Seite 24 - Immobilienwirtschaft_2013_05

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Titelthema
05 | 2013
Gravierende Marktveränderungen führen, ebenso wie Fehler
bei der Verwaltung, zu Wertverschlechterungen von Immo-
bilien. Investitionen hier werden zunehmend auch durch mit
der Anlageform weniger vertraute Privat- und Geschäftsleute
getätigt. So manche dieser Investoren trauen sich zudem auch
zu, die Verwaltung ihrer Immobilie(n) in Eigenregie durchzu-
führen, was oft zu Wertverschlechterungen und in manchen
Fällen sogar zum Totalverlust führt. Aber auch ausgewiesene
Immobilienprofis geraten nicht selten in Schieflage.
Viele Immobilieneigentümer geraten in eine Art „Sand-
wich-Position“: Sie leiden unter Mietausfällen, müssen aber
ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber den finanzierenden
Banken erfüllen.
Zwangsversteigerung vermeiden
Es existieren viele Gründe, wodurch eine Immobilie an Wert
verlieren und unrentabel werden kann. Der Eigentümer verfügt
in der Regel jedoch nicht über die Mittel und das Know-how,
um dem Geschehen eine positive Wendung zu geben. Nach
vielfach gemachter Erfahrung beschränkt sich die tatsächliche
Einflussnahme durch die finanzierende Bank nicht selten auf
Empfehlungen, die vom Eigentümer nicht umsetzbar sind. Der
übliche Weg ist: Darlehenskündigung, Insolvenz (dazu etwa
Seite 23), Zwangsversteigerung.
Da beim vorbezeichneten Szenario jeder Beteiligte allzu oft
verliert, sind viele Banken dazu übergegangen, manche betrof-
fene Geschäftsverbindung nicht aufzukündigen, sondern zu-
nächst einmal abzuwarten oder „nach einer Lösung zu suchen“.
Der „Immobilien-Härtefälle“ konnten sich einige Banken zwar
durch Übertragung an sogenannte Bad Banks entledigen, aber
es befinden sich noch atemberaubend viele problematische
Kredite in den Portfolios.
Die wenigsten Banken sind allerdings in der Lage, effektive
Problemlösungen zu kreieren, geschweige denn umzusetzen,
sodass sich viele Geschäftsverbindungen in einem Schwebezu-
Effiziente Lösungen für
notleidende Immobilien
Sandwich-Position.
Mieter zahlen nicht, Banken wollen ihr Geld:
Viele Immobilieneigentümer stehen zwischen den Fronten. Doch
die Abwicklung ist in den seltensten Fällen ratsam.
Andreas Franken, Franken-Consulting
Der Autor
Andreas Franken
Der Autor ist Inhaber der Unternehmensberatung FRANKEN-
CONSULTING in Gelsenkirchen. Das Beratungsunternehmen
hat bisher mehr als 250 Beratungsprojekte in den Schwer-
punktbereichen Strategie, Marketing, Vertrieb und Prozess­
stand befinden, der mittel- bis langfristig sowohl für die
Kreditnehmer als auch für die Banken unbefriedigend
ist. Bilden Sie deshalb Lösungskategorien – siehe in die-
sem Zusammenhang die nebenstehende Übersicht.
Wichtig: Aktives Handeln
So oder besser müssen die Lösungen für Problem­
immobilien kreiert werden, denn die Probleme werden
sich durch Ablauf von Zeit nicht von selbst lösen – des-
halb ist aktives Handeln angezeigt. Eine Immobilie ver-
wahrlost bekanntlich sehr schnell, wodurch die mög-
lichen Handlungsoptionen weniger werden.
Entweder erarbeitet der betroffene Immobilienbe-
sitzer ein entsprechendes Konzept oder die Bank kreiert
eine auf Konsens ausgerichtete lösungsorientierte Stra-
tegie zur Bearbeitung von notleidenden Immobilien-
krediten, wobei Letzteres zu bevorzugen wäre.
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