Seite 28 - Immobilienwirtschaft_2014_06

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
IBA HAMBURG
als der ehemaligen Röttiger-Kaserne. Ins-
gesamt sollen 2.300 neue Wohneinheiten
entstehen. „Die letzten Wochen haben
schon deutlich gemacht, dass es eine gute
Entscheidung war, die IBA als Projektent-
wickler für die beiden Wohnungsbauge-
biete an Bord zu holen. Die schon durch-
geführten Veranstaltungen mit Bürgern
und Investoren, die Konkretisierung der
Planungen, der gesamte Auftritt, zeigen,
jetzt kommt endlich Schwung in die Sa-
che“, stellt Thomas Völsch, Leiter des Be-
zirksamtes Harburg, fest.
NEUSTART MIT INNOVATIVEN KONZEPTEN
Anfang April startete die IBA Hamburg
die Vermarktung des zweiten Bauab-
schnitts im Elbmosaik mit verändertem
Projektnamen und neuemVermarktungs-
konzept. ImVogelkampNeugraben, in di-
rekterNachbarschaft des EU-Vogelschutz-
gebietes „Moorgürtel“, werden insgesamt
rund 1.500Wohneinheiten entstehen. Auf
demAreal der ehemaligen Röttiger Kaser-
ne, im Quartier Fischbeker Heidbrook,
sind ab 2016 rund 800 neue Wohnein-
heiten geplant.
Die Verbindung von Bezahlbarkeit mit
architektonischer Qualität will die IBA
Hamburgmit einer Vermarktung imRah-
men einer „Architekturbörse“ erreichen.
Dabei handelt es sich um ein dreistufiges
Verfahren bestehend aus Produktentwick-
lung, Standortmarketing und Grund-
stücksvertrieb. Sieben Architekturbüros
konzipierten zu den verschiedenen Bau-
typologien vom Einfamilienhaus bis zum
Geschosswohnungsbau unterschiedliche
Entwürfe, von denen ein Fachgremium
mit Vertretern von Stadt und Investoren
14 Entwürfe auswählte. Alle Entwürfe
folgen dem KfW-Effizienzhaus-Standard
55. Voraussetzung für den Erwerb eines
Grundstücks ist die Umsetzung eines die-
ser Architekturentwürfe.
Raus aus dem Dornröschenschlaf
Hamburgs Haushaltszahlen
wachsen, die Wohnungs-
preise steigen. Die Stadtver-
waltung will deshalb auch
bislang weniger attraktive
Wohnlagen erschließen, mit
attraktiver Architektur und
einem neuen Vermarktungs-
konzept. Das Beispiel Neu-
graben-Fischbek.
«
Gabriele Bobka, Bad Krozingen
H
amburg wächst den Prognosen
zufolge bis 2020 noch um 25.000
Menschen auf dann 1,81 Millionen
Einwohner. Die Attraktivität und Wirt-
schaftskraft der Stadt ziehen Investoren
an, führen aber auch zu steigenden Mie-
ten und Kaufpreisen. In der Stadt besteht
ein historisch gewachsenes Angebot an
großen Wohnungen, die in der Nach-
kriegszeit erstellt wurden. Diesem steht
eine Nachfrage gegenüber, die von Ein-
und Zweipersonenhaushalten dominiert
wird. Diese konzentrieren sich auf innen-
stadtnahe Gebiete. Dies führt dort zu ei-
ner Marktverengung, während an der Pe-
ripherie durchaus Entspannung herrscht.
So gibt es in der Stadt viele spannende
Quartiere, die stark unterentwickelt sind.
Die Hamburger Politik hat es sich daher
zum Ziel gesetzt, den Druck aus den stark
nachgefragten Quartieren auf die weni-
ger nachgefragten umzuleiten. Mit dem
Sprung über die Elbe rückte die Interna-
tionale BauausstellungHamburg (IBA) die
Stadtteile südlich der Elbe in den Fokus.
DIE IBA ALS PROJEKTENTWICKLER
Der
Stadtteil Neugraben-Fischbek liegt im
Südwesten Hamburgs. Durch die Lage
zwischen den Harburger Bergen und
dem Moor bietet Neugraben naturnahes
Wohnen in der Randlage einer Großstadt.
Der Stadtteil ist verkehrstechnisch gut
angeschlossen. Die Mieten und Immobi-
lienpreise sind, gemessen am Hamburger
Durchschnitt, moderat. Dennoch verlief
die Bebauung im ersten Bauabschnitt des
Quartiers Elbmosaik, für den seit 2006
Baurecht für 449 Wohneinheiten besteht,
zumindest bei den stadteigenen Grund-
stücken eher schleppend. Im Auftrag der
Behörde für Stadtentwicklung und Um-
welt hat nun die Gesellschaft IBA Ham-
burg die Entwicklung und Vermarktung
des zweiten Bauabschnitts übernommen.
Das zweite IBA-Projekt in diesem
Stadtteil umfasst die Konversion des Are-
Das Baugebiet Elbmosaik
in Hamburg nimmt nach
etwas schleppendem Start
jetzt Gestalt an.