46 Finanzen, Markt + Management
05 | 2013
Logistikimmobilien stehen nach einer
kurzen Pause seit Beginn des Jahres wie-
der hoch im Kurs. Wie in allen anderen
Asset-Klassen ist Core stark nachgefragt
und zudem forciert der Internethandel
die Nachfrage nach geeigneten Logis
tikflächen gewaltig. Soweit die offen-
sichtlichen Fakten. Darüber hinaus gibt
es interessante aktuelle Projektbeispiele,
wie wegen Flächennot und Nachfrage
überhang Brachflächen reaktiviert wer-
den. Außerdem ist da noch das Produkt
die Region Duisburg/Niederrhein oder
Leipzig/Halle. Etwa 20 Standorte bun-
desweit hat die Fraunhofer-Arbeitsgrup-
pe für Supply Chain Services SCS für Lo-
gistiker als attraktiv lokalisiert.
Immobilienmakler Boelsen hat au-
ßerdem eine Immobiliennische am
Markt im Blick, die nach seiner Auffas-
sung immer mehr Vermarktungspoten-
zial verspricht. Das Angebot sei bundes-
weit groß, die Nachfrage noch verhalten
und die Renditeaussichten zwischen acht
und zwölf Prozent, in Einzelfällen gar bis
zu 15 Prozent exzellent, so Boelsen. Die
Rede ist von Industrial-Light-Produkten.
Aus der Not geboren
Zwar sei diese Nachfrage aus der Not ge-
boren, da ein Mangel an Core-Flächen
bestehe, so Boelsen, doch seien aufgrund
der Vorteile dieser Nischenprodukte
auch Fonds jenseits ihres üblichen Beu-
teschemas bereits aktiver.
Was gehört zu diesem noch jungen
Marktsegment
„Leichtimmobilien“?
Laut Matthias Boelsen alles, was nicht
ganz eindeutig unter die Kategorie Lo-
gistikimmobilie fällt, also zum Beispiel
reine Produktionshallen ohne Rampen,
niedrige Hallen und kleinteiligere Flä-
chen. Gesucht werden in der Regel Ob-
jekte in urbanen Lagen großer und mit-
telgroßer Städte. Das Vermietungsrisiko
ist bundesweit gering, die Mieten liegen
zwischen 2,50 bis 6,50 Euro pro Qua-
dratmeter (nur Toplagen).
„Industrial Light“, das zunehmend auch
von Fonds entdeckt wird.
„Alle größeren Fondsanbieter ha-
ben mittlerweile Core-Logistikimmobi-
lien als Beimischung im Portfolio“, sagt
Matthias Boelsen, Leiter Industrieimmo-
bilien beim Bremer Immobilienberater
Robert C. Spies. Dazu gehörten Invest-
ments nicht nur an den üblichen Big-
Five-Standorten, sondern auch an den
Verkehrsknotenpunkten mit logistischer
Relevanz wie das Rhein-Main-Gebiet,
Leichtes Geschäft mit
„Light-Immobilien“?
Logistikimmobilien.
„Industrial Lights“ erfreuen sich inzwischen immer
größerer Beliebtheit. Sie locken mit Renditeaussichten zwischen acht und
zwölf Prozent – in Einzelfällen seien auch 15 Prozent zu erzielen.
Hans-Jörg Werth, Scheeßel
Fotos: Interlink Hamburg/Goodman; Gazely
Die Flächen am Hamburger Hafenrand bieten ideale Rahmenbedingungen.