Seite 38 - Immobilienwirtschaft_2014_07-08

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Vermarktung & Bewertung
i
Verbraucherrecht
16. Juni kann jeder im Internet geschlos-
sene Vertrag ein gutes Jahr lang widerru-
fenwerden, sofern keine ordnungsgemäße
Widerrufsbelehrung erteilt wurde. Und
das Geldwäschegesetz soll zwar, nun ja,
Geldwäsche verhindern, aber eben auch
die Terrorismusfinanzierung untergraben.
Dafür müssen wir ziemlich viele Angaben
zu unseren Kunden sammeln und archi-
vieren, von sämtlichen Vornamen bis hin
zur Personalausweisnummer, am besten
vor der ersten Begrüßung.
Alles in allem also ziemlich viele Än-
derungen in einem Markt, der bis dato
von Regulierungen und Novellierungen
weitestgehend verschont geblieben ist.
Auch wenn es schwerfällt – hier der Ver-
such, in den Veränderungen das Positive
zu sehen…
2014 ist ein aufregendes Jahr. Darwin
hat vom „Survival of the fittest“ gespro-
chen. Fittest ist weder der Schnellste noch
der mit der besten Kondition. Es ist der
D
ie Manager-Magazine dieser Tage
orakeln es, die Facebook-Stürme
bestätigen das Gerücht: Die Branche
wird leiden. Und zwar erheblich. Massive
Umsatzeinbrüche bis hin zu prognosti-
zierten Geschäftsaufgaben – bald gibt es
keine Makler mehr im Land.
Natürlich sind große Veränderungen
imGange. Da habenwir das Bestellerprin-
zip. Kurz zusammengefasst: Wer beauf-
tragt, zahlt. Zweiteres wäre die drohende
Mietpreisbremse. Die ja Anfang des Jahres
schon zu einem signifikanten Anstieg der
Mieten in verschiedenen Ballungszentren
geführt hat. Nicht zu vergessen natürlich
die bereits in Kraft getretene Novellierung
der EnEV, die den sagenumwobenenEner­
gieausweis plötzlich zur Pflicht anstatt zur
Kür gemacht hat. Ach ja: Ab Mitte Juni
gelten umfassende Neuregelungen im
Verbraucherrecht. Für uns relevant ist die
Ausweitung desWiderrufsrechts bei Mak-
lerverträgen im Fernabsatz. Zum Stichtag
Bestellerprinzip als Chance
Lamentieren allein macht
nicht glücklich. Wenn sich
Energieausweis und Fernab-
satzgesetz nicht vermeiden
lassen, sollten Makler die
Änderungen nutzen. Und
erkennen: Es ist alles eine
Frage der Einstellung.
Auch für Makler gilt der animalische Grundsatz: Zähne zeigen und sich durchbeißen.