Seite 46 - Immobilienwirtschaft_2014_06

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IMMOBILIENMANAGEMENT
I
FACILITY SERVICES
I
PROPERTY MANAGEMENT
ung von Kunden technisches Know-how
in ihren eigenen Reihen auf.
Unabhängig von den Leistungs-
schwerpunktenwird die Internationalisie-
rung des FM-Geschäfts eine der zentralen
Aufgabenstellungen für all jene FS-Anbie-
ter sein, dieWachstum in großemUmfang
erzielen wollen – neben der Bewältigung
nationaler Herausforderungen wie dem
Preisverfall und der Rekrutierung von
qualifizierten Nachwuchskräften. Dieje-
nigen Dienstleister, die sich selbst ambiti-
onierte Wachstumsziele auferlegt haben,
müssen mehr denn je neue Geschäfts-
felder und Märkte erschließen. Denn der
inländische FM-Markt ist derzeit durch ei-
nen intensiven Verdrängungswettbewerb
gekennzeichnet. Doch gerade in osteuro-
päischen Ländern steigt das verfügbare
Marktvolumen aktuell deutlich schneller
als hierzulande. Das macht die Region zu
einem lukrativen Zielmarkt für ambitio-
nierte FS-Anbieter.
im Portfolio der FS-Unternehmen dabei
immer mehr an Bedeutung. So stellte Lü-
nendonk im vergangenen Jahr zum ersten
Mal einen signifikanten Rückgang der
Nachfrage nach infrastrukturellenGebäu-
dediensten fest. Gegenüber dem Vorjahr
(57,2 Prozent) sank der durchschnittliche
Anteil des Umsatzes, den die Dienstleister
im infrastrukturellen Umfeld erzielen,
um 3,2 Prozentpunkte und machte 2012
„nur noch“ 54,0 Prozent der erbrachten
Leistungen aus. Im selben Zeitraum hat
das technische FM in fast identischem
Maße (2,9 Prozentpunkte) an Bedeutung
dazugewonnen und kommt nun auf 33,6
Prozent des Umsatzes der FS-Dienstleister
– Tendenz weiter steigend.
Werden die Umsatzanteile der infra-
strukturellen und technischen Services
entsprechend der Umsatzvolumina ge-
wichtet, entsteht bereits jetzt ein ausgegli-
chenes Verhältnis, was insbesondere auf
die hohen Anteile bei den marktführen-
den FS-Anbietern zurückzuführen ist, de-
ren Leistungsverzeichnisse ein deutliches
Übergewicht von technischen Gebäude-
diensten ausweisen. Offenbar resultiert die
gestiegene Nachfrage technischer Facility
Services auch aus aktuellen Trends wie
Nachhaltigkeit und Energiewende.
LÄNDERÜBERGREIFENDES FM
Die beschrie-
benen Zahlenverhältnisse sollten jedoch
nicht als Anlass zu düsteren Prognosen
für die auf infrastrukturelle Services fo-
kussierten Anbieter dienen. Stattdessen
ist die gestiegene Nachfrage nach tech-
nischen Gebäudedienstleistungen als
Chance zu begreifen, da integrierte Ser-
vice-Vergaben aktuell im Trend liegen.
Die Kunden präferieren mehrheitlich das
Modell, alle ausgeschriebenenGewerke an
einen oder wenige Dienstleister zu verge-
ben, um Synergieeffekte in puncto Effi-
zienzsteigerung und Kostenoptimierung
auszuschöpfen.
Interessanterweise lassen sich zwei
Strategien beobachten. Während tech-
nische FS-Anbieter für integrierte Auf-
träge in der Regel den Einsatz eines in-
frastrukturellen Dienstleisters vorsehen,
bauen Letztere für die integrierte Betreu-
«
Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter
der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren
TOP 10
DER FACILITY-SERVICE-UNTERNEHMEN
Führende Facility-Service-Unternehmen für infrastrukturelles und technisches
Gebäudemanagement in Deutschland 2013 – Top 10
Rang Unternehmen
Inlandsumsatz
in Mio. Euro
Gesamtumsatz
in Mio. Euro
Mitarbeiter
in Deutschland
2013
2012
2013
2012
2013
2012
1
Bilfinger Facility Services GmbH
, Frankfurt am Main
1.187,0 1.132,0 1.733,0 1.643,0 11.840 11.500
2
Strabag Property and Facility Services GmbH
, Frankfurt am Main
871,0 872,0 955,0 960,0 9.300 9.400
3
Wisag Facility Service Holding GmbH & Co. KG
, Frankfurt am Main
1)
819,0 721,1 819,0 721,1 30.256 25.853
4
Dussmann Service Deutschland GmbH,
Berlin
*) 2)
785,0 703,0 1.447,0 1.341,0 23.350 22.880
5
Spie GmbH,
Essen
*) 3)
650,0 592,0 730,0 700,0 4.300 4.100
6
Compass Group Deutschland GmbH,
Eschborn
645,0 667,0 645,0 667,0 16.000 16.500
7
Sodexo Beteiligungs B.V. & Co. KG,
Heidelberg
4)
490,0 478,5 670,0 701,2 9.296 9.087
8
Cofely Deutschland GmbH,
Köln
5)
463,0 426,0 479,0 446,0 1.905 1.767
9
Piepenbrock Facility Management GmbH & Co. KG,
Osnabrück
6)
435,4 404,0 441,4 409,4 25.337 25.911
10
Gegenbauer Holding SE & Co. KG,
Berlin
429,8 417,9 442,8 430,0 15.020 14.958
1) Umsatzzuwachs u.a. bedingt durch Vollkonsolidierung der Schubert Holding AG & Co. KG im Jahr 2013. Auslandsumsatz seit 2013 durch Schwestergesellschaft erbracht.
2) Exklusive Kursana und Kulturkaufhaus. Gesamtumsatz Dussmann Gruppe 2013: 1.843 Mio. €.
3) Vormals Hochtief Solutions AG.
4) Inlandsumsatz inkl. Servicegesellschaften und Organschaften: 670,0 Mio. €.
5) Inklusive Umsätze der Cofely Deutschland GmbH und Cofely Refrigeration GmbH.
6) Umsätze mit Industrieservices werden in der separaten Industrieservice-Liste 2014 ausgewiesen.
*) Umsatz und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
Quelle: Lünendonk®-Studie 2014 „Führende
Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“,
Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, Mai 2014