Seite 57 - Immobilienwirtschaft_2013_05

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schäftsführer von Immo4trans, sieht die Entwicklung eher auf
internationaler Ebene. „Portale werden verstärkt miteinander
kooperieren“, ist er überzeugt. So hat die Immo4trans bereits
eine Kooperation mit dem türkischen Portal emlaktown.com.
Allerdings keine exklusive. Denn emlaktown findet sich zum
Beispiel auch auf der Immonet-Seite. Immobilienscout24 star-
tete im vergangenen Jahr in Österreich und erwarb eine Min-
derheitsbeteiligung an Property Guru, einem Immobilienportal
in Südostasien. Doch auch kleinere Portale wie wunschgrund-
stück.de sehen ihre Zukunft in einer Expansion ins benachbarte
Ausland.
Unabhängig von einer möglichen Konsolidierung des Im-
mobilienportalemarkts verfestigen sich einige Trends bei den
Portalen. „Der Markt wächst zwar nicht mehr so stark, aber er
differenziert sich jetzt stärker aus“, glaubt Maxi Schwarz von
wohnung-jetzt.de.
Diese Differenzierung ist dringend notwendig. Immobilien
gehen in Deutschland derzeit weg wie geschnittenes Brot. Man-
che Angebote stehen gerade mal wenige Stunden im Netz, dann
ist die Wohnung verkauft oder vermietet. Die Immobilienpor-
tale profitieren davon aber nur bedingt. Denn es gibt zwar viel
Nachfrage, aber nur wenig Angebot. Für die Portale bedeutet
das: viele Klicks, aber nicht unbedingt mehr Umsatz. „Das ist
eigentlich keine schöne Situation für die Immobilienportale“,
konstatiert Kalaydo-Geschäftsführer Joachim Vranken.
Damit die Portale für die zahlenden Anbieter wie Makler
dennoch interessant bleiben, müssen neue Konzepte her. Im-
mobilienscout24 will etwa den Zugang der gewerblichen An-
bieter zu Eigentümern erleichtern. „Wir wollen legale Mög-
lichkeiten schaffen, sodass Kaltakquise nicht mehr nötig ist“,
verspricht Volker Wohlfahrt, zuständig für das Anbietermarke-
ting und Markenführung bei Immobilienscout24.
Mobile Anwendungen.
Der Wachstumsmotor ist derzeit das
mobile Internet. Bei Immobilienscout24
kommen inzwischen 40 Prozent der
Besucher über mobile Geräte.
Überlegungen klar in den Bereich der Spekulation. Die betei-
ligten Unternehmen wollen sich dazu nicht äußern. „An Spe-
kulationen – die momentan vielfach kursieren – beteiligen wir
uns nicht“, heißt es bei Immonet. Sicher sei aber: „Je stärker die
Kräfte sich bündeln, desto mehr Vorteile hat auch der gewerb-
liche Immobilienmarkt.“
Expansion ins Ausland
Der Dritte im Bunde der großen Portale, die Immowelt AG,
beantwortet die Fragen nach der künftigen Konsolidierung
im Interview auf Seite 62. Die umworbene Immoscout24 gibt
sich derweil selbstbewusst: „Beispiele wie Facebook, Amazon
oder Google zeigen, dass sich im Internet oft klare Marktführer
herausbilden. Wir werden auch weiterhin hart daran arbeiten,
unseren Abstand zumWettbewerb weiter auszubauen.“ Mit an-
deren Worten: Wir haben keine Angst vor der Konsolidierung.
Dass es dazu kommen wird, glauben einige Marktteilneh-
mer ohnehin nicht. Auch unbedeutende Portale stehen lange
im Netz“, beobachtet etwa Henning Evers, Betreiber des Im-
mobilienportals ohne-Makler.net. Florian Norosinski, Ge-