auf über 185 Punkte nahezu verdoppelt. Im Zuge der folgenden
Wirtschafts- und Finanzkrise fielen sie dann wieder drastisch
und die Banken gingen im Zuge der Refinanzierung solcher
hoch geleverageder Gebäude sehr viel restriktiver vor. Viele
Investoren benötigten deshalb zusätzliche Finanzierungsvehi-
kel, beispielsweise Mezzanine- oder Vorzugskapital („preferred
equity“). Diese waren auf dem Markt allerdings nur mit ent-
sprechend hoher Verzinsung zu erhalten und wer das Kapital
nicht beschaffen konnte, musste sein Objekt unter Umstän-
den zum Verkauf stellen. All dies suggerierte eine Welle von
Distressed Real Estate Assets, die sich jedoch nicht einstellte.
Was überraschte: Banken hielten still
Inzwischen hat sich die Situation nämlich komplett geändert.
Die Banken haben buchstäblich „die Füße stillgehalten“ und
Kredite in der Regel nicht fällig gestellt. Sie waren eher an einer
einvernehmlichen Lösung gemeinsam mit den Immobilieneig-
nern interessiert, gerade auch um die Märkte zu beruhigen.
Gleichzeitig haben sich die immobilienwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen entscheidend verbessert: Seit Anfang
2011 steigt besonders in den sogenannten 24-Stunden-Städten
27
New York, Washington D.C. und San Francisco die Nachfrage
nach Mietflächen durch neue Arbeitsplätze im Büro- und Ver-
waltungssegment wieder. Folglich nimmt die Neuvermietung
zu, während die Leerstände sinken. Seit zwei Jahren sind außer-
dem steigende Durchschnittsmieten zu verzeichnen. Und auch
die Prognosen für Konsum und Bruttoinlandsprodukt sind gut.
Das Land befindet sich in einem Genesungsprozess, der lang-
sam, aber stabil verläuft. Es mögen zwar einzelne notleidende
Bürogebäude auf den Markt kommen. Den erhofften Handel
ganzer Portfolien im großen Stil hat es aber nicht gegeben.
Trotzdem gibt es natürlich weiterhin Kaufgelegenheiten.
In den Fokus geraten verstärkt sogenannte Landmark- oder
Trophy-Immobilien in Spitzenlagen der amerikanischen Top-
Standorte, die zwar nicht notleidend sind, aber über signifi-
kante Leerstände verfügen oder deren Miete unter dem Markt-
niveau liegt. Entscheidend ist allerdings der richtige Partner vor
Ort, der über eine große Marktkenntnis verfügt und nachge-
wiesenermaßen in der Lage ist, die Objekte durch aktives Ma-
nagement nachhaltig imWert zu steigern. ImÜbrigen sollte der
Investorenfokus auf nachhaltigem Asset Management liegen
und nicht auf Financial Engineering und schnellem „Drehen“
der Objekte.
f
|