,3 Millionen Haushalten.
Mit steigender Tendenz nutzen bereits 2,3
MillionenHaushalte IPTV, also Fernsehen
über das Internetprotokoll (IP). Das digi-
tale Fernsehen über Antenne (DVBT) nut-
zen dagegen weiter abnehmend nur noch
2,4 Millionen Haushalte, häufig lediglich
als Zweitanschluss.
Internet auf dem Vormarsch
Wäh-
rend die Zuschauer via Satellit nur noch
Digital-TV und hochauflösendes Fern-
sehen (HDTV) empfangen können,
nachdem die analoge Versorgung Ende
April 2012 abgeschaltet wurde, gibt es im
Kabel nach wie vor die Möglichkeit des
analogen Empfangs. Dabei sehen bereits
55,9 Prozent der Kabelkunden digital.
Lediglich mit dem Zweit- und Drittgerät
im Kinder-, Arbeits- oder Schlafzimmer
schaut man in der Regel noch analog. Eine
grundsätzliche Entscheidung, das analoge
Kabelangebot abzuschalten, wurde zudem
noch nicht getroffen.
Aber insbesondere das hochauflö-
sende HDTV-Angebot im Kabel treibt
die Digitalisierung weiter voran. Das
IPTV-Angebot ist per se digital und bie-
tet ebenfalls eine Fülle von digitalen und
hochauflösenden TV-Programmen und
wird sehr stark im Segment der Second
Screens (Tablets/Smartphones) genutzt.
Internet und Bewegtbild über Internet
Die Preis- und Technikschlacht
Eine Wohnung heute ohne
attraktiven Fernseh- und
Internetzugang anzubieten,
bedeutet zukünftig im Wett-
bewerb gleicher Lagen einen
Malus bei zu erzielenden
Mietpreisen. Welche Ausstat-
tung also ist zukunftstauglich?
Telekommunikationsanbieter,
Kabelnetzbetreiber und Stadt-
werke liefern sich aktuell
einen massiven Kampf um
die Haushalte.
64
%
der deutschen Haushalte
besitzen mit Breitbandnetz
und dessen hybrider Struktur
von Glasfaser und Koaxialkabel
bereits ein Hochgeschwindig-
keitsinternet.
1) ARD-Online Studie 2013 2) House of Research 2014 3) ANGA Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber e.V.
Foto: mady70/shutterstock.com