Seite 28 - Immobilienwirtschaft_2013_05

Basic HTML-Version

Herr Schmitz, Herr Dr. Mrotzek, pla-
nen Sie nach der Aufnahme in den
SDax 2011 und in den EPRA-Index
2012 schon den MDax an?
Schmitz:
Wenn man zurückblickt, aus
welchem Dornröschenschlaf die Ham-
borner REIT AG oder die damalige
Hamborner AG erwacht ist, sind wir
froh und auch erst einmal sehr zufrie-
den, dass wir in relativ kurzer Zeit mit
SDax und EPRA zwei wesentliche Ziele
erreicht haben. Noch 2009 wurden täg-
lich nur rund 4.500 Aktien unserer Ge-
sellschaft gehandelt. Hier haben wir bis
zum letzten Jahr mit durchschnittlich
rund 69.000 Stück pro Tag doch erheb-
lich zugelegt. Für die Aufnahme in den
MDax müssten wir jedoch noch mehr
Umsätze in der Aktie generieren. Das
heißt, als Gesellschaft müssen wir weiter
wachsen. Für einige Anlegergruppen, die
25 Millionen Euro und mehr in einen
Einzelwert investieren, sind wir mit einer
Marktkapitalisierung von unter 500 Mil-
lionen Euro heute schlichtweg zu klein.
Was ist besonders wichtig für Sie bei
der Gewinnung neuer Aktionäre?
Schmitz:
Solche Aktionäre zu gewinnen,
die das Modell eines REIT verstehen
und unser Unternehmen auch mittel-
bis langfristig unterstützend begleiten
wollen. Eine verlässliche breite Aktio-
närsbasis gibt uns bei unseren Unter-
nehmensentscheidungen eine gewisse
Planungssicherheit. Gerade ausländische
Investoren kennen das REIT-Modell
häufig auch aus dem eigenen Land ein
wenig länger und sind dem REIT gegen-
über entsprechend positiv eingestellt.
Wie viele Gespräche mit potenziellen
Aktionären und mit Analysten planen
Sie noch bis zum Jahresende?
Schmitz:
Im letzten Jahr haben wir an
etwa 30 Roadshow- und Konferenztagen
rund 150 Investorengespräche geführt.
Auch 2013 möchten wir unsere Investor-
Relations-Gespräche auf entsprechend
vergleichbarem Niveau fortsetzen.
Wird die Hamborner-Aktie wegen ge-
ringer Kursausschläge und hoher Divi-
dendenrendite zu einem Witwen- und
Waisenpapier?
Mrotzek:
Die Hamborner REIT AG
bietet Anlegern derzeit mit einem sehr
soliden finanziellen Gerüst und einem
gut diversifizierten renditestarken und
wertstabilen Portfolio mit geringer Leer-
Das Finanz-Interview
von Manfred Gburek
28 Finanzen, Markt + Management
ist seit 2007 im Hamborner-Vorstand. Zuvor war er in verschiedenen leitenden Funktionen tätig,
zum Beispiel bei Eon, Viterra, Wohnbau Rhein-Main und Deutschbau. Bei Hamborner verantwor-
tet er unter anderem das Finanz- und Rechnungswesen einschließlich Steuern, das Asset- und
Risikomanagment, das Controlling und die EDV.
Dr. Rüdiger Mrotzek
Dr. Rüdiger Mrotzek & Richard Schmitz
„Nicht nur für Witwen und Waisen“
Serie
Ein REIT ist rechtlich zur Ausschüttung hoher Dividenden verpflichtet. Wie sich das mit hohen
Wachstumsraten vereinbart, erläutern die beiden Vorstände der Hamborner REIT AG.