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06 | 2012
Von der Mipim zur Expo. In Cannes gab es
den diesjährigen Trainingsauftakt für die
Expo Bike, einer 2011 erstmalig durchge-
führten Radtour der Immobilienwirtschaft
von Köln zur Expo Real. Der Überschuss der
Tour kommt einer gemeinnützigen Hilfsor-
ganisation, dem „Offroad-Kids“ e.V., zugute,
der sich für Straßenkinder in Deutschland
einsetzt. Laut Auskunft der Veranstalter ist
man noch auf der Suche nach Sponsoren.
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Am dritten Tag mit dem Kennzeichen I
schließlich soll es um Investmentfragen
gehen. Hier geht es einerseits um die
richtigen Investitionsstandorte. Es wird
aber auch gehen um das Thema Bürger-
beteiligung. Wie kann man gesellschaft-
liche Akzeptanz fördern durch bessere
Kommunikation von Projekten. „Die
gesellschaftliche Akzeptanz von Groß-
projekten ist ein Thema, das auch auf
eine Messe wie die Expo Real gehört“, so
Eugen Egetenmeir. Die Expo Real wird
sich damit erstmals auch gesellschaft-
lichen Themen widmen. Das Konferenz-
programm werde im Übrigen laufend
angepasst, wenn es durch aktuelle Ent-
wicklungen nötig sein sollte.
Nur noch Arbeitsmessen
Die Zeiten sind ernst, der Vergnügungs-
faktor steht nicht mehr so im Vorder-
grund. Befragt zu den anderen Immo-
bilienmessen kann Egetenmeir eine
gewisse Genugtuung darüber, dass sich
die Mutter aller Immobilienmessen, die
Mipim in Cannes, immer stärker selbst
als Arbeitsmesse sieht, nicht ganz ver-
heimlichen. Das Attribut hatte noch bis
vor einigen Jahren nicht immer nur po-
sitiv für die Expo Real gestanden.
Wenn sich eine Messe aber auf eine
bestimmte Region beschränkt, kann es
leichter Probleme geben. Die geschei-
terten Real Vienna und Real Estate
North sind die jüngsten Beispiele. Die
Expo Real hatte demgegenüber immer
Glück: Einige Regionen gehen zurück,
wie etwa der mediterrane Raum in den
letzten Jahren. Dafür sprangen andere
westeuropäische Länder wie Benelux in
die Bresche. Nein, es war kein Glück,
sondern das durchdachte strategische
Konzept, das auf der Erkenntnis fußt: Je
breiter aufgestellt, desto mehr Stabilität.
So reduzieren sich die Abhängigkeiten.
Die Expo Real war von Beginn an auf
eine strategische Weiterentwicklung aus-
gelegt. Und erntet nun die Früchte dieser
Strategie.
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Neu ist außerdem, dass zum ersten Mal
ein Minister auf die Messe kommt: Bun-
desverkehrs- und Bauminister Ramsauer
hat sein Erscheinen zugesagt. Auch das
Thema, über das er sprechen wird, ist
durchgesickert: „Entwicklung von Bal-
lungsräumen – eine Chance für Inves-
toren“.
Auch in diesem Jahr dürfte es wieder voll werden auf Deutschlands größter Immobilienmesse.