Seite 60 - Immobilienwirtschaft_2013_06

Basic HTML-Version

Special
60
turen der Umgebung aufnimmt und dennoch eigene Akzente
setzt. „Diese Elemente können durch eine besondere Qualität
des öffentlichen Raums gebildet werden. Möglich ist dies auch
durch besondere Nutzungen, also eine Einkaufsstraße, einen
kulturellen Bezugspunkt oder ein gastronomisch interessantes
Gebiet“, so Wieland. Dennoch setzen sich die neuen Quartiere
durch die moderne Architektursprache, die meist höhere Dich-
te der Bebauung und das Fehlen von gewachsenen Strukturen
deutlich von ihrer Umgebung ab. Diese Inselstellung bedeutet
tionskosten für die Entwickler der einzelnen Projekte bei. Der
daraus folgenden Homogenität der Bewohner aus den Reihen
der „Besserverdienenden“ versuchen die Städte mit entspre-
chenden Vorgaben zur sozialen Mischung oder Preisreduzie-
rungen für Baugenossenschaften gegenzusteuern.
Bei der Integration des neuen Quartiers gilt es, diesen Flä-
chen, die seit Jahrzehnten nicht öffentlich erlebbare Orte des
Transports, des Güterumschlags oder der Produktion waren,
eine neue Identität zu verleihen, die die städtebaulichen Struk-
Eine Bahnstadt für Leverkusen:
Zwischen den Leverkusener
Stadtteilen Opladen und Quettingen entsteht bis 2020 die Neue
Bahnstadt mit Wohnbebauung, Gewerbe- und Dienstleistungen und
der Fachhochschule „Campus Leverkusen“. Das 60 Hektar große Ge-
lände des ehemaligen Güterbahnhofs ist durch Brücken mit dem
Zentrum Opladens verbunden. Inzwischen sind die 23 ehemaligen
Bahngebäude abgebrochen, der Boden saniert und das Gelände er-
schlossen. Zentrales Qualitätsmerkmal für die Entwicklung des Ge-
biets ist das „Grüne Kreuz“, ein Stadtteilpark. Der Rahmenplan sieht
vor, die Industriedenkmäler Kesselhaus, Magazin und Wasserturm
als bauliche Solitäre in den Park zu integrieren. Das Magazin wurde
zu Arbeits-.und Wohnlofts umgebaut. Im Quartier „Grünes Kreuz“
entsteht zudem ein Studentenwohnheim. Als Wohnbauprojekte
sind bislang das Wohngebiet „Quartier am Campus“ mit 165 Woh-
nungen, „Wohnen an der Grünen Mitte“, in dem der Bauträger nbso:
Paeschke in den nächsten fünf Jahren rund 190 Wohneinheiten mit
Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern realisiert, und eine vier-
zügige Kindertagesstätte vorgesehen. Zwei Grundstücke mit zusam-
men 1.000 Quadratmetern Fläche sind für Baugruppen reserviert.
Das Tor zur Stadt.
Die Stadt Wuppertal will mit dem Entwick-
lungsvorhaben Döppersberg für 236 Millionen Euro das Bahnhofsum-
feld städtebaulich aufwerten und die vom Verkehr dominierte Flä-
che wieder in ein gemischt genutztes, urbanes Viertel entwickeln.
Dabei sollen zudem die Innenstadt und das Bahnhofsumfeld wieder
zusammengeführt werden. Zu den öffentlichen Projektbausteinen
zählen eine neue Bahnhofshalle mit 2.700 Quadratmetern Verkaufs-
flächen, ein 7.100 Quadratmeter großer Busbahnhof und der 5.000
Quadratmeter große neue Wupperpark inklusive 400 Quadratmetern
für gastronomische Einrichtungen. Auf einem zentralen Baufeld ne-
ben dem zukünftigen Bahnhofsvorplatz stehen 1.650 Quadratmeter
zur Verfügung, die nach Angaben der Stadt mit einem achtgeschos-
sigen Neubau bebaut werden können. Die Auswahl des Investors
soll bis spätestens Ende 2013 erfolgen. Als Nutzung kommen Büro-,
Dienstleistungs-, Einzelhandels- und Gastronomieflächen in Frage.
Weiteren Raum für Investoren bietet die geplante Geschäftsbrücke,
ebenfalls mit Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Dienstlei-
stungen und Büros. Das Baurecht hierfür wurde bereits geschaffen.
Über die Gestaltung soll ein Architektenwettbewerb entscheiden.
Weitere Beispielprojekte.
Bahnstadt Leverkusen & Döppersberg Wuppertal