Seite 56 - Immobilienwirtschaft_2013_05

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05 | 2013
56
Special
Wer kauft Immobilienscout24? Diese Frage steht seit Mona-
ten im Raum. Ende des Jahres 2012 zeigte der Axel-Springer-
Verlag noch reges Interesse an der Scout-Gruppe, die derzeit
noch der Deutschen Telekom gehört. „Sollte die Scout-Grup-
pe zum Verkauf stehen, wären wir geradezu verpflichtet, uns
das anzuschauen“, erklärte der Springer-Vorstandsvorsitzende
Mathias Döpfner im Interview mit dem Wall Street Journal
Deutschland. Seitdem ist es ruhig geworden. Auch weil sich die
Telekom offenbar noch nicht ganz im Klaren darüber ist, wie
sie den höchsten Preis für das Portal erzielen kann. So gab es
kürzlich Gerüchte, die Telekom könnte Scout auch an die Börse
bringen. Der Wert der sechs Internetportale in 22 Ländern wird
von der Telekom laut Manager Magazin mittlerweile mit rund 2
Milliarden Euro angesetzt.
Diese Summe hat Springers Interesse doch wieder merk-
lich erlahmen lassen. Zumal fraglich ist, was bei einem even-
tuellen Kauf mit Immonet geschähe. Das Portal gehört bereits
zu Springer. Eventuell stünde auch die Mediengruppe Madsack
bereit, die seit dem vergangenen Jahr bereits mit 11,3 Prozent
an dem Immobilienportal betei­ligt ist. Derzeit gehören diese
Marktkonsolidierung
56 - Wer kauft Immobilienscout24?
57 - Entwicklung auf internationaler Ebene
58 - Lokale Portale liegen im Trend
59 - Welche Rolle spielen Facebook, Xing,
Twitter & Co.?
Neue Angebote
60 - Mobile Angebote immer wichtiger
- Gewerbliche Angebote im Visier
62 - Scout-Holding – Börsengang oder
Verkauf an Springer: Ein Interview mit
Immo­welt-CEO Carsten Schlabritz
56
Special
Immobilienportale
Inhalt
Würde Immobilienscout24 aufgekauft oder
ginge an die Börse, würde dies deutliche
Veränderungen bei den Immobilienportalen
bedeuten. Aber auch ohne diesen Schritt ist
der Markt von ständigen Veränderungen ge-
prägt. Neben den großen Anbietern spielen
auch kleinere Portale eine Rolle.
60
Lokale Angebote
kommen an
Immobilienportale.
Der Markt ist in Bewegung.
Eine mögliche Konsolidierung und der
Immobilienboom beschäftigen die Anbieter. Sie
versuchen, Nutzer mit neuen Services zu binden.
Alexander Heintze, München
Auf einen Blick
›› Unsicherheiten über eine mögliche Konsolidierung des Markts blei-
ben bestehen.
›› Die Portale profitieren angesichts der Knappheit von Immobilien in
den Ballungszentren nur bedingt vom Immobilienboom.
›› Der Markt wächst nicht mehr so stark, dafür arbeiten die Anbieter
an einer stärkeren Differenzierung über Zusatzangebote.
›› Klarer Trend sind die Regionalisierung und geschlossene Platt-
formen für Investoren.
›› Neue soziale Medien bieten viel Potenzial, werden aber nur sehr
zurückhaltend genutzt.
Foto: robert s/shutterstock.com