Seite 68 - Immobilienwirtschaft_2012_01

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12-01 | 2012
Geschäftsführer Betrieb/BBI der Berliner Flughäfen, überzeugt.
Die Zahlen versprechen zumindest enormes Potenzial für zu-
künftige Projekte. Im Stadtteil Schönefeld will man die Einwoh-
nerzahlen auf lange Sicht verdoppeln, etwa 20.000 Beschäftigte
sollen mit dem Start des Flugbetriebs am 3. Juni 2012 ebenfalls
durchstarten. Nach dem Willen der Betreiber soll als Erstes der
ungeliebte Name BBI aus den Köpfen der Bürger verschwinden.
Kreditkrise hat Entwicklergeschäft erschwert
BBI-Sprecher Ralf Kunkel verspricht sich einiges für die Zu-
kunft. Nach Airberlin und easyjet hat nun auch Lufthansa
Flagge gezeigt und will den Standort verstärkt anfliegen. Da-
mit habe man die drei großen Player an Bord. Während die
Infrastruktur steht und der Probebetrieb in wenigen Wochen
losgehen kann, ist der Mieterbereich mit Ladengeschäften und
Gastronomie jetzt in der heißen Phase der Realisierung. Ralf
Kunkel spricht von 150 kleinteiligen Räumen, mit Anbietern
von Borchardt bis Louis Vuitton. Auch ein Steigenberger-Hotel
(Projektentwickler ist ECE) werde pünktlich zum Flugbeginn
eröffnen. Ein Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 60
Jahren wurde zwischen der ECE und den Berliner Flughäfen
geschlossen. Damit starten die Hamburger EZH-Spezialisten in
ein neues Geschäftsfeld. Weitere Hotelprojekte sind laut Ale-
xander Otto in Dresden und München in Planung. Sein Prinzip:
„Topstandorte und Premium-Hotelanbieter.“ Die eigentliche
Akquise und die Vermarktung der Areale Airport Center (16
Hektar) und Business (109 Hektar) sind die nächsten He-
rausforderungen. Erbpacht- und Leasing-Grundstücke gilt es
attraktiv zu vermarkten für einen weiteren Nutzungsmix aus
Büros, Freizeit und Wohnen. Bis zu 148.000 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche können insgesamt allein auf demAirport-
City-Gelände realisiert werden. Investoren und Entwickler sind
naturgemäß erst mal abwartend, inwieweit sich die mittlerweile
guten Prognosen für den Flughafen verstetigen und somit ein
Investment lukrativ machen.
Die Kreditkrise hat das Entwicklergeschäft indes ohne Zwei-
fel nachhaltig erschwert. Glück hat derjenige, der bankenun-
abhängig aus dem vorhandenen Eigenkapital schöpfen kann.
Gestiegene Eigenkapitalanforderungen an Projektentwickler
seitens der Banken sorgen immer häufiger für eine Finanzie-
rungslücke bei den Projektentwicklern. Geschlossene Fonds
könnten diese Lücke schließen, wirbt Michael Günther MRICS,
Leiter Akquisition Immobilien des Fondshauses Hamburg. Mit
dem Fonds Aktiv Select Deutschland habe man bereits erste
Exits mit weit über der Prognose liegenden Renditen verwirkli-
chen können. Derzeit hat der Hamburger Initiator den Nachfol-
ger Aktiv Select Deutschland II mit einem geplanten Volumen
von rund 30 Millionen Euro im Vertrieb. Die Regeln für ein
Engagement des Investors, wie beispielsweise des Fondshauses
Hamburg, sind relativ klar. Nicht nur Größenordnung und Lage
der Bauvorhaben müssen stimmen. Damit ein FHH-Fonds zum
Käufer wird, sollte das Grundstück gesichert, die architekto-
nische Planung stehen und das Baurecht plausibel sein.
Als Büroimmobilienstandort gehört Düsseldorf zu den
Top Fünf in Deutschland, trotz verhältnismäßig geringer
Projektentwicklung