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Weltweit steuern sprachen- und ortskun-
dige Mitarbeiter des zentralen VW-Im-
mobilienmanagements die Projekte. Die
Zielorte korrespondieren mit den Ab-
satzmärkten des Mutterkonzerns. Wenn
Peking einen neuen Verwaltungsstand-
ort erhält, Audi in Ungarn Logistik-
flächen sucht oder Australien ein neues
Headquarter braucht – die VWI ist an
vielen Ausschreibungen beteiligt. Von
der Flächen- und Objektsuche über die
Generalübernehmerfunktion bis zum
Mietvertragsmanagement reichen die
für den Konzern erbrachten Leistungen.
Da der Gesamtkonzern weltweit
wächst, wird das Immobilienthema in
demMobilienunternehmen immer wich-
tiger. Wenn etwa Autohäuser saniert wer-
den müssen, will VW – egal an welchem
Ort der Welt – keinen mausgrauen
Altauftritt, sondern ein Leuchtturm-
projekt. Es scheint, dass Volkswagen
seine Real-Estate-Bedürfnisse gefunden
hat. Wenn auch die VWI sich den Aus-
chreibungsverfahren stellen muss und
nicht bei allen Immobilienprojekten des
Konzerns weltweit zum Zuge kommt:
Die enge Verzahnung der VWI mit der
Konzernstrategie wirkt sich für das Ge-
samtunternehmen positiv aus (siehe In-
terviewmit Roland Stöckigt auf Seite 34).
Ist der Vorstand immobilienaffin?
Kann dieses Modell als Blaupause dienen
für Großkonzerne, deren Kerngeschäft
nicht das Immobilienbusiness ist? Eine
Tochterfirma, die auf eine professionelle
Weise entlastet, käme sicherlich für viele
Unternehmen in Betracht. Doch hängt
diese Entscheidung von der jeweiligen
Firmenphilosphie und nicht zuletzt auch
von der Immobilienaffinität des jewei-
ligen Vorstands ab.
mit dem kleinen zentralen Immobili-
enmanagement auf der Konzernseite
und einem schlagkräftigen Immobili-
endienstleister als Tochterunternehmen
eine gut funktionierende Lösung für
|
g
Auf einen Blick
›› Volkswagen Immobilien GmbH: Gründung
1953 als Volkswagen-Siedlungswerk.
›› Mitarbeiterzahl: 300
›› Umsatz 2012: 137,6 Millionen Euro,
davon: 16,6 Prozent Dienstleistungen,
33,4 Prozent Gewerbe- und 50,0 Prozent
Wohnungsmieten. Jahresüberschuss: 9,8
Millionen Euro
›› Markt: Volkswagen-Konzern weltweit mit
den Marken VW, Audi, Skoda und Seat.
MAN in Planung. Erstes Porsche-Autohaus