DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2015 - page 47

Kunde auf zu zahlen, müssen wir trotzdem dem
Müllentsorgungsunternehmen den vollen Betrag
überweisen. Das macht es bequem für den End-
verbraucher und für den Versorger, während wir
die Probleme haben.
Wenn wir den Verbraucher für die Entwicklung
der Nebenkosten sensibilisieren wollen, müssten
wir eigentlich aufhören, die Nebenkosten für ihn
abzurechnen. Dann bekäme unser Kunde, sehr un-
komfortabel für ihn, nicht mehr eine Nebenkos-
tenabrechnung, sondern mehrere. Ich bin sicher,
dass er dann genauer hinschauen würde, wo die
Kostensteigerungen entstanden sind. Ich weiß,
dass es da rechtliche Bedenken gibt, aber lassen
Sie uns doch diese Möglichkeit wenigstens in Be-
tracht ziehen!
Hans-Otto Kraus:
Wenn wir das wirklich so ma-
chen, Herr Malter, dannwerden diese Kosten sehr
schnell steigen.
Jürgen Steinert:
In meiner aktiven Zeit habe ich
mich auch immer gefragt, warum wir eigentlich
Nebenkostenabrechnungen für Dritte vornehmen,
ohne einen Cent dafür zu bekommen. Bei diesem
Thema solltenwir bedenken, dass imZeitalter der
Digitalisierung die Information über die Daten un-
serer Mieter eine größere Bedeutung hat als jemals
zuvor in der Geschichte der Wohnungswirtschaft.
Deshalb solltenwir intern solange diskutieren, bis
eine Lösung auf demTisch liegt, die vonmöglichst
vielen Unternehmen mitgetragen wird.
Damit müssen wir zum Schluss kommen. Ich
plädiere dafür, bei der Energiethematik Prioritä-
ten zu setzen, die der Verband dann stellvertre-
tend für die Unternehmen durchsetzt. Denn das
Schlimmste, was uns in diesen Zeiten der raschen
Veränderung passieren kann, ist, dass wir zu viel
gleichzeitig wollen und uns bei keinem Thema
mehr verständlich machen.
Und verständlich machen wir uns nur, wenn wir
uns auf einige wenige Themen konzentrieren.
Priorität haben sollten die zu hohen gesetzlichen
Anforderungen imEnergiebereich. Die Erfahrung
lehrt, dass es nichts bringt, zu viele Themen
gleichzeitig zu bearbeiten. Erfolg haben wir nur
dann, wenn wir uns auf Prioritäten einigen und
den Verband unterstützen, wenn er diese Themen
beackert.
Damit bedanke ich mich bei Ihnen für die ange-
regte Diskussion.
„Die zentrale Frage ist, warum Woh-
nungsunternehmen überhaupt auf die
Energiethematik setzen sollen.“
Thomas Ortmanns
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